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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eingelegten Rangstreifen auf dem b- Thorax hielt ihn auf - sehr höflich natürlich.
    »Der Schwarm sei mit Ihren Geschäften«, murmelte das Insekt. »Ihren Namen bitte und Ihr Anliegen.«
    Flinx wollte gerade antworten, als eine Tür neben ihm aufflog. Eine Gruppe schwerbewaffneter Thranx stürzte heraus, und ihr Anführer deutete auf ihn und schrie: »Das ist er - haltet ihn fest!«
    Der Beamte, der Flinx angesprochen hatte, reagierte schnell und griff mit der Echthand nach seinem Arm. Flinx hob das Bein und stieß etwas zögernd zu. Der panzerähnliche Chiton war praktisch unverletzlich - abgesehen von den Gelenken, wo Flinx' Fuß traf. Das Gelenk krachte hörbar, und der Beamte stieß einen erschreckten Zirplaut aus, während Flinx sich losriß und auf die Aufzüge zurannte.
    Er sprang in eine Kabine und drückte den obersten Knopf, wobei er feststellte, daß daneben die Ziffer elf stand. Für das zwölfte Stockwerk brauchte man einen Schlüssel.
    Ein paar Strahler durchbohrten die Lifttüren, als die Kabine sich in Bewegung setzte. Zum Glück trafen sie keine wichtigen Funktionsteile, und seine Fahrt wurde nicht gestört, obwohl die drei Löcher mit den angeschmolzenen Rändern in der Tür ihm genügend Stoff zum Nachdenken gaben.
    Ein ärgerliches Pochen und Schlagen in der Tasche lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Kaum hatte er die Klappe geöffnet, als ein wütender Pip herausschoß. Nachdem er sich schnell im Inneren der Liftkabine umgesehen hatte, ließ der Minidrach sich nervös auf Flinx' rechter Schulter nieder. Dort rollte er sich eng ein, die Muskeln angespannt.
    Jetzt war es nicht mehr notwendig, das Reptil verborgen zu tragen, schließlich wußten die ganz genau, wer er war. Aber wer oder was hatte ihn verraten?
    Mahnahmi - das mußte es sein! Fast war ihm, als spürte er ein mädchenhaftes spöttisches Gelächter. Vielleicht übertrafen ihre geistigen Talente die seinen, sowohl in der Stärke als auch im Fehlen jeglicher Disziplin. Natürlich würde niemand das glauben, falls er überhaupt Gelegenheit dazu bekam, darüber zu sprechen. Mahnahmi spielte die Rolle des unschuldigen Kindes mit den großen neugierigen Augen perfekt.
    Die Frage war nur, ob hinter ihrer Bösartigkeit Berechnung stand oder nur der Wunsch nach blinder Zerstörung. Er hatte das Gefühl, daß sie von einem Augenblick auf den nächsten von Haß auf Liebe - und beides ähnlich intensiv - umschalten konnte. Wenn sie nur begreifen würde, daß er ihr nicht übel wollte... Und dann kam ihm in den Sinn, daß sie das wahrscheinlich sogar wußte.
    Für sie war er nur eine Quelle des Vergnügens, nicht mehr.
    Es bereitete ihm keine große Mühe, den Türmechanismus zu stören. Als die Kabine das zehnte Stockwerk passierte, stieg er aus und sah zu, wie der Lift weiter nach oben fuhr. Dann sah er sich in dem Raum um, bei dem es sich um eine Kombination aus Büro und Wohnraum handelte. Wahrscheinlich gehörte er einem von Challis' leitenden Mitarbeitern, vielleicht dem Fabrikdirektor.
    Wenn es keine Truppe gab, dann saß er hier in der Falle. Challis war bestimmt nicht so dumm, ihn nach unten entkommen zu lassen.
    Zum Glück standen diese Räume leer. Während er seine Lage überdachte, hallte von oben eine Explosion. Als er hinaufblickte, sah er Petzen von Metall- und Plastiklegierungen rauchend im Liftschacht nach unten fallen.
    Plötzlich wurde ihm bewußt, daß es nur eine Möglichkeit gab, sich mit Mahnahmi auseinanderzusetzen. Er bemühte sich ganz bewußt darum, seinen Geist zu leeren, jeden Gedanken an zukünftiges Handeln zu unterdrücken. Die dunkle Wolke, die in seiner Nähe geschwebt hatte, verblaßte langsam. Jetzt konnte er Mahnahmis Gegenwart nicht mehr entdecken - und sie sollte in bezug auf ihn ebenso blind sein. Möglicherweise glaubte sie wie jeder andere einen Augenblick lang, daß er bei der Explosion der Liftkabine ums Leben gekommen war.
    Nach kurzem Suchen hatte er festgestellt, daß diese Räume nur einen einzigen Zugang hatten - den einzigen, jetzt unbrauchbaren Lift. Kein anderer Lift führte in dieses Stockwerk. Also gab es nur einen Weg zu dem darüber liegenden Geschoß - den Dachlandeplatz. Sein Blick wanderte zu dem gewölbten Fenster, das den Ausblick über die Fabrikanlage und das dahinterliegende Plateau bot.
    Flinx trat ans Fenster, stellte fest, daß es leicht zu öffnen war. Die Turmwand war mit Thranxsteinen geschmückt. Er blickte nach oben und überlegte.
    Die erwarteten ihn jetzt bestimmt

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