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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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den Dokumentenstapel, der vor ihm auf dem Tisch lag.
    » Zwölfhundert Seiten Untersuchungsergebnisse, und wir haben gerade erst angefangen. Über zweihundert Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen sind mit Ihrem Fall beschäftigt. Wegen Ihnen machen die alle Überstunden.«
    Faris zuckte die Schultern.
    » Warum haben Sie mich angelogen?«
    Faris schaute ihn verblüfft an. » Was meinen Sie? Ich habe nicht gelogen.«
    » Ihr Handy. Und Hamzas Handy. Zur Zeit, als die Bombe explodierte, haben Sie beide Anrufe erhalten, aber draußen im Bregnehøjpark. Wie erklären Sie sich das?«
    » Wir leihen die Handys oft aus. Am Kongens Nytorv haben wir andere benutzt. Außerdem wechsle ich mein Handy acht- bis zehnmal im Monat aus.« Er zeigte auf Storm. » Sie zwingen mich ja dazu.«
    » Und was ist mit Hamzas Scheckkarte? Hat er die auch verliehen? Sie wurde in …« Er warf einen Blick in seine Unterlagen. » Alis Kiosk benutzt.«
    » Hamza ist ein großzügiger Mensch.«
    » Das Auto, das Sie benutzt haben, wurde in Lettland gestohlen. Waren Sie in letzter Zeit in Lettland?«
    » Wir haben das Auto in Vanløse gestohlen. Natürlich habe ich das ausländische Nummernschild gesehen.« Er zuckte die Schultern. » Wir haben eben ein Auto gestohlen, das vorher schon gestohlen war. Gibt das Strafminderung?« Er lächelte.
    Storm warf ihm einen kühlen Blick zu. » Sie haben gesagt, dass Sie die Bombe von der anderen Seite des Platzes aus gezündet haben, an der Tordenskjoldgade. Er nahm einige vergrößerte Fotos zur Hand, die von Überwachungskameras stammten, und legte sie vor Faris auf den Tisch. » Wo haben Sie ungefähr gestanden?«
    Faris beugte sich vor und betrachtete die Fotos. » Vielleicht waren wir auch woanders. Ich glaube, wir standen hinter dem Magasin. Es war ein sehr chaotischer Tag.«
    Storm sammelte die Fotos wieder ein. » Erzählen Sie mir von dem Treffen mit Badr Udeen.«
    » Wir haben ihn nicht getroffen.«
    » Ich weiß, dass Sie ihn getroffen haben. Im Umkleideraum der Korsgade-Halle, in der Sie alle gewartet haben.«
    Faris starrte auf den Tisch und ballte die Hände. » Seine Heiligkeit hat nichts mit dieser Sache zu tun. Wir haben auf eigene Initiative gehandelt.«
    » Das kann ich mir nicht vorstellen. Bei all den Widersprüchen in Ihrer Aussage.« Er stand vom Tisch auf und krempelte seine Ärmel auf. » In allen islamistischen Chat-Foren wird über Ihre Aktion diskutiert, werden Sie alle als große Helden bezeichnet. Als Schneeleoparden«, fügte er hinzu und breitete die Arme aus. » Ich bin mir sicher, dass diese Leute schrecklich enttäuscht sein werden, wenn Sie herausfinden, dass Sie gar nichts mit dem Anschlag zu tun haben.«
    » Sie können mir glauben, dass wir das waren.«
    Storm schaute ihn zweifelnd an.
    Faris schluckte. » Sie haben recht. Wir haben uns mit Mullah Badr Udeen getroffen. Auf meinem Computer befinden sich E-Mails, die das bestätigen.«
    » Unsere Techniker haben die meisten schon dechiffriert. Glückwünsche, die Beschreibung der Bombe, das neue Anschlagsziel, alles haben wir dort gefunden. Sie bestätigen jetzt also, dass Sie mit Badr Udeen kommuniziert haben? Dass er Sie zum Terror aufgefordert hat?«
    » Ja.«
    Als Storm den Vernehmungsraum verließ, lief er Palsby über den Weg, der im Nebenraum gesessen und alles mitangehört hatte. Er klopfte Storm auf die Schulter.
    » Fantastisch. Mit Faris’ Geständnis können wir Anklage erheben und einen internationalen Haftbefehl gegen Badr Udeen erlassen.«
    » Haben Sie nicht gemerkt, wie widersprüchlich Faris’ Aussage war? Ich bin ganz und gar nicht davon überzeugt, dass sie hinter dem Anschlag stehen. Vielleicht waren es Udeens eigene Leute.«
    Palsby schüttelte den Kopf. » Das sind doch alles Spekulationen. Tatsache ist, dass wir Farouks Geständnis haben. Kleine Unstimmigkeiten tun da nichts zur Sache. Jetzt haben wir Badr Udeen in der Hand.« Er wiegte lächelnd den Kopf. » Das ist wirklich eine große Sache.«
    Palsby zwinkerte ihm zu und ging den Flur hinunter, dem Büro des Polizeidirektors entgegen.
    *
    Kampmann kniff die Augen zusammen und sah Storm, der am Ende des Konferenztischs saß, durchdringend an. » Geht es hier im Grunde um Ihren alten Fall?«
    » Welchen alten Fall?«
    » Na, um diese Briefbombe gegen den Leninistischen Arbeiterbund im Jahr 2004. War es nicht der Kassierer, der getötet wurde?«
    Storm schüttelte den Kopf. » Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Aber ich kann Ihnen

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