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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Kontrollpult, » zum Zeitpunkt der Bombenexplosion durch Kopenhagen bewegen können. Wenn wir auf einer der Aufnahmen eine verdächtige Person entdecken, dann können wir dieser Person durch Kopenhagen folgen – natürlich nur, soweit es die Aufnahmen zulassen.«
    » Ich bin beeindruckt«, entgegnete sie und meinte es auch so.
    » Aber das ist noch nicht das Beste, Polyphem kann durch das integrierte FRP Personen finden.«
    » FRP ?«
    » Face Recognition Program. Wenn das System genügend Nodalpunkte erhält, dann kann es eine ziemlich zuverlässige Gesichtsidentifikation durchführen und selbstständig das Material herausfiltern, das für diese Person relevant ist.«
    Sie schaute ihn skeptisch an. » Und wie funktioniert das in der Praxis?«
    Niels trat ans Whiteboard, das sich etwas weiter hinten im Raum befand. Daran hingen die Porträts aller dreiundzwanzig Todesopfer des Anschlags. Teils waren es private Fotos, teils Zeitungsausschnitte. Niels nahm eines der Porträts ab. » Wir haben das System benutzt, um die Wege der Opfer zu kartografieren.«
    Er legte das Bild der Frau in den Scanner. Im selben Moment erschien das Bild auf dem Monitor über Claus’ Kopf. Eine Reihe von grafischen Symbolen zeigten die achtzig Nodalpunkte im Gesicht der Frau an, die vom Programm dekodiert wurden. Die Aufnahmen auf den zwölf Bildschirmen bewegten sich in rasender Geschwindigkeit, manche vor, andere zurück, bis alle synchronisiert waren und stehen blieben.
    » Polyphem ist jetzt bereit«, sagte Niels. » Hier steigt Lene Paludan aus ihrem Porsche Cayenne, den sie gerade in der Tiefgarage in der Adelgade geparkt hat. Sie hat ihren Sohn Tobias dabei.« Niels zeigte auf den mittleren Monitor, wo die Bilder erschienen, die von der Überwachungskamera des Parkhauses aufgezeichnet worden waren. Lene Paludan hob den Kinderwagen aus dem Kofferraum und setzte ihren Sohn hinein. Dann ging sie dem Ausgang entgegen. Eine andere Kamera folgte ihr durch das Gebäude. Die nächste Aufnahme stammte von einer Verkehrsüberwachungskamera in der Gothersgade, die sie entlangging, während sie telefonierte. Eine Überwachungskamera an der Hauswand eines 7-Eleven-Shops, der an der Ecke Gothersgade/Borgergade lag, zeigte eine Nahaufnahme von ihr. Ein Tourist fing sie mit seiner Filmkamera zufällig auf dem Kongens Nytorv ein. Diese Einstellung dauerte zehn Sekunden, worauf die Überwachungskamera der Jyske Bank sie zeigte, während sie an der Store Kongensgade über die Kreuzung ging. Es war ein bedrückendes Gefühl, dem Weg der nichtsahnenden Lene Paludan zu einem Mittagessen zu folgen, das ihr letztes werden sollte. Katrine blickte auf die Zeitanzeige am unteren Rand des Bildschirms. In einer Stunde und neunzehn Minuten würden Mutter und Kind sterben. Würden zu einer unkenntlichen Masse miteinander verschmelzen. Ein Bild, das in aller Welt für Entsetzen sorgen sollte.
    Katrine wandte den Blick ab. » Sieht so aus, als würde das System funktionieren.«
    Niels drückte auf Stopp. Das Bild von Lene Paludan fror ein.
    » Das ganze System ist noch im Versuchsstadium«, erläuterte Storm. » Doch in etwa einem Jahr werden wir direkt mit den Überwachungskameras der Innenstadt verbunden sein. Durch die ständige Verbesserung der Nodal-Technologie wird das System bald in der Lage sein, selbstständig nach Personen zu fahnden, ohne dass wir etwas dazu beitragen müssen.«
    » Dann bleiben uns solche Nerds wie der hier erspart«, sagte Niels und haute Claus auf die Schulter. » Doch bis auf Weiteres müssen wir die Täter noch selbst suchen.«
    Niels setzte erneut das System in Gang. Katrine betrachtete die enorme Menschenansammlung auf den Monitoren. Das würde wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden.
    Sie begannen die Suche in den Straßen um den Kongens Nytorv herum, zum Zeitpunkt der Explosion. Ausgehend von Katrines Täterprofil suchten sie zunächst unter den Passanten. Es zeigte sich sehr schnell, dass sie große Schwierigkeiten damit hatten, irgendeine Auswahl zu treffen. Die Zielgruppe der hellhäutigen Männer im fraglichen Alter schien riesengroß zu sein. Jedes Mal, wenn sie ein auffälliges Verhalten festzustellen glaubten, ließen sie Polyphem eine Gesichtserkennung durchführen. Eine halbe Minute später hatte das Programm diese Person auf allen verfügbaren Aufzeichnungen identifiziert, sodass sie dieser Person auf ihrem Weg durch die Stadt folgen konnten. Nachdem sie dies ein paarmal getan hatten, ohne auf den möglichen

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