Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Begriff Kolonisierung wurde in Verbindung mit solchen Siedlungen nie erwähnt - auf keiner der beiden Welten. Es gab auf Hivehom einige solcher menschlicher Regionen; das Mediterrania-Plateau mit einer Bevölkerung von fast drei Millionen war davon mit Abstand die größte. Die Thranx begrüßten es, wenn die unwirtlichen Regionen ihres Planeten, die sie stets gemieden hatten, auf diese Weise ausgenutzt wurden. Und außerdem gab es alleine im Amazonasbecken auf Terra etwa vier Millionen Thranx - und das glich die Dinge wieder aus.
    Die meisten großen Terraner-Konzerne, so erklärte Bisondenbit, hatten ihre Zentrale am südlichen Rand des Plateaus, in der Nähe des großen Shuttlehafens von Chitteranx. Zweifellos galt das auch für diesen Challis.
    »Die Menschenstadt dort hat einen Thranxnamen - Azerick«, fuhr Bisondenbit fort und pfiff dabei leise. »Das ist Hochthranx und bedeutet ›gefrorene Wüste‹ und hat in diesem Fall noch eine Doppelbedeutung, so ähnlich wie ›gefrorener Abfall‹. Ich will mich nicht näher darauf einlassen, nur darauf hinweisen, daß es eine gute Sache ist, daß Ihr Menschen einen Humor habt, der dem unseren ähnlich ist. Wenn wir gelandet sind, werde ich Sie gerne hinaufbringen, wenn ich auch nicht lange dort bleibe. Ich vertrage diese niedrigen Temperaturen nicht. Außerdem ist Azerick nicht billig.« Er zögerte höflich. »Für einen Menschen, der alleine reist, wirken Sie ziemlich jung. Haben Sie genügend Mittel?«
    »Ich komme schon zurecht«, meinte Flinx vorsichtig. Wahrscheinlich lag das an seinem angeborenen Mißtrauen gegenüber anderen, obwohl er einräumen mußte, daß Bisondenbit in den letzten paar Tagen nicht nur hilfsbereit, sondern ausgesprochen freundlich gewesen war.
    Sie gingen gemeinsam an Bord des Shuttle. Flinx saß in der Nähe eines Glasalumfensters, das ihm einen guten Ausblick auf die Hauptwelt der Thranx, einen der zwei Hauptplaneten des Commonwealth, bot. Der Planet drehte sich träge unter ihnen, als das Shuttle sich von dem Frachter löste und den Landeanflug begann. Zwei große Monde schimmerten weiß über dem fernen Horizont, einer zum Teil von dem Planeten verdeckt. Immer wenn die Wolkendecke aufriß, konnte Flinx den blauen Schimmer von Hivehoms kleinen Ozeanen sehen oder das kräftige Grün seiner dichten Dschungel.
    Plötzlich spürte er, wie die Schwerkraft ihn in seinen Sessel drückte, als das Shuttle mit dem Heck voraus in die Wolken eintauchte...

3
    Chitteranx war eindrucksvoll. Für eine so hoch entwickelte und dicht bevölkerte Welt wie Hivehom war es ein kleiner Hafen, dennoch stellte er den Shuttlehafen von Drallar in den Schatten.
    »Der größte Teil der Stadt ist natürlich unterirdisch angelegt. Das sind alle Thranxstädte, damit die Oberfläche besser ausgenutzt wird.« Bisondenbit schüttelte verblüfft den Kopf. »Warum ihr Menschen immer nach oben statt nach unten gebaut habt, werde ich nie begreifen.«
    Der Blick, der sich durch die durchsichtige Korridorwand bot, interessierte Flinx viel mehr als der übrige Anblick des Shuttlehafens. Üppige Dschungelgewächse überwucherten die Plastikwände. Draußen regnete es - besser gesagt, es dampfte. Die Hitze im Terminalgebäude war drückend, und dies trotz der Tatsache, daß hier ein Kompromißklima zwischen dem herrlichen Wetter draußen - wie Bisondenbit es nannte - und der arktischen Atmosphäre der nahen Hochebene herrschte.
    Flinx war auf Moth mit Regen aufgewachsen, aber diese Feuchtigkeit war für ihn neu und unangenehm. Menschen konnten das Gewächshausklima ertragen, aber nur kurze Zeit ohne Schutz, und wohl fühlten sie sich dabei nicht.
    Bisondenbit hingegen beklagte sich bitter über die Kälte in dem Terminalgebäude. Als Flinx Einwände vorbrachte, erklärte er: »Das ist für Menschen der wichtigste Hafen von Hivehom. Wenn wir in Äquatornähe in Daret oder Ab-Neub gelandet wären, dann würden Sie verschmachten, Flinx.« Als sie das eigentliche Hafengebäude verließen und eine Gruppe überdachter Bauten betraten, sah er sich um.
    »Ehe ich Sie zur Hochebene begleite und dazu einen Heizanzug anlegen muß, möchte ich wenigstens kurze Zeit ein vernünftiges Klima genießen. Nehmen wir einen Drink zusammen?«
    »Ich möchte wirklich meine Suche nach Challis so bald wie möglich... «
    »Die Shuttles zum Plateau verkehren alle zehn Chroniten«, sagte Bisondenbit. »Kommen Sie. Außerdem haben Sie mir immer noch nicht gesagt, was Sie in dieser Box haben.« Er wies mit

Weitere Kostenlose Bücher