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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sie mich an dem Tisch in der Eingangshalle.«
    Flinx nickte langsam, als der Padre sich von ihm abwandte und ging.
    Challis! Dieb, Mörder, Zerstörer des Lebens anderer - vielleicht würde er das nächste Mal zulassen, daß Pip ihn tötete. Das Commonwealth würde nichts verlieren, wenn... Etwas brannte an seiner Schulter und riß ihn fast vom Stuhl.
    Pip war förmlich explodiert, er hatte sich so schnell bewegt, daß die Haut unter Flinx' Kombination brannte. Er schob die Kassette in die Tasche, sprang auf und rannte hinter der verstörten Schlange den Gang hinunter.
    »Pip... warte doch, hier ist doch nichts...!«
    Der Minidrach hatte bereits den Eingang erreicht. Namoto und der diensthabende Kirchenbeamte hatten sich von dem Tisch entfernt. Jetzt zogen sie sich langsam zurück und beobachteten die Schlange beunruhigt. Der Minidrach schlug ein paar Augenblicke mit seinen Schwingen gegen die durchsichtige Wand, während Flinx auf ihn zurannte. Er rief akustisch und auf geistigem Wege dem Reptil zu und betete dabei darum, daß die Schlange sich beruhigte, ehe jemand, ob er nun Verständnis für sie hatte oder nicht, auf sie schoß.
    Der Minidrach zog sich zurück, flatterte in der Luft und spuckte einmal. Ein lautes, zischendes Geräusch, und in der Tür erschien ein großes, unregelmäßig geformtes Loch. Flinx griff nach dem entschwindenden Schwanz des Reptils, aber zu spät - es hatte sich bereits durch die Öffnung gezwängt.
    »Öffnen Sie die Tür!« schrie er. »Ich muß hinter ihm her!«
    Der Beamte stand wie erstarrt da, bis Namoto murmelte: »Machen Sie die Tür auf, Yena!«
    Jetzt reagierte Yena. »Ja, Sir - sollte ich Alarm geben?«
    Namoto sah Flinx an, der offenbar bereit war, die Tür aus ihrer Schiene zu reißen. »Pip würde niemandem etwas zuleide tun, sofern er nicht das Gefühl hat, daß ich bedroht werde.«
    »Was ist dann mit ihm?« fragte der Padre, während die Tür aufglitt. Flinx rannte durch, dicht gefolgt von dem Padre. »Ich weiß nicht, ... da ist er! Pip...!«
    Er sah gerade noch die Schwanzspitze um eine Biegung im Korridor verschwinden. Flinx rannte hinterher.
    In den vielen Biegungen und Gängen des labyrinthartigen Gebäudes verlor Flinx immer wieder den Minidrach aus den Augen. Aber Menschen mit aschfahlen Gesichtern und Thranx mit unkontrolliert zitternden Antennen markierten den Weg, den Pip nahm, ebenso klar, als hätte er eine rote Farbspur hinterlassen. Und Padre Namoto blieb trotz seiner Leibesfülle dicht hinter Flinx.
    Als sie endlich den Minidrach einholten, fühlten sie sich erschöpft, als wären sie kilometerweit gerannt. Pip schlug mit seinen ledernen Schwingen gegen eine andere Tür, viel größer als irgendein Tor, das Flinx bis jetzt in dem Depot gesehen hatte.
    Nur daß diesmal nicht nur ein einzelner beflissener Beamter Wache hielt. Zwei Männer in aquamarinfarbenen Uniformen standen geduckt hinter einer Art Sperre. Jeder von ihnen hielt einen kleinen Strahler auf den flatternden Minidrach gerichtet. Flinx sah, wie sich am anderen Ende des Korridors eine kleine Gruppe von Kirchenleuten erwartungsvoll zusammengedrängt hatte.
    »Nicht schießen!« schrie er verzweifelt. »Er tut niemandem etwas zuleide!« Dann schob er sich langsam näher an Pip heran. Aber der reagierte auf keinen Ruf und hielt sich resolut außer Reichweite und schlug weiter mit den Schwingen gegen die Tore.
    »Das, was ihn so aufgeregt hat, ist auf der anderen Seite.« Er rief den beiden Bewaffneten zu: »Laßt ihn durch!«
    »Das ist eine Sperrzone, Junge«, sagte einer von ihnen und versuchte, seine Aufmerksamkeit zwischen der fliegenden Schlange und diesem Neuankömmling zu teilen.
    »Lassen Sie uns durch!« befahl Namoto etwas außer Atem und trat vor, so daß man ihn sehen konnte. Die Stimme des Wächters klang plötzlich respektvoll.
    »Entschuldigen Sie, Padre, wir wußten nicht, daß Sie hier die Leitung haben.«
    »Die habe ich nicht, die hat die Schlange. Aber öffnen Sie die Türen trotzdem, auf meine Verantwortung.«
    Flinx hatte kaum eine Minute Zeit, darüber nachzudenken, wie wichtig eigentlich sein hilfreicher Führer war, ehe die überraschend dicken Doppeltüren sich zu öffnen begannen. Pip zwängte sich durch die winzige Öffnung, und ein ungeduldiger Flinx mußte noch einen Augenblick warten, bis der Spalt breit genug war, um auch ihm den Zutritt zu ermöglichen.
    Dann befand er sich auf der anderen Seite, die sich als ein Korridor erwies, der sich durch nichts von den

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