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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auszuprobieren. Moum gewann die Debatte. Sie legte sich neben die Thranx drehte den Kopf zur Seite und sah sie an.
    Sylzenzuzex studierte den muskelbepackten Torso und sah zu Flinx hinüber. Der nickte ihr aufmunternd zu, worauf sie Moum vorsichtig bestieg, sich mit den Klauen an dem dicken Pelz festhielt und Platz nahm.
    Jetzt entdeckten sie, wie geduldig und langsam die Ujurrianer vorher gegangen waren, um es ihren zwei armseligen Freunden zu ermöglichen, mit ihnen Schritt zu halten. Falls Fluff oder Moum das Gewicht auf ihren Rücken überhaupt bemerkten, war das jedenfalls nicht festzustellen. Die kleine Gruppe flog förmlich durch den Wald.
    Einmal wäre es fast noch zu einem Unfall gekommen, als Flinx beinahe abgeworfen wurde. Er hatte Mühe, sich festzuhalten, als Fluff sich ohne Warnung auf die Hinterbeine erhob. Er rannte auf zwei Beinen weiter, und das mit einem Tempo, dem es kein terranischer Bär hätte gleichtun können. Mit sieben Gliedmaßen, um sich damit festzuhalten, hatte Sylzenzuzex es sehr viel leichter, als auch Moum die Fortbewegung auf zwei Beinen vorzog.
    Wie lange oder wie weit sie auf diese Weise gereist waren, als sie das letzte Tal erreichten, war unmöglich festzustellen. Von Anfang ihres Galopps bis zum Ende verlangsamte keiner der Eingeborenen sein Tempo, obwohl inzwischen auch ihr Atem etwas schneller ging.
    Dieses dritte Tal wurde von dem Bach beherrscht, neben den sie anfänglich hergelaufen waren. Hier weitete er sich zu einem See aus, wenn dieser See auch viel kleiner war als jener, der an das jetzt weiter hinter ihnen liegende Bergwerkslager grenzte. Zwischen den immergrünen Gehölzen wuchs hier eine neue Baumart. Sie hatte breite gelbbraune Blätter. Einige der Bäume, das sah Flinx im Mondlicht, trugen eine andere Art von Beeren, wenn diese auch selten waren. An wieder anderen hingen oval geformte Nüsse, von denen manche die Größe von Kokosnüssen erreichten.
    »Ihr eßt diese?« fragte Flinx und deutete auf die überladenen Zweige.
    »Ja«, antwortete Fluff.
    »Und Fleisch eßt ihr auch?«
    »Nur in der Schneezeit«, erklärte sein Träger mit leiser Stimme, »wenn der Baiga und der Maginac nicht blühen. Fleisch macht keinen Spaß und viel mehr Arbeit. Es läuft weg.«
    Sie näherten sich jetzt einem steilen Abhang. In dem weichen Mondlicht sah Flinx, daß es sich um nackten Fels handelte. Ein paar Kreise bildeten dunkle Flecken auf dem grauen Granit.
    Ujurrianer von unterschiedlicher Größe, darunter auch die ersten Jungen, die sie zu Gesicht bekamen, liefen zwischen dem Ufer und den Höhleneingängen hin und her.
    »Wenn man zur Abwechslung nicht Fleisch ißt«, fuhr Fluff fort, »fängt man an, sich krank zu fühlen.«
    »Warum eßt ihr nicht gerne Fleisch?« wollte Sylzenzuzex wissen.
    Flinx hoffte im stillen, daß sie damit ihre Gastgeber nicht in irgendeinen abstrakten spirituellen Dialog verwickelte.
    Fluff redete wie zu Kindern. »Selbst das Leben des Najac oder des sechsbeinigen häßlichen Coivet ist wie ein Stück der Sonne. Wenn man sie zerdrückt, verläßt sie die Wärme.«
    »Wir machen nicht gerne helle Dinge dunkel«, erklärte Blauhell. »Wir würden viel lieber dunkle Dinge hell machen. Aber...«, meinte er betrübt, »wir wissen nicht, wie man das macht.«
    Ihr Lauf wurde langsamer, und schließlich blieben sie vor der ersten der Höhlen stehen. Flinx stellte fest, daß vor dem Eingang Steine sorgfältig aufgestapelt waren und eine Mauer bildeten. Statt mit Mörtel war die Mauer mit kleineren Steinen und Felsbrocken zusammengefügt. Flinx bedeutete ihm, sich niederzulegen, und rutschte ihm vom Rücken. Als er sich umsah, entdeckte er einen langen gläsernen Speer aus Mondlicht, den die Wellen im See in Stücke brachen. Ein Blick in die vor ihm liegende Höhle zeigte nur Schwärze.
    »Du hast gesagt, alle wohnen in derselben Höhle, Fluff, aber ich sehe da andere Öffnungen in der Bergwand.«
    »Ist alles dieselbe Höhle«, erklärte der Eingeborene.
    »Du meinst, im Innern des Berges stehen alle miteinander in Verbindung?«
    »Ja, alle treffen einander.« Ein warmes geistiges Lächeln umfing ihn. »Ist alles Teil des Spieles, das wir spielen.«
    »Des Spieles?« wiederholte Sylzenzuzex, die trotz ihres Thermoanzugs fror. Als Fluff keine Antwort gab, fragte sie laut: »Glaubt ihr, daß wir ein Feuer machen könnten?«
    »Sicher«, sagte Moum vergnügt. »Was ist ein Feuer machen? Ist wie eine Höhle machen?«
    Geduldig erklärte Flinx, was dazu

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