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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vorhanden sind?«
    »Möglich«, räumte Flinx ein. »Aber selbst, wenn sie nichts tun können, glaube ich, daß wir unter ihnen eine weit bessere Überlebenschance haben als hier, wenn wir nur darauf warten, daß Rudenuaman es müde wird, uns um sich zu haben. Und wenn das geschieht, wird sie uns ebenso gleichgültig beseitigen wie ein altes Kleidungsstück.« Er ließ seine Gedanken schweifen und sah keinen Anlaß, länger mit Sylzenzuzex Versteck zu spielen. »Vor der Tür steht nur ein Posten.«
    »Woher wissen... oh, Sie haben das erwähnt«, beantwortete sie sich die Frage selbst. »Wie weit reichen Ihre Talente?«
    »Da habe ich nicht die leiseste Ahnung«, erklärte er ehrlich. »Manchmal kann ich nicht einmal eine Spinne in einem Zimmer wahrnehmen. Ein anderes Mal wieder...« Er hielt es für besser, ein paar Geheimnisse für sich zu behalten. »Sie können mir glauben, daß nur ein Posten draußen steht. Ich glaube, wir haben Rudenuaman durch unsere Gefügigkeit davon überzeugt, daß man uns nicht besonders scharf bewachen muß. Sie hat ja selbst gesagt - es gibt keinen Ort, an den wir fliehen könnten.«
    »Und ich bin gar nicht so sicher, ob ich da anderer Meinung bin als Sie«, murmelte Sylzenzuzex, und ihr Blick wanderte zu den eisigen Gipfeln draußen. »Obwohl ich zugeben muß, daß sie uns durchaus fliehen lassen könnte. In den Bergen wären wir ihr noch weniger gefährlich als hier.«
    »Hoffentlich sieht sie das auch so«, meinte er. »Der Baron wäre da anderer Meinung. Wir müssen jetzt gehen.«
    Er glitt vom Bett, ging zur Tür und klopfte leise. Die Tür öffnete sich, und der Posten musterte sie aufmerksam - aus einigen Schritten Entfernung, wie Flinx feststellte.
    Er war ein hagerer, hochgewachsener Mensch mit einem ausgeleierten Gesichtsausdruck und Haar, das zu früh weiß geworden war. Soweit Flinx das feststellen konnte, handelte es sich jedenfalls nicht um einen AAnn in menschlicher Verkleidung.
    »Sie haben mich beim Lesen gestört«, warf er Flinx mürrisch vor und wies auf den kleinen Bandbetrachter, der in der Nähe stand. Dies erinnerte Flinx an ein anderes Band, das er selbst lesen wollte. Trotz der Besorgnis, die ihn erfüllte, würde er noch lange warten müssen, bis er dieses Band zu sehen bekam - wenn er es überhaupt jemals vor Augen bekam.
    »Was wollen Sie?« Der Mann wußte sichtlich über ihr bisheriges Verhalten Bescheid. Flinx stieß einen geistigen Schrei aus und beschwor ein Gefühl der Angst herauf.
    Pip schoß unter den Kissen auf dem Bett hervor und war durch die Tür, ehe der Mann seinen Bandbetrachter wegstellen konnte. Ein Strahler fuhr hoch, aber statt zu feuern, hielt sich der Mann beide Hände vor das Gesicht. Flinx sprang ihn an und trat ihn mit der Fußspitze in den Solarplexus. Er hatte den Eindruck, wenn er etwas stärker zugetreten hätte, wären dem anderen die Augen aus den Höhlen gesprungen. Der Posten stieß krachend gegen die Wand, setzte sich hin und lehnte sich wie eine Stoffpuppe gegen das Stuhlbein. Diesmal reagierte der Minidrach auf Flinx' Befehl. Er rollte sich um Flinx' Schulter und blickte böse auf den bewußtlosen Posten herunter.
    Sylzenzuzex kam jetzt von hinten heran. »Warum hat er nicht sofort geschossen? Tatsächlich... « Sie zögerte, und Flinx ahnte, was sie dachte.
    »Richtig. Niemand hier hat Pip als gefährlich erkannt. Ich habe es nur Rudenuamans Leibwächterin gesagt. Bei all der Hetze muß sie es versäumt haben, die anderen zu informieren. Wir saßen hier in der Falle, ohne Hoffnung auf Entkommen, erinnern Sie sich? Die einzigen, die es wußten, waren Challis und Mahnahmi. Er ist tot, und sie ist geflohen.« Flinx wies hinter sich. »Deshalb habe ich Pip auch zurückgerufen und den Posten selbst bewußtlos geschlagen. Alle anderen wissen noch nichts von Pips Fähigkeiten. Über kurz oder lang wird Linda daran denken und es ihrer Herrin sagen, aber bis dahin sollten wir frei sein. Hoffentlich sind wir das - eine zweite Chance bekommen wir von Rudenuaman nicht.«
    »Was tun wir jetzt?«
    »Bis jetzt hat uns außer ein paar bewaffneten Sicherheitsbeauftragten und ein paar Leuten im Bergwerk noch niemand gesehen. Die Anlage hier ist ziemlich groß. Wenn wir uns sehr selbstbewußt geben, schaffen wir es vielleicht, hier einfach wegzugehen, ohne daß uns jemand aufhält.«
    »Sie sind verrückt«, murmelte sie nervös, als sie die Liftkabine betraten. »Mag sein, daß das ein großer Stützpunkt ist, aber dennoch ist es eine

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