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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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befand. Weiter vorn hörten sie das Winseln der Hunde. Auf einer freien Fläche in der Mitte lagen eine Vielzahl leerer Rucksäcke auf einem Haufen.
    » Die Hunde haben auf sie angeschlagen«, teilte der Hundeführer mit, ein kleiner, stämmig gebauter Mann. » Jetzt sind sie leer, doch es war unter Garantie Sprengstoff darin.«
    » Was ist mit dem übrigen Gelände?«
    » Negativ. Die Hunde sind direkt zu den Rucksäcken gegangen.«
    Storm warf Katrine einen fragenden Blick zu. » Was zum Teufel führt Løvengren hier im Schilde?«
    » Keine Ahnung, aber hier scheint nichts dem Zufall überlassen worden zu sein.«
    Sie gingen zu Løvengren zurück. Storm bat zwei Beamte, ihn auf die Beine zu stellen.
    » Warum vergeuden Sie meine Zeit?«, fragte Storm.
    » Ich bin es doch nicht gewesen, der so eine aufwendige und kostspielige Operation in Gang gesetzt hat. Ich hoffe, Sie können dies gegenüber Ihren Vorgesetzten rechtfertigen.«
    » Wo ist der Sprengstoff, der in diesen Rucksäcken transportiert wurde, die Sie uns hier präsentieren?«
    Løvengren schaute ihn mit gespielter Verwunderung an. » Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    » Ist das hier alles ein Teil des Protokolls?«
    » Protokoll?«, fragte Løvengren und beugte sich vor. Dann schüttelte er den Kopf. » Jetzt weiß ich nicht, was Sie meinen.«
    » Machen Sie uns nichts vor, Løvengren«, schaltete sich Katrine ein und stieß ihn vor die Brust, sodass Løvengren unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. » Sie stehen zwischen sechzehn Jahren Knast und lebenslänglich. Wir wissen, dass Sie mitschuldig am Bombenattentat am Kongens Nytorv sind. Und wir wissen, dass Sie einen Anschlag planen.«
    » Das würde mich doch sehr wundern, wenn Sie das wüssten. Schon allein, weil es nicht wahr ist.« Løvengren lächelte kühl. » Und die Nächste, die in den Knast wandert, dürften Sie sein.«
    » Bringt ihn aufs Präsidium«, wies Storm die Beamten an. Dann zog er Katrine zu sich und ließ den Blick durch die Halle schweifen. » Wir müssen herausfinden, was sie vorhaben. Ich will, dass alle Abteilungen unter Hochdruck arbeiten. Die Techniker sollen hier jeden Millimeter unter die Lupe nehmen und wenn es sein muss das ganze Gelände umgraben. Claus und seine Leute sollen sofort ins Hauptgebäude und sämtliche Festplatten auswerten.«
    » Dann hoffen wir mal, dass sie auch was finden.« Katrine klang nicht sonderlich überzeugt. » Bis jetzt scheint mir hier alles nach Løvengrens Plan zu laufen.«
    Sie sahen Løvengren und seinen Männern hinterher, die zu dem wartenden Bus geführt wurden. Keiner von ihnen machte eine niedergeschlagenen Eindruck.
    » Vielleicht hast du recht«, sagte Storm. » Deshalb müssen wir das schwächste Glied von ihnen finden, wie du das bei Farouks Leuten getan hast.«
    Katrine warf ihm einen skeptischen Blick zu. » Hier gibt es keine Schwachstellen, Nikolaj. Das sind Vollprofis. Und jetzt schweißt sie ihr Schweigen noch mehr zusammen.«
    » Dann müssen wir oben anfangen.«

59
    Katrine schob die Messingscheibe vor dem Guckloch zur Seite und blickte in die spartanische Zelle. Løvengren lag auf der schmalen Pritsche, hatte die Hände hinter dem Nacken gefaltet und die Beine überkreuz, als läge er im Sonnenschein auf einer Wiese. Sie hatten Løvengren und die anderen Festgenommenen von Valhal Securities im altertümlichen, aber erstklassig gesicherten Zellentrakt des Polizeipräsidiums untergebracht. Er umfasste insgesamt vierundzwanzig Zellen und war den gefährlichsten Insassen des Landes vorbehalten. Ein paar Rocker und Drogendealer hatte man in aller Eile ins Vestre-Gefängnis überführt. Niemand außer den Agenten des PET durfte mit Løvengren und seinen Männern Kontakt haben. Darum waren es auch Storms Leute und nicht die üblichen Gefängniswärter, die den Trakt überwachten. Rund um das Präsidium hatte Storm die Straßen sperren lassen, der Luftraum darüber wurden von zwei Fenec-Hubschraubern kontrolliert.
    » Das dürfte genau nach seinem Geschmack sein«, sagte Katrine und drehte sich zu ihm um.
    Storm zuckte die Schultern. » Zumindest werden sie für eine Weile in Untersuchungshaft bleiben, das gibt uns mehr Zeit für unsere Ermittlungen.«
    Sie gingen die steile Stahltreppe hinunter, die die Etagen miteinander verband.
    Katrine und Storm hatten bis jetzt eine Vernehmung nach der anderen durchgeführt, sich dabei zunächst auf Løvengren konzentriert, um sich danach der Nummer zwei, Lars Toft,

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