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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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gewesen war. Glaubst du, daß sie ihn kennengelernt hat?«
    »Vielleicht hat sie ihn in einer Wirtschaft gesehen. Ihr Bruder sagt hallo, sagt ihr, es handelt sich um einen Kollegen, und wegen der Narbe bleibt das Gesicht haften. Und dann sieht sie ihn wieder.«
    »Aber warum sollte das ihren Verdacht geweckt haben? Er arbeitet immerhin in der Branche.«
    »Hat es wahrscheinlich auch nicht. Nicht zu Anfang. Vielleicht hat sie sich sogar mehr Sorgen gemacht, daß er sie erkannt hat und anfangen würde, Fragen zu stellen. Deshalb gießt sie Öl auf die Wogen, arbeitet mit uns zusammen, um sich ohne weiteren Ärger nach Hause absetzen zu können. Aber als sie daheim ist, beginnt sie nachzudenken. Und als sie mitkriegt, daß wir uns fragen, ob ANIMA in den vorherigen Anschlag auf Wanwood verwickelt gewesen sein könnte, der seinerseits so aussieht, als hätte er was mit Redcar zu tun, geht ihr ein Kronleuchter auf. Vielleicht stellt sie ja Fragen über TecSec und findet heraus, daß der Vertrag eine Folge des Anschlags im Sommer ist. Bis zu einem festen Verdacht ist es noch ein weiter Weg, aber unglücklicherweise hat Patten gecheckt, wer sie ist.«
    »Wie denn das?« fragte Pascoe.
    Nach einem heftigen Kratzen seines Nackens sagte Dalziel: »Durch mich. Das erste, was ich getan habe, als ich sie sah, war von Burrthorpe anzufangen. Patten hat mit den Ohren geschlackert. Er scheint gewußt zu haben, wo Shufflebottom herstammte. Der hätte das wohl kaum verheimlicht. Und Wendy Walkers Mädchennamen in Erfahrung zu bringen dürfte wohl nicht schwierig gewesen sein.«
    »Und er hat sie umgebracht, einfach für den Fall, daß sie vielleicht eine Spur gefunden hatte?« sagte Pascoe ungläubig.
    »Warum nicht? Credo eines jeden guten Soldaten. Wenn du sie ins Visier kriegst, schieß. Das ist vielleicht deine einzige Chance. Vielleicht war da aber noch mehr. Sie muß drüber geschlafen haben, wachte beunruhigt auf, ob sie wohl auf was gestoßen war oder nicht. Deshalb ist sie bei Cap Marvell vorbeigekommen, um mit ihr zu reden …«
    »Aber sie hat die Frau noch nicht einmal gemocht«, wandte Pascoe ein.
    »Walker war ein helles Köpfchen«, sagte Dalziel. »Sie wußte, daß man die Dinge auch mit anderen Augen sehen kann als sie, und sie ließ sich weder durch Sympathien noch Antipathien von etwas abbringen, das sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Sie hätte auf jeden Menschen oder jede Sache zurückgegriffen, von der sie sich Hilfe versprach.«
    Er meint auch Ellie, dachte Pascoe. Interessanter Gedanke. Konnte es sein, daß es doch die Eingeborenen gewesen waren, die die Missionare bekehrt hatten?
    »Haben Sie das von Ms Marvell?«
    »Nein. Ich hab es zufällig mit angehört. Sie kam nicht weit. Cap hatte keine Zeit, also haben sie sich gestritten. Als nächstes kommt Walker zu euch nach Hause …«
    »Und hat wieder keinen Erfolg«, sagte Pascoe. »Sie verabredet sich jedoch mit Ellie für den Abend.«
    »Ja, aber sie war nicht der Typ, der die Hände in den Schoß legt, wenn’s was zu tun gab. Ich vermute, sie ist um das TecSec-Büro in der Stadt herumgeschlichen und hat Fragen über Patten gestellt, und das hat der mitgekriegt. Und so wie der gestrickt ist, könnte er gedacht haben, lieber auf Nummer Sicher gehen. Und nach Rosso hatte er vielleicht Geschmack an Verkehrsunfällen gefunden …«
    »Rosso?«
    »Hattest du das nicht mal gesagt? Daß ihnen Rosso zu gefährlich wurde und sie ihn deshalb umgelegt haben? Oder hast du den Unfall als höhere Gewalt angesehen?«
    »Na ja, nein, aber es war nur eine Theorie … also, wenn all das zutrifft, dann hat alles deshalb angefangen, weil TecSec einen Anschlag der Tierschützer auf das Werk von FG in Redcar vorgetäuscht hat? Und warum das?«
    »Überleg doch mal«, sagte Dalziel. »Vielleicht gibt’s ja was, was einer anderen Firma gehört, worauf du gern mal einen Blick werfen würdest, ohne daß es jemand mitkriegt, natürlich. Und du sprichst mit einem Kumpel aus der Sicherheitsbranche darüber, der seinerseits einen anderen alten Bekannten trifft, der zufällig gerade als Wachmann bei der Firma gearbeitet hat, für die sich dein Kumpel interessiert. Plötzlich erscheint es möglich. Rein, raus, als Protestaktion getarnt, man haut ein paar Büros kurz und klein und macht ein paar Aufnahmen von dem, was der Kumpel möchte. Klappt wie am Schnürchen, bis Shufflebottom auf Patten stößt. Und damit ist alles geplatzt wie eine Seifenblase. Ich meine, niemand würde glauben,

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