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Der Waldläufer

Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Wesens hätte schließen lassen.
    Plötzlich sprang er auf und stellte sich mit schußfertiger Büchse vor den Zeichner, um diesen mit seinem Leibe zu decken.
    »Sir Wallerstone!«
    »Master Wilson!«
    »Es kommt ein Reiter!«
    »Geht mich nichts an!«
    »Es ist ein Weißer!«
    »Das ist Eure Sache. So steht es im Kontrakt!«
    »Halt, wer seid Ihr?« rief Wilson, die Finger am Drücker.
    Der Nahende blieb halten und ließ seine Büchse gesenkt.
    »Gut Freund. Nehmt Euer Gewehr weg. Ich bin allein!«
    Wilson ließ das Gewehr sinken. Der Fremde kam näher.
    »Wer seid Ihr?« wiederholte der erstere seine Frage.
    »Mein Name ist Petro Diaz. Könnt Ihr mir sagen, ob Don Augustin Pena sich am Büffelsee befindet?«
    »Er ist dort. Wo kommt Ihr her?«
    »Aus den Nebelbergen.«
    »Ah! Sir Wallerstone, dieser Sennor kommt auch aus den Nebelbergen!«
    »Geht mich nichts an!«
    »Was thatet Ihr dort, Sennor?«
    »Wir hatten eine Expedition, die aber von den Apachen vernichtet wurde. Ich bin der Einzige, der entkam.«
    »Außer drei weißen Jägern, die sich noch dort befinden.«
    »Saht Ihr sie?«
    »Nein, aber ich hörte von ihnen. Ihr habt die Berge also früher verlassen als wir!«
    »Wahrscheinlich. Ich wurde aufgehalten, weil mein Pferd hinkte und ich mir ein besseres fangen mußte. Was hörtet Ihr von den drei Jägern? Sind sie den Apachen entkommen?«
    »Ich weiß es nicht! Ein Comanche, Falkenauge, wollte zu ihnen.«
    »Falkenauge? Dann sind sie gerettet! War er allein?«
    »Ja, doch hatte er an der Büffelinsel einen Trupp seiner Leute stehen, die auf ihn und die drei Jäger warten sollten.«
    »Gott sei Dank, dann sind wir vielleicht geborgen! Sennor, wagt Euch nicht zu weit von hier fort! Die Apachen sind hinter mir, um den Büffelsee zu überfallen!«
    Er lenkte sein Pferd zum Kanale, um demselben entlang den See zu gewinnen.
    »Sir Wallerstone!«
    »Master Wilson!«
    »Die Apachen wollen uns überfallen!«
    »Geht mich nichts an!«
    »Aber wir müssen uns nach dem See zurückziehen!«
    »Goddam, ich muß hier zeichnen! Ich bleibe hier, und Ihr sorgt für meine Sicherheit!«
    »Steht davon, daß Ihr diese Ceder zeichnen sollt, etwas im Kontrakte?«
    »No. Ich muß Euch folgen!«
    Er klappte Stuhl und Staffelei zusammen und stieg zu Pferde, um zum See zurückzukehren.
    Diaz erreichte diesen vor ihm. Pena stand unter dem Eingange seines Zeltes und erblickte ihn, sobald er unter den Bäumen hervorkam.
    »Sennor Diaz! Bei allen Heiligen, seid Ihr es, oder ist es Euer Geist?« rief er erschrocken, denn die Rückkehr dieses Einzelnen sagte ihm sofort Alles.
    »Ich bin es selbst. Darf ich bei Euch absteigen?«
    »Ja, kommt, kommt! Rosarita, Rosarita,« rief er, den Vorhang ihres seidenen Zeltes öffnend, »komme heraus, Sennor Petro Diaz ist von der Expedition zurück!«

    Sie erschien, und auch sie erbleichte, als sie den Indianertödter erblickte.
    »Kommt und tretet ein, denn Ihr müßt erzählen, Sennor Diaz!« bat Augustin, indem er ihn in das Zelt schob, wo die Drei Platz nahmen. »Wie ist es mit der Expedition?«
    »Vernichtet!«
    Vater und Tochter erbleichten.
    »Und Don Estevan?«
    »Todt?«
    »Cuchillo, Baraja, Oroche, Benito?«
    »Alle todt. Ich bin der Einzige, welcher entkam.«
    »Santa Madonna!« rief Sennor Augustin.
    Rosarita stieß einen Schrei aus und schlug ihre kleinen Händchen vor das Angesicht.
    »Und Tiburcio Arellanos?«
    »Gehörte nicht zur Expedition, vielmehr verfolgte er sie als Feind derselben. Der junge Graf de Mediana lebte noch, als ich die Nebelberge verließ, und soeben erfuhr ich von einem Jäger, der hier bei Euch ist, daß er wahrscheinlich die Heimath glücklich erreichen wird.«
    »Der Graf de Mediana? Ihr sagtet doch, Don Estevan sei todt!«
    »Allerdings! Don Estevan de Arechiza, welcher, wie blos Ihr wußtet, Graf de Mediana und Herzog de Medina war, ist todt, gestorben durch ein Savannengericht als Mörder und Menschenräuber. Aber sein Neffe, der junge Graf de Mediana lebt. Ich verließ ihn in einer schlimmen Lage; die Räuber der Savanne hielten ihn mit den Apachen belagert; aber er hat den ›großen Adler‹ und den ›zündenden Blitz‹ bei sich, und Falkenauge, der tapferste der Comanchen, wird ihm auch beistehen. Ich soll Euch von ihm grüßen, Sennor Augustin, und auch Euch, Sennorita!«
    »Sein Neffe, der junge Graf de Mediana? Den kenne ich nicht; ich weiß gar nichts von ihm!«
    »Ihr kennt ihn sehr gut! Es ist Tiburcio Arellanos.«
    »Tiburcio?« frug erstaunt Don

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