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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Explosion hat in einem Umkreis von zehn Metern einen vier Meter tiefen Krater aufgerissen. Fünf Passanten wurden dabei getötet.«
    » Niels?«
    Niels las vom Bildschirm ab. » Drei Fußgänger, der Fahrer eines Opel Astra sowie ein Taxifahrer, der am Taxistand dort drüben auf Kundschaft gewartet hat. Außerdem hat es einundvierzig Verletzte gegeben.«
    » Christian V. haben sie auch erwischt.« Laybourne zeigte auf die kopflose Reiterstatue.
    Katrine kannte die Geschichte zur Genüge. Immer wieder hatten die Zeitungen Fotos des kopflosen Denkmals gezeigt, deren Symbolik auf der Hand lag.
    » Warum wurde nur der Kopf getroffen. Hat die Druckwelle genau bis dorthin gereicht?«
    Laybourne lächelte. » Nein, das war ein lucky punch. Die Vordertür des Wagens wurde aus ihren Scharnieren gerissen, flog waagrecht durch die Luft und hat die Statue geköpft. Außer ein paar Schrammen ist die Tür vollkommen unbeschadet. Wir haben sie als Souvenir behalten.«
    » Lasst uns reingehen«, sagte Katrine. Alle beeilten sich, in die trockene Ruine des Café Felix zu kommen. Der Regen drang durch die Risse und Löcher im zweiten Stock und lief plätschernd an den Stützpfeilern hinunter. Sie schalteten ihre Taschenlampen ein und ließen die Lichtkegel durch den dunklen Raum schweifen. Das vollkommen zerstörte Lokal war überall mit einer dicken Rußschicht überzogen, als hätte jemand die Wände und sämtliche Möbel mit schwarzer Beize übergossen.
    » Es riecht immer nach Napalm, wenn sie die Nitratbombe mit Dieselkraftstoff anreichern«, erklärte Laybourne. » Was die erhöhte Sprengkraft bewirkt, können wir uns hier ansehen.« Er ließ seine Taschenlampe durch den Raum wandern.
    » Soweit ich weiß, haben die meisten Gäste überlebt, die sich ganz hinten im Lokal aufhielten«, sagte Katrine.
    Niels stellte seinen Laptop auf den umgekippten Tresen und suchte auf dem Bildschirm nach Einzelheiten. » Das ist richtig. Die meisten Todesopfer saßen an den Fenstern und entlang der Theke … genau hier.«
    Er blickte zu Boden und zog seine Füße sofort von dem getrockneten Blutfleck weg, auf dem er stand. Der Wind zerrte so heftig an dem ächzenden Gebäude, als könnte es jeden Moment einstürzen.
    » Die gesamte Vorderfront wurde durch die Explosion nach innen gedrückt«, sagte Katrine. » Wo saßen die verschiedenen Todesopfer?«
    Niels warf einen Blick auf die Liste. » Am vorderen Fenster saß eine Gruppe von Frauen, die …«
    » Katrine …«, unterbrach Tom und warf ihr einen überheblichen Blick zu. » Wenn du auf der Liste der Todesopfer nach arabischen Namen suchst, dann vergeudest du deine Zeit.« Er schaute besorgt zu den knarrenden Dachsparren hinauf. » Hier sind hauptsächlich Yuppies hingegangen. Und wie Laybourne ja schon gesagt hat, waren die Terroristen vermutlich weit entfernt, als die Bombe explodierte.«
    » Vielen Dank, Tom«, erwiderte sie so diplomatisch wie möglich. » Ich möchte mir aber trotzdem gern einen Überblick über die Todesopfer verschaffen. Mach bitte weiter, Niels.«
    Niels räusperte sich nervös und fuhr damit fort, die Liste durchzugehen. Zusätzlich zu den vier Kellnern waren insgesamt vierzehn Gäste umgekommen, sechs Frauen und acht Männer. Die meisten hatten nichtsahnend an ihren Tischen gesessen und zu Mittag gegessen, als der Anschlag geschah. Zwei Gäste wurden nahe der Theke getötet.
    Katrine blickte sich um. Sie hatte das Gefühl, als würden Niels’ Erläuterungen das Lokal wieder zum Leben erwecken. Als laufe ein Film rückwärts, der mit der Detonation begann und in dem unbeschadeten Restaurant endete. Fast glaubte sie, die Gespräche der Gäste und die leise Musik zu hören, die aus den Lautsprechern drang.
    Als Niels endete, wandte sich Katrine an den Gerichtsmediziner. » Hans Henrik, habt ihr bei der Obduktion ungewöhnliche Entdeckungen gemacht?«
    Er senkte den Blick, während er nach den richtigen Worten suchte. » Ich weiß nicht … Das gehört zum Schlimmsten, das ich je erlebt habe. Schon die Anzahl der Toten …«
    » Das verstehe ich gut, aber gab es bei den Untersuchungen etwas, das dich gewundert oder überrascht hat?«
    Er dachte einen Augenblick nach. » Eigentlich nicht. Die Verletzungen waren ja sehr umfangreich. Die meisten sind durch den gewaltigen Druck der Explosion umgekommen, manche sind verbrannt oder von der einstürzenden Decke erschlagen worden. Ich kann die Unterlagen noch einmal durchgehen.«
    » Danke, das wäre sehr nett von

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