Der Waldläufer
beide.
»Dreitausend!«
»Nicht für fünftausend!« betheuerte Fabian.
»Nicht für zehntausend,« stimmte der Haziendero bei.
»Godam, ich gebe Euch so viel Ihr wollt!«
»Das Pferd ist ein Geschenk für Sennora Rosarita. Sie wird es reiten!« entschied Fabian.
»Well, mit einer Miß kann ich nicht handeln! Aber da ich den Renner nicht erlange, so kann ich sie auch nicht malen. Master Wilson!«
»Sir Wallerstone!«
»Macht Euch fertig. Wir kehren nach Worchester, Hallstreet 26, zurück.«
»Ihr, aber nicht ich! Davon steht nichts in unserem Kontrakte. Ich bringe Euch nach Galvestone, Texas, und dann könnt Ihr thun was Euch beliebt! Doch sagt, habt Ihr Euer Schlachtbild schon fertig!«
»Geht mich nun auch nichts an!«
Er trat außerordentlich verstimmt in sein Zelt.
Nach einiger Zeit nahmen die beiden Männer Abschied, der Engländer höchst frostig, Wilson aber mit freundschaftlichen Gefühlen für die tapfern und berühmten Leute, mit denen er einige Tage zusammengelebt hatte.
Am andern Morgen saßen auch die Comanchen zu Pferde, um zu ihren Wigwams zurückzukehren.
Falkenauge hatte seine Aufgabe erfüllt: er brachte dem klugen Fuchse die Skalpe des Schwarzvogels und der beiden Wüstenräuber und Mo-la die große Medizin, welche der Engländer gezeichnet hatte. Er war sicher, Häuptling zu werden und die »Blume der Savanne« als Squaw in seine Hütte führen zu dürfen.
»Manitou sagt zu Falkenauge, daß er gehen soll. Er wird erzählen seinen Brüdern von den Fürsten der Wälder und dem großen Pfadfinder, der gebändigt hat den Renner der Prairie, von Diaz, dem Indianertödter, von dem guten Haziendero und dem Stern von Sonora. Wakondah gebe ihnen lange Tage und einen starken Arm, der nie ermüdet gegen ihre Feinde. Howgh!«
Ueber und über mit Skalpen behangen ritt er, gefolgt von den Seinen und Bisonmähne, welcher seinen Fehler wieder gutgemacht hatte, davon. –Auch die Andern blieben nicht länger am Büffelsee. Sie gingen allesammt nach der Hazienda del Venado, wo sie ausruhen konnten von ihren Mühen und Entbehrungen.
Ist Fabian lange dort geblieben, oder ging er hinüber nach Spanien, um seine Ansprüche auf die Grafschaft de Mediana geltend zu machen? Hat er auf die Bonanza verzichtet oder das Goldthal wiedergesehen mit dem Grabe des Häuptlings und all seinen Schrecken und Schätzen? Sind die »Fürsten der Wälder und Herren der Savanne« mit ihm im Lande der Civilisation geblieben, oder hörte man die Stimmen ihrer Büchsen wieder in der Prairie? Ist keine Kunde zwischen den Bleichgesichtern und Falkenauge, dem Comanchen, gewechselt worden? Was wurde aus Petro Diaz, aus Encinas und allen Denen, welche diese Erzählung überlebten? Hat der Stern von Sonora dem großen Pfadfinder auch fernerhin geleuchtet?
Heut müssen diese Frage unbeantwortet bleiben, denn der »Waldläufer« hat noch gar manches Abenteuer erlebt, von welchem der freundliche Leser später hören wird. – –
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