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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Hinsicht die ganze Nation spalten. Storm hatte das Gefühl, als führte Flemming Kampmann seinen eigenen Krieg.

6
    DIE DESTRUKTIVE LEHRE
    Unser Krieg hat keinen territorialen Charakter. Der Kampf um die ökonomische Vorherrschaft dient vielmehr dazu, unsere bekannten Ziele zu erreichen. Die Ungläubigen werden dabei die Bauern in unserem Schachspiel sein. Und wenn sie sich mit ihren Kenntnissen brüsten, so wissen sie nicht, dass ihre Kenntnisse nur aus dem zusammengebraut sind, was wir ihnen zeigen. Auf diese Weise richten sich ihre Gedanken auf unser Ziel.
    K apitel II : Ö konomische V orherrschaft
    Die beiden gepanzerten Einsatzwagen rollten langsam an den Sportplätzen vorbei, die im Bregnehøjpark zwischen den grauen Wohnblocks lagen. Die verbeulten Seiten sowie der rote Farbfleck auf dem Kühler des einen Wagens zeugten von den nächtlichen Kämpfen zwischen der Polizei und den Anwohnern. Die Bewegung der Fahrzeuge wurde von einigen Männern genau beobachtet, doch am helllichten Tag wagte es niemand, die Beamten in ihren Kampfanzügen, die sich in den Wagen zusammendrängten, anzugreifen.
    Auf dem Platz, der am weitesten entfernt war, spielte eine kleine Gruppe im strömenden Regen Basketball. Alle trugen Kapuzenpullover. Der kleinste Spieler schüttelte mit Leichtigkeit seinen Verteidiger ab und versenkte den Ball im Korb. Die Mitspieler applaudierten, liefen zum Schützen und stießen die Fäuste aneinander, wie sie es nach jedem Punktgewinn taten. Der Spieler schob die von Regen und Schweiß getränkte Kapuze zurück. Es war eine Frau. Katrine Bergman spuckte auf den Boden und atmete tief durch. Sie war Mitte dreißig und damit um einiges älter als ihre Mitspieler, was sie an ihren tauben Muskeln spürte. Dennoch fragte sie die anderen, ob sie eine Revanche wollten.
    » Noch fünf Minuten«, kam es von Saajid. Er versuchte, überlegen zu lächeln, wirkte aber erschöpfter als Katrine. Sie zog eine zerknautschte Schachtel Kings aus dem Pullover und steckte sich eine Zigarette an. Mit derselben Präzision, mit der sie den entscheidenden Korb erzielt hatte, warf sie Saajid die Schachtel zu. Er nahm eine Zigarette heraus und reichte die Schachtel an die anderen Spieler weiter. Einer von ihnen blickte den Polizeifahrzeugen nach, die sich langsam entfernten.
    » Scheißbullen!«, rief er, so laut er konnte. » Die machen unser Viertel genauso kaputt wie die Nazis.«
    Katrine wusste, dass es seit dem Bombenanschlag zu heftigen Konfrontationen zwischen den Jugendlichen dieser Gegend und Leuten von außen gekommen war, die sich rächen wollten. White Pride, Ultra und andere rechtsradikale Organisationen überfielen vorwiegend kleine Gruppen oder Einzelpersonen. Doch bisher hatte die Polizei niemanden festgenommen. Sie selbst hatte ein paar Skinheads in die Flucht geschlagen, die beim Gemüsehändler des Einkaufszentrums die Kunden schikaniert hatten.
    » Die Bullen haben heute Nacht jede Menge Leute geschnappt. Das ist doch total krank. Denen sollte man eine Kugel verpassen.« Er formte seine Finger zu einer Pistole und schoss den Wagen hinterher.
    » Hussein haben sie gestern auch einkassiert.«
    Saajid schüttelte den Kopf. » Der saß ja auch in einem gestohlenen Auto. Ist schon immer ein Vollidiot gewesen.«
    » Ja, aber kein Terrorist, wie die Schweine sagen.« Er warf Katrine einen verstohlenen Blick zu.
    Sie ging nicht darauf ein, zog gierig an ihrer Zigarette und blies den Rauch in den blaugrauen Himmel.
    » Hat ja auch keiner behauptet«, sagte Saajid.
    » Warum verteidigst du die Bullen? Bist du etwa ein verdammter Spitzel?«
    Saajid zog sich mit beiden Händen die Kapuze vom Kopf und kniff die Augen zusammen.
    » Hast du ein Problem mit mir, Achmed?«
    » Weiß nicht. Hab ich eins?«
    Katrine warf die Zigarette weg. » Wollt ihr spielen oder euch hier anpissen?«
    Achmed drückte die Zigarette durch den Zaun. » Lass uns spielen.«
    Die drei nächsten Runden verlor sie. Aber das war nicht wichtig. Es war nicht ums Gewinnen gegangen, als sie damals gemeinsam mit Saajid und Ali die Park Bears gegründet hatte. Ihren eigenen Basketballverein. Der Verein hatte nur zwei Regeln: Wer zum Training kam, durfte weder Waffen bei sich tragen noch unter Drogen stehen. Alle Anwohner des Bregnehøjparks waren eingeladen. Hier konnten sie etwas anderes tun als Autos abfackeln, mit Drogen dealen oder was ihnen sonst in den Sinn kam. Katrine glaubte zwar nicht, dass die Jugendlichen damit gerettet waren, doch zumindest

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