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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Anlage.«
    »In welcher Anlage?« fragte Flinx verwirrt.
    »Richtig - Sie wissen ja noch nicht, wo Sie sind, oder?« Flinx schüttelte den Kopf. »Dies ist das vierte Untergeschoß der Challis Hivehom Bergwerksgerätefabrik. Gehen Sie zu dem Korridor vor der Tür, biegen Sie nach links ab und gehen Sie weiter, bis Sie zu den Aufzügen kommen. Die führen alle nach oben. Dort kann jeder Ihnen den Verwaltungsturm zeigen - das Gelände ist sechseckig angelegt. Der Turm steht in der nordöstlichen Ecke.«
    »Danke«, sagte Flinx. »Sie waren sehr hilfreich.«
    »Nicht hilfreich, du giftiges kleines Schwein«, murmelte der Krüppel mit schmerzverzerrtem Gesicht, als Flinx gegangen war, »nur pragmatisch.« Er kroch mühsam auf die offene Tür zu.
    Draußen im Korridor schnippte Flinx wieder mit den Fingern, nachdem er sich überzeugt hatte, daß niemand ihm auflauerte. »Pip... ruhig jetzt!«
    Der Minidrach zischte zustimmend, flatterte in den offenen Koffer und verbarg sich dort zwischen den zerfetzten Kleidern. Flinx klappte den Deckel zu. Er würde bei nächster Gelegenheit das Schloß ersetzen müssen oder es riskieren, daß irgendein Unschuldiger dasselbe Schicksal erlitt wie seine drei Entführer.
    Niemand hielt ihn auf, als er auf die Lifts zuging. An den Türen waren Schilder mit Nummern 4-B, 3-B und so weiter bis hinunter auf Null befestigt, und dort begann die Reihe wieder ganz normal. Vier Stockwerke über der Erde und vier darunter, stellte Flinx fest. Wenn er also auf Null drückte, würde er zur Oberfläche kommen. Und das tat er auch, als schließlich eine Kabine eintraf.
    Der Lift kam in einer zweckmäßig gestalteten, vierstöckigen Halle zum Stillstand. Ein beständiger Strom von Menschen und Thranx benutzte die Lifts um ihn herum. »Gestatten Sie«, zirpte eine Thranxtriade und betrat die Kabine, die er soeben frei gemacht hatte.
    Obwohl jedes Auge auf ihn gerichtet schien, beachtete ihn in Wirklichkeit niemand. Warum sollten sie auch, dachte er und entspannte sich. Nur ein Mann und einige seiner Helfer würden auf ihn Jagd machen.
    Innerhalb der durchsichtigen Fassade des Gebäudes stand ein großer Tisch mit der Tafel Information. Dahinter saß ein Thranx. Flinx schlenderte auf ihn zu und versuchte den Eindruck zu vermitteln, als wüßte er genau, was er wollte.
    »Entschuldigen Sie«, begann er in fließendem Hochthranx, »können Sie mir sagen, wie man von hier zum Verwaltungsturm kommt?«
    Das ältere, würdig dreinblickende Insekt wandte sich ihm zu. Der Alte war peinlich exakt schwarz und gelb lackiert und wies keinerlei Emaillechitoneinlagen auf, wie sie die Thranx sonst liebten. Ein nüchterner Beamtentyp.
    »Nordostquadrat«, sagte der Thranx scharf und deutete damit an, daß der Frager dies eigentlich selbst wissen müsse. »Zu der Haupttür dort hinaus«, fuhr er fort und wies ihm mit einer Echthand den Weg, während eine Fußhand seinen Thorax auf den Tisch stützte, »dann links, das H-Portal. Die Säule hat zwölf Stockwerke mit einem Landeplatz oben.«
    »Der Segen der Wabe sei mit Ihnen«, sagte Flinx gewandt, worauf der Alte ihn scharf musterte.
    »Sagen Sie, was wollen Sie hier?« fragte er miß- trauisch.
    Aber da hatte die geschäftige Menge Flinx bereits verschluckt. Der Beamte suchte noch eine Weile nach ihm, dann gab er es auf und ging wieder seiner Arbeit nach.
    Flinx kam im Fabrikgelände schnell vorwärts. Ein freundlicher Arbeiter gab ihm das eine Mal, als er nicht mehr weiter wußte, bereitwillig Auskunft. Als er schließlich die unverkennbare Silhouette des Verwaltungsturms entdeckte, verlangsamte er sein Tempo. Plötzlich war ihm bewußt, daß er keinerlei Plan hatte.
    Challis' Reaktion auf sein unerwartetes Erscheinen würde nicht besonders freundlich sein. Und diesmal würde er und wahrscheinlich auch sein Personal auf Pip vorbereitet sein. Bei all seinen Fähigkeiten war der Minidrach keineswegs unverletzlich.
    Irgendwie würde er sich in den Turm schleichen und herausfinden müssen, wo Challis sich aufhielt. Selbst von seinem gegenwärtigen Standort aus konnte er die kräftigen Ausstrahlungen einer kleinen finsteren Wesenheit spüren. Aber er hatte keine Garantie, ob er Mahnahmi und Challis zusammen finden würde. Ob das Mädchen seine Anwesenheit ebenfalls spürte? Das war ein ernüchternder Gedanke. Er beschloß, schnell zu handeln, und durchschritt selbstbewußt den Eingang des Turms. Aber das hier war kein Fabrikgebäude. Ein effizient aussehender Thranx mit drei

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