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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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das war nicht so einfach. Er musste den Test bestehen. Er durfte nicht durchfallen. Er wollte so hart wie Stein sein. So wie in Helmand, als es am allerschlimmsten war. Wie lange würde er so ein Verhör aushalten? Und was würden sie mit ihm anstellen? Wasserfolter? Waren sie wirklich dazu imstande? Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt ein Auge zubekommen würde.

32
    NUR LÜGEN WERDEN GEDRUCKT
    Das Wort » Freiheit« wird von uns wie folgt definiert. Freiheit heißt, das zu tun, was das Gesetz erlaubt. Und da die Gesetze in unserer Macht liegen werden, wird auch die Freiheit in unseren Händen sein. Auf diese Weise wird auch die freie Presse gesteuert werden. Die Zeit der Lügen der Ungläubigen ist vorbei.
    K apitel XI : K ontrolle der P resse
    Storm warf einen Blick in das Krankenzimmer, in dem Katrine im Bett lag und schlief. Er drehte sich um und sprach den zuständigen Krankenpfleger an, einen jungen Glatzkopf mit Hasenscharte, der ihm die Zimmernummer genannt hatte.
    » Wie geht es ihr?«
    » Ihr Zustand ist stabil«, antwortete er näselnd. » Aber wenn der Schlag auf den Hinterkopf nur ein wenig härter gewesen wäre, hätte das fatale Folgen gehabt.«
    Storm nickte und betrat das Krankenzimmer. Der Krankenpfleger ließ sie allein.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war kein schöner. Katrines Gesicht war geschwollen und dort, wo sie die Schläge getroffen hatten, lila verfärbt. Ihr eines Auge war geschlossen, die Wimpern schienen direkt aus der Wange herauszuwachsen. Ihre Oberlippe war gespalten und genäht worden. Ihre linke Kopfhälfte war geschoren worden und offenbarte die groben Stiche, mit denen die Kopfhaut zusammengeflickt worden war.
    Katrine öffnete ihr unversehrtes Auge. » Mein Ritter ist gekommen«, sagte sie benommen. Sie hatten sie gegen die Schmerzen mit Morphium vollgepumpt.
    Storm zog einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett.
    » Wie geht es Ihnen?«, fragte er und kam sich ziemlich dumm vor.
    Sie hob die Hand, was ihr offensichtlich Schmerzen bereitete. » Geht so.«
    » Haben Sie gesehen, wer Sie überfallen hat?«
    » Irgendwelche Scheißkerle, von denen das Viertel nur so wimmelt … Ich habe schon eine Aussage gemacht und darum gebeten, nach einem Typen ohne Vorderzähne Ausschau zu halten.« Sie deutete auf die Wunde an ihrer Stirn, wo deutlich der Abdruck von Zähnen zu erkennen war. » Der Junge sieht jetzt auch nicht besonders gut aus.«
    » Ich werde morgen ein Zeugenschutzprogramm in die Wege leiten. Damit Sie in Zukunft in Sicherheit sind.«
    Sie schüttelte den Kopf, was ihr ebenfalls Schmerzen bereitete. » Ich will nirgends hin.«
    » Aber Sie sind da draußen nicht mehr sicher …«
    » Da draußen ist aber mein Zuhause. Dort bin ich aufgewachsen, und wenn dort irgendjemand was gegen mich hat, selber schuld! Nächstes Mal werde ich eben besser aufpassen.«
    Storm lächelte verhalten. » Okay, aber sagen Sie mir Bescheid, wenn ich etwas für Sie tun kann.«
    Sie nickte. Auch das bereitete ihr Schmerzen.
    » Sind Sie sicher, dass der Überfall etwas mit Ihrem Engagement für uns zu tun hat?« Er kannte bereits die Antwort.
    » Ich bin sicher, dass die eine ganz bestimmte Meinung zu diesem Engagement hatten.« Sie versuchte zu lächeln.
    Er wandte den Blick ab. » Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Sie zu einer Zusammenarbeit überredet habe. Und dass wir Sie nicht besser schützen konnten.«
    » Das konnte doch niemand voraussehen. Aber ich habe gewusst, auf was ich mich einlasse.«
    » Wie Sie wissen, ist Palsby in die Sache involviert. Vielleicht lässt sich hinsichtlich Ihrer Revision da etwas machen. Vielleicht könnte ich ihn dazu bringen, die Anklage fallen zu lassen.«
    » Lassen Sie die Mitleidstour, Nikolaj. Die bereitet mir nur Übelkeit, und ich muss schon wegen meiner Gehirnerschütterung dauernd kotzen. Erzählen Sie mir lieber, wie es mit den Ermittlungen vorangeht.«
    » Was das betrifft, sollten Sie sich keine Sorgen machen.«
    » Ich finde, ich habe eine richtige Antwort verdient.«
    Er atmete tief durch.
    » Die Zeitungen berichten jedenfalls von ständig neuen Geständnissen. Irgendwas müssen Sie ja anscheinend richtig machen.«
    Er erzählte ihr in aller Kürze von den Geständnissen der Inhaftierten, die nicht hundertprozentig mit den technischen Beweisen übereinstimmten. Und von der Führungsetage des Geheimdienstes, die den Fall zu gern abschließen würde, zumal die gewünschten Ergebnisse vorlagen.
    Katrine nickte. » Als

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