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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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stimmt«, sagte Peter steif. »Alles Gute euch beiden.«
    Du liebe Güte, dachte sie. »Danke.« Sie zeigte nach vorn, um das Thema zu wechseln. »Wollen wir weiter?«
    Hinter der nächsten Biegung fiel die felsige Küste zu einer weiten, von Rispengräsern und Wildblumen bewachsenen Ebene ab. Einige Espen versprachen Feuerholz. Weiter nordöstlich führte ein anderer Pfad nach Wharfton zurück, in Richtung ihres alten Zuhauses in der Sally Row.
    Ihr Blick wanderte zurück zu den Türmen der Bastion und dem Obelisken. Sie hob ihren Daumen zum Vergleich neben den Obelisken, wie sie es mit ihrem Vater früher getan hatte, und beim Gedanken an ihn fuhr ihr ein Stich durchs Herz. Dann bewegte sie den Daumen weiter Richtung Mauer. Leon hatte gesagt, dass sie außer Schussweite wären, solange die Soldaten nicht größer als ihr Daumen nagel waren. Von hier unten waren sie noch deutlich kleiner.
    Wie sich die Größenverhältnisse doch ändern, dachte sie. Sie war nicht länger ein Kind.
    Neugierig streckte Maya ebenfalls die Finger aus.
    Gaia lachte. »Wir sind daheim, mein Schatz.« Dann drehte sie sich zu Dinah, Will und Peter um und breitete die Arme aus. »Das hier ist es.«
    Dinah warf einen knappen Blick auf ihre Karte und nickte. »Ist wirklich gut. Was meinst du, Will?«
    Er rieb sich den Nacken und schaute Dinah über die Schulter. »Finde ich auch.«
    »Dann sichern wir die Gegend«, sagte Peter.
    Innerhalb kürzester Zeit schickten die einzelnen Klane ihre Leute an die vorgesehenen Positionen. Die Bogenschützen erklommen drei Felsvorsprünge, von wo aus sie das Terrain gut im Blick hatten. Mikey stellte Gaias Standarte an der Stelle auf, an der sich Klan Neunzehn niederlassen würde. Josephine gesellte sich mit der kleinen Junie zu ihnen, Gaia stellte Maya auf die Füße, und die beiden Mädchen umarmten sich.
    »Wie süß«, sagte Josephine. »Ich passe auf sie auf. Bist du sicher, dass du hierbleiben willst? Ist ein bisschen wie auf dem Präsentierteller.«
    »Ja – wir bleiben in der Nähe von Wharfton.« Gaia zeigte ihr einen Felsen, der den Weg Richtung Enklave markierte.
    Dann ließ sie den Blick über das Treiben schweifen, das seiner eigenen inneren Ordnung gehorchte. Norris wies gerade ein paar Männer an, seine Küchensachen entlang eines flachen Felsvorsprungs aufzubauen, während Angie zu ihnen trat und Maya und Junie mit ihrer Schutzbrille spielen ließ.
    »Ich dachte, du gehst mit Jack«, sagte Gaia überrascht.
    »Sie stört mich nicht«, beruhigte Norris sie.
    »Ich möchte nur Klarheit darüber, wer sich um sie kümmert – und Myrna wird Jack wahrscheinlich in die Sally Row mitnehmen.« Sie wandte sich an Angie. »Willst du lieber hier bei Norris sein oder bei Jack?«
    »Jack«, sagte Angie.
    »Gut. Dann möchte ich aber, dass du bei ihm bleibst und nicht herumwanderst. Du kannst ja Myrna helfen, bis wir hier fertig sind. Einverstanden?«
    Angie stand langsam auf und nahm ihre Brille an sich. Dann nickte sie.
    »Ich muss mich um die Freilassung von Munsch und Bonner kümmern«, sagte Gaia. »Außerdem brauchen wir möglichst bald frisches Wasser. Seltsam, dass noch niemand gekommen ist, um zu schauen, was wir hier treiben.« Sie dachte an Emilys Eltern und Leons leiblichen Vater.
    »Ich lasse Peter eine Eskorte für uns zusammenstellen«, sagte Will.
    »Peter und ein paar Bogenschützen wären gut«, stimmte sie zu. »Aber du solltest lieber hier bleiben. Falls mir irgendwas zustößt, musst du dich um alles kümmern.«
    »Damit Vlatir mir den Hals umdreht, weil ich dich allein habe gehenlassen? Nein danke.« Er wandte sich ab. »Wir treffen uns oben am Weg!«
    Sie nahm Mayas Tragetuch ab und vergewisserte sich, dass sie ihren Dolch im Stiefel trug. Einen Moment noch schaute sie zu, wie immer mehr Menschen zu ihnen ins Bett des Trockensees strömten. Sie sah Leon, wie er Myrna an einer steilen Stelle mit Jacks Trage half. Dann fingen die Leute an, Steine beiseite zu räumen und ihr Lager aufzuschlagen.
    Gaia wandte New Sylum den Rücken zu und erklomm den vertrauten Pfad, vorbei an den Stellen, an denen ihre Mutter ihr zum ersten Mal die Wirkung von Herzspannkraut erklärt hatte und ihr Vater mit ihr früh am Morgen Blaubeeren sammeln ging. Jeder Schritt brachte sie ihrem alten Zuhause und dem, was sie zurückgelassen hatte, etwas näher. Es war, als drehte man die Zeit zurück. Geistesabwesend strich sie sich über die Narbe auf ihrer Wange und fragte sich, ob wirklich wieder alles wie

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