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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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lassen?«
    Rhodeski nickte. »Etwa ein Dutzend Eizellen konnten wir retten, und die haben wir mit Matts Samen befruchtet. Heute Abend bekommen wir Nicoles und Matts biologisches Kind – unsere eigene Enkelin. Kannst du dir vorstellen, wie viel uns das bedeutet?«
    Es war, wie ein Kind aus dem Grab zu holen. »Es muss Euer Leben verändert haben«, sagte sie höflich.
    Er strahlte nun vor Freude. »Es ist, wie ein Stück von Nicole zurückzubekommen, ganz neu. Ein neues Leben. Ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist unbeschreiblich.«
    Gaias Blick fiel auf die Lutscher, die der alte Mann noch in den Händen hielt. Er hatte das Institut erfunden, um all das möglich zu machen. »War es die Sache wert?«, fragte sie.
    »Die Kosten? Natürlich, aber versteh mich nicht falsch. Das Institut ist nicht nur für meine Familie gedacht. Es gibt Hunderte von Eltern in der Enklave, die sich nach Kindern sehnen. Unfurchtbarkeit ist ein Problem, das jeden Monat neue Herzen bricht – immer, wenn ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Endlich haben wir einen Weg gefunden, diesen Eltern zu helfen.« Er verstummte. »Du siehst nicht gerade glücklich aus.«
    »Es ist einfach falsch«, sagte Gaia und dachte an Sasha. »Das Pilotprojekt ist in Wahrheit nichts als ein Gefängnis, auch wenn man den Gefangenen und uns etwas anderes weismacht.«
    »Wir bieten ihnen ein Leben«, widersprach Rhodeski. »Und wir zahlen dafür.«
    »Ihr kauft Leben – das ist ein Unterschied. Und was ist mit Sasha?«
    »Es tut mir sehr leid für sie. Wenn du weißt, wo sie steckt, solltest du sie überzeugen, zurückzukommen. Sie braucht Hilfe. Sie ist ein verwirrtes, armes Mädchen.«
    Gaia lachte bitter auf. »Sie will ihr Baby auf keinen Fall hergeben. Diesbezüglich war sie sehr deutlich.«
    »Das weißt du? Du hast sie also tatsächlich getroffen?«
    »Ja.«
    »Dann richte ihr aus, dass die Eltern des versprochenen Kindes alles tun werden, um eine sichere Geburt zu gewährleisten. Sie geben sogar ihre Ansprüche auf und zahlen für den Unterhalt und die Erziehung. Alles, was nötig ist, damit das Kind überlebt.«
    Gaia schaute ihn erstaunt an. »Sasha glaubt, man wird sie töten, wenn man sie findet.«
    Bruder Rhodeski schüttelte den Kopf. »Wir bringen Menschen das Leben, Schwester Stone. Nicht den Tod.«
    In der Zwischenzeit hatte sich der Wintergarten geleert, und die Musik war verstummt. Gaia spähte über Rhodeskis Schulter und erhaschte einen Blick auf Peter, der sich mit je mandem unterhielt. Malachai konnte sie nirgends entdecken.
    Da kam ein kleiner Junge gerannt, zwei Mädchen im Schlepptau. »Es beginnt jetzt!«, riefen sie.
    »Wir kommen«, sagte Rhodeski.
    Gaia hatte immer noch Schwierigkeiten, Rhodeskis Version der Geschichte mit Sashas in Deckung zu bringen. »Jemand lügt hier doch«, sagte sie.
    »Oder jemand ist einfach nur verwirrt und irrt sich. Das ist verständlich, aber wenn wir miteinander reden, finden wir sicher einen Ausweg.«
    »Mit Reden versuche ich es schon die ganze Zeit. Bis jetzt hat es nicht viel gebracht.«
    Bruder Rhodeski wirkte bekümmert. »Ich habe gehört, dass der Protektor dich und deine Freunde nicht sehr zuvorkommend behandelt hat. Das möchte ich ändern. Ich würde auch gerne Zwischenfälle wie die heutige Störung der Wasserversorgung künftig vermeiden. Ich kann New Sylum eine Leitung besorgen, viel lieber noch würde ich euch aber ein eigenes Wasserwerk vor der Mauer bauen. Dann wärt ihr nicht länger von der Enklave abhängig.«
    Gaia kam aus dem Staunen nicht heraus. Die Kosten eines solchen Projekts wären gigantisch. »Ich habe dem Protektor bereits gesagt, dass ich kein Interesse daran habe, eine Trägermutter zu werden«, sagte sie. »Ich möchte nicht Teil des Instituts sein.«
    »Das erwarte ich auch gar nicht«, erwiderte Bruder Rhodeski. »Darum geht es mir nicht.«
    Vom Ballsaal her rief jemand nach ihm.
    »Worum geht es dann?«, fragte Gaia.
    Er hob entschuldigend die Hand. »Ich möchte jetzt nichts überstürzen. Es tut mir sehr leid, aber ich muss nun zu meiner Familie. Es freut mich sehr, dass du gesprächsbereit bist. Wollen wir?« Er wies Richtung Ballsaal.
    Gaia warf unbehaglich einen Blick zu Peter. Er wurde auf sie aufmerksam und nickte ihr zu. »Geht ruhig vor«, sagte sie zu Bruder Rhodeski. »Ich komme gleich nach.«
    Lächelnd entfernte sich der ältere Mann. Peter trat zu ihr.
    »Malachai sucht nach Leon und den anderen«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, dass Leon hier

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