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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fußknöchel mittels Metallbändern an einer primitiven hölzernen Plattform befestigt waren, die weder Bett noch Tisch war.
    Er blieb ganz ruhig liegen. Zum einen vollführte sein Magen gymnastische Übungen, und es war vermutlich am besten, ruhig zu bleiben, bis sein Innenleben wieder in Ordnung gekommen war. Zum anderen ließen die Empfindungen und Geräusche, die ihn umgaben, es wenig geraten erscheinen, seinen Bewußtseinszustand zu verraten.
    Die Laute der Zerstörung wurden von der methodischen Zerlegung seiner persönlichen Effekten hervorgerufen. Als er langsam nach rechts blickte, sah er die zerfetzten Überreste seiner Schultertasche und seiner Kleidung. Sie wurden von drei Menschen und einem Thranx inspiziert. Als er in letzterem seinen ehemaligen Spielgefährten und Reisebegleiter, Bisondenbit, erkannte, verfluchte er seine Naivität.
    In Drallar wäre er einem völlig Fremden gegenüber nie so gesprächig gewesen. Aber er war an Bord des Schiffes drei Tage lang isoliert und ohne Freunde gewesen, als der Thranx mit seinem Angebot auf ihn zugekommen war, ihn in die Geheimnisse der Spiele einzuweihen. Seine Dankbarkeit hatte sein instinktives Gefühl des Argwohns überlagert.
    »Keine Waffen, kein Gift, kein Strahler und kein Nadler - nicht einmal ein Stückchen Papier«, beklagte sich einer der Männer in fließendem Symbo.
    »Und was noch schlimmer ist«, warf einer seiner Begleiter ein, »kein Geld. Bloß ein lausiges Kredimeter.« Er wies auf den kompakten Computer, der auf unfälschbare Art Kredit registrierte und transferierte, und warf ihn angewidert auf ein Tischchen in der Nähe. Das Gerät landete inmitten der sonstigen wenigen Habseligkeiten von Flinx. Flinx stellte fest, daß es nur noch einen Gegenstand gab, den sie bis jetzt nicht aufgebrochen hatten.
    »Das ist nicht meine Schuld«, beklagte sich Bisondenbit und musterte die drei hochgewachsenen Menschen mit seinen Facettenaugen. »Ich habe nicht versprochen, irgendeinen Zusatznutzen zu liefern. Wenn Sie glauben, daß ich mir mein Honorar nicht verdient habe, dann geh' ich eben zu Challis selbst.«
    Einer der Männer seufzte resigniert. Er holte eine doppelte Handvoll kleiner rechteckiger Metallplättchen aus der Tasche und reichte sie Bisondenbit. Der Thranx zählte sie sorgfältig.
    Der Mensch, der ihn bezahlt hatte, blickte auf Flinx' Fesseln, und dieser schloß gerade noch rechtzeitig die Augen. »Es ist eine Menge Geld. Ich weiß nicht, weshalb Challis solche Angst hat - schließlich ist das nur ein Junge. Aber er ist der Meinung, er sei das Honorar wert, das Sie verlangt haben. Ich verstehe es nicht.«
    Der Mann wies auf den größten seiner Begleiter. »Charlie hier könnte ihn mit einer Hand in zwei Stücke brechen.« Er wandte sich um und tippte auf den Koffer. »Was hat er darin?«
    »Ich weiß nicht«, meinte der Thranx. »Er hatte ihn die ganze Zeit in der Kabine.«
    Jetzt war zum ersten Mal der Dritte zu hören. Seine Stimme klang irgendwie geringschätzig. »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich hab' mir diesen Behälter mit den nötigen Instrumenten angesehen, während ihr euch um seine Garderobe gekümmert habt.« Er stieß den Koffer an. »Er enthält keine Metallgegenstände oder Explosivstoffe. Den Instrumenten kann man entnehmen, daß da etwas Organisches drin ist und organische Analogstoffe - wahrscheinlich seine restliche Kleidung.« Er seufzte. »Sehen wir nach. Schließlich hat man uns dafür bezahlt, daß wir gründlich sind.« Er entnahm einer Werkzeugtasche eine Metallzange und schnitt das Kombinationsschloß mühelos auf. Als das geschehen war, ließ sich der Kofferdeckel leicht aufklappen. Er sah hinein und knurrte: »Ja, Kleider. Anscheinend noch zwei Anzüge und... « Er wollte die Kleider herausnehmen - da schrie er auf und taumelte zurück, fuhr sich mit den Händen ins Gesicht, dessen eine Seite plötzlich wie überkochende Suppe brodelte. Etwas, das wie ein Gürtel aussah, schoß plötzlich aus dem offenen Koffer.
    Bisondenbit schnatterte irgend etwas auf Hochthranx und verschwand eiligst durch die einzige Tür. Der Mann namens Charlie fiel nach rückwärts über Flinx, und aus seinem Strahler jagte ein Strahl zur Decke, während er sich an die Augen fuhr. Der Anführer der kleinen Gruppe war dicht hinter Bisondenbit her, als etwas ihn am Hals traf. Heulend fiel er ins Zimmer zurück und wälzte sich am Boden.
    Weniger als eine Minute war verstrichen. Etwas Langes, Glattes glitt über Flinx'

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