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Der Wald der Könige

Der Wald der Könige

Titel: Der Wald der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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zusammen. Seit seiner Gründung durch Wilhelm den Eroberer war die Verwaltung des New Forest nicht mehr so gründlich überprüft worden. Die Anhörungen dauerten elf Tage. Esdaile, Eyre, Professor Fawcett, Cumberbatch und viele andere sagten aus. Der Vorsitzende der Kommission, Mr. W. H. Smith, hatte als Schreibwaren- und Buchhändler ein Vermögen gemacht, war dann in die Politik gegangen und hatte sich als fähiger Staatsmann entpuppt. Er war gerecht und gewissenhaft. Und wenn die Regierung die Zustände im New Forest gesetzlich regeln wollte, würde er dafür sorgen, dass sie gut beraten wurde. Denn die Öffentlichkeit war sehr besorgt.
    Selbst Oberst Albion musste zugeben, dass die Entwicklung im vergangenen Jahr bemerkenswert gewesen war. Nachdem Esdaile und Lord Henry ihn davon überzeugt hatten, wie wichtig es war, sich die Unterstützung der Öffentlichkeit zu sichern, hatte er gehorsam in seinem Londoner Club einige Gespräche mit verschiedenen Standesgenossen geführt. Außerdem hatte er einige wohlformulierte Briefe an die Times geschrieben, die eindeutig etwas bewirkt hatten. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass auch andere Teile der Bevölkerung seine Entrüstung teilten. Während Mr. Esdaile sich um die juristischen Feinheiten kümmerte, hatte sich Mr. Eyre, der Grundbesitzer aus dem nördlichen New Forest, gekonnt der Pressekampagne angenommen. Wissenschaftler, Künstler, Naturforscher, sie alle bombardierten die Zeitungen mit Briefen. »Wo zum Teufel haben Sie diese Leute aufgetrieben?«, fragte Albion seinen Bundesgenossen erstaunt. »Wo ich sie finden konnte«, erwiderte Mr. Eyre. »Wie Sie bald feststellen werden, beeinflussen sie die öffentliche Meinung. Wir brauchen sie dringend.«
    »Oh«, sagte der Oberst.
    Und nun hatten die Anhörungen vor der Kommission begonnen. Albion würde zwar nicht selbst aussagen, doch Lord Henry hatte dafür gesorgt, dass er der Sitzung beiwohnen konnte. Auf seltsame Weise fühlte sich der Oberst wie vor acht Jahren, als er mit Pride nach London gefahren war.
    Vor kurzem war es in der Familie Pride zu einer erfreulichen Veränderung gekommen. Nachdem Cumberbatch den jungen George entlassen hatte, hatte sich dieser offenbar wieder mit seinem Vater versöhnt. Albion hatte George unter die Arme gegriffen und ihm eine Hütte und Arbeit auf dem Gut gegeben. Obwohl sich Albion über die neu erstarkten Familienbande der Prides freute, hatte diese ungerechtfertigte Kündigung seine Entschlossenheit gesteigert, den New Forest zu retten.
    Diesmal hatte er eine andere Begleitung. Seine Frau hatte aus unerfindlichen Gründen darauf bestanden mitzukommen.
    Eigentlich war er froh über diese Unterstützung. Doch als sie am fünften Tag der Anhörungen wegen einiger wirklich überflüssiger Einkäufe für eine Verspätung sorgte, war er nicht wenig verärgert. Als sie in den Sitzungssaal kamen, gab es kaum noch freie Plätze, weswegen sie sich mit einer der hinteren Reihen begnügen mussten. Oberst Albion wusste nicht einmal, wer heute aussagen würde.
    Deshalb war er ausgesprochen überrascht, als er hörte, wie Mr. W. H. Smith den nächsten Zeugen aufrief.
    »Mr. Furzey, soweit ich weiß, sind Sie Künstler und leben im New Forest.«
    Am liebsten hätte Oberst Albion den Raum verlassen. Wahrscheinlich hätte nicht einmal seine Frau, die ihn am Ärmel fest hielt, ihn daran hindern können. Allerdings hätte es eine peinliche Störung verursacht, jetzt einfach aufzustehen. Also verharrte er – verdattert und vor Wut schäumend – auf seinem Platz, während Minimus aussagte.
    »Sie vertreten also die Ansicht, Mr. Furzey, dass der New Forest für Künstler einen beträchtlichen Wert hat?«
    »Ohne Zweifel. Darf ich Sie auf die Petition hinweisen, die nicht nur meine Unterschrift, sondern auch die einiger sehr bedeutender Mitglieder der Royal Academy trägt?«
    Die Petition hatte in der Öffentlichkeit große Wellen geschlagen. Viele der wichtigsten Persönlichkeiten der britischen Kunstszene verliehen darin der Auffassung Ausdruck, der New Forest sei in seiner natürlichen Schönheit sogar dem Lake District überlegen.
    »Der New Forest ist von einer romantischen Wildheit und vermittelt einen Eindruck von urwüchsiger, unberührter Natur, wie sie in Südengland ohnegleichen ist«, hörte Albion Furzey sagen. »Und die Lichtverhältnisse in den alten Eichenwäldern sind wirklich außergewöhnlich.«
    Der Oberst starrte ihn entgeistert an. Glaubte Furzey wirklich, er

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