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Der Waldläufer

Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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höchsten Erstaunens den Sprecher an. »Goddam, mich nicht! Denn wozu seid Ihr denn da?«
    Er griff in die Tasche und zog ein höchst beschmutztes und abgegriffenes Pergament hervor, welches er öffnete.
    »Hier steht es im Kontrakte: ›Gegen die genannte Entschädigung hat der oben angegebene Master Wilson die Pflicht, Sir William Wallerstone zu schützen und zu bewahren vor allen Gefährlichkeiten der Reise, als da sind: Indianer, Panther, Jaguare, Tiger, Bären von allen Arten und Größen, Klapper-und andere Schlangen, Alligators, Durst, Hunger, Ueberschwemmung, Wald-und Savannenbrand.‹ – Habt Ihr es gehört, Master Wilson?«
    »Ja. Steht auch von Weißen und Mestizen Etwas da?«
    »No. Diese habe ich nicht notirt, weil sie mir keine Gefahr bringen werden.«
    »Aber der Angriff wird trotzdem von einem Weißen und einem Mestizen geleitet werden!«
    »
Well,
so nehmen wir diese Leute nachträglich im Kontrakte auf!«
    »Unter keiner Bedingung.«
    »So sattle ich und gehe fort!«
    »Dann werdet Ihr den Renner der Prairie nicht bekommen!«
    »Goddam, das ist richtig! Master Wilson!«
    »Sir Wallerstone!«
    »Werdet Ihr bleiben, wenn ich Euch für diese Nacht von dem Kontrakte dispensire?«
    »Ah, ich merke, was Ihr wollt!«
    »Was?«
    »Ihr habt schon längst ein Indianergefecht zeichnen wollen!«
    Der schlaue Amerikaner wußte seinen Mann gut zu behandeln.
    »Ah, das ist ja wahr! Also, werdet Ihr bleiben, wenn ich Euch dispensire?«
    »Wenn Ihr mit kämpft wie die Andern!«
    »
Well,
das werde ich thun!«
    »So schreibt die Dispensation in mein Exemplar!«
    Er brachte ein gleiches Pergament zum Vorschein, auf welches der Engländer die verlangte Bemerkung machte. In kurzer Zeit stand das Zelt desselben im Corral und er mit Wilson war verschwunden.
    Einige Zeit später schlichen zwei Personen in der Richtung vom rothen Flusse nach dem Büffelsee durch die dichtesten Partien des Waldes. Der Aeltere trug einen Federstutz, während der Jüngere seinen Chignon nur mit ledernen Riemen befestigt hatte. Sie erreichten ungesehen, wie sie meinten, den Rand des Waldes und untersuchten die Umgebung des Sees.
    »Alle Teufel, ist dieser Sennor Augustin unvorsichtig! Hast Du schon einmal gesehen, Alter, daß man im Corral sein Lager aufschlägt?«
    »Warum nicht? Er denkt da sicherer zu sein, als dort am freien Ufer. Die Pferdejagd ist noch nicht begonnen, und so kann er dort sicherer im Zelte liegen als anderswo!«
    »Eigentlich gebe ich ihm recht, aber – hm, wir müssen sehen, wie viele Leute er hat. Komm!«
    Sie schlichen sich mit unendlicher Vorsicht bis an die Palissaden des Corrals und stiegen hier auf eine dichtlaubige Eiche, durch deren Zweige sie den Platz genau zu übersehen vermochten.
    »Dort sitzt sie und windet Sträußer! Alter, ich werde sie holen, und wenn von meinem Leben nur zwei Tage übrig blieben. El Mestizo braucht eine Frau, und sie muß es werden!«
    »El Mestizo ist verrückt!« eiferte Mani Sangriente.
    »Still, alter Sünder, wenn ich Dir nicht mein Messer zu kosten geben soll! Dein Theil am Raube bekommst Du auch, ohne daß Du in Gefahr kommen wirst. Zehn Vaqueros, Sennor Augustin und seine Tochter; wir brauchen nur einzutreten, das andere ist Leichtigkeit.«
    »Das ist wahr! Dann sind wir Herren des Büffelsee’s, fangen die Pferde des Haziendero und warten, bis diese Fürsten der Wälder kommen. Leichter ist uns kein Coup gelungen, als dieser ausgeführt wird!«
    »Also zurück, um unsere Vorbereitungen zu treffen!«
    Sie kletterten wieder herab und verschwanden in der Richtung, aus welcher sie gekommen waren.
    Kurze Zeit später hörte Rosarita Schritte hinter sich. Sie blickte sich um und wäre beinahe erschrocken: Falkenauge stand vor ihr.
    »Wenn der Morgen kommt, wird der Stern von Sonora den großen Pfadfinder sehen!«
    Er trat in das Zelt des Haziendero, welcher ebenso überrascht war, den Comanchen schon wieder zu sehen.
    »Falkenauge!«
    »Der Comanche hat gesehen die Räuber der Savanne, sie saßen auf dem Baume und sahen die Tochter des Bleichgesichts. Sie werden kommen durch die Pforte, wie der Comanche gesagt hat. Howgh!«
    So schnell, wie er gekommen war, war er wieder verschwunden. –
    Der Tag verging; die Nacht brach an. Tiefe Dunkelheit herrschte auf dem See und seiner Umgebung. Die Wachtfeuer, welche die Zelte der Vaquero’s erleuchteten, erloschen nach und nach, und der Savannenfrosch, welcher erst nach Mitternacht laut wird, erhob seine tiefe, kräftige Stimme.
    Da klang

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