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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Schlamm des Luan gegründelt haben. Wir haben euch gelehrt, euer Land zu bebauen und zu wässern. Eure Überschüsse einzulagern. Wir haben euch Gesetze gegeben. Wir haben euch wie Kinder großgezogen, und ihr zahlt uns das mit armseligen Kriegen und Überfällen zurück. Das ist wirklich ärgerlich.«
    » Wie ich schon sagte, es gibt keinen Krieg«, behauptete Judon. » Wie ist Euer Name?«
    » Ich bin Viruk.«
    » Also, Viruk, seid versichert, dass ich diesen Vorfall dem Questor General melde. Ich bin es nicht gewöhnt mit anzusehen, wie meine Männer ermordet werden.«
    » Oh, ich werde es bei meiner Rückkehr selbst berichten. Die einzige Frage ist, wie ich jetzt weiter vorgehe.«
    » Vorgehe?«, fragte Judon nach.
    » Verstehst du, ich habe ein Problem: Der Questor General sagt, du planst einen Krieg. Du sagst, nein, tust du nicht. Reite ich jetzt zurück und sage ihm, dass er einen Fehler begangen hat? Ich glaube, besser nicht. Schwierig, hab ich Recht?«
    » Alle Männer machen Fehler«, stellte Judon mit einem gezwungenen Lächeln fest. » Ich bin sicher, dass der General das versteht. Ihr könnt ihn meines guten Willens Eurem Volk gegenüber versichern.«
    Viruk wollte gerade antworten, als er sah, wie der Blick des Königs nach links zuckte. Instinktiv beugte Viruk sich im Sattel vor. Das Messer, das der Reiter hinter ihm geschleudert hatte, zischte durch die Luft und landete klappernd auf dem Boden. » Na, das war jetzt aber nicht sehr nett.« Viruk zog sein Schwert. Der dritte Reiter zückte seine eigene Klinge und trieb sein Pferd an. Viruk duckte sich unter seinem Schlag hindurch und hämmerte dem Mann die flache Seite seiner Klinge an die Schläfe. Sein Bronzehelm glitt ihm vom Kopf, und er fiel aus dem Sattel. Der Messerwerfer griff ebenfalls an; diesmal hielt er ein Schwert in der Hand. Viruk parierte einen Schlag, beugte sich dann seitlich aus seinem Sattel, packte den Mann an seinem Umhang und riss ihn vom Pferd. Der Reiter prallte hart auf dem Boden auf, rappelte sich jedoch rasch wieder auf. Aber Viruk schlug ihn mit der flachen Seite seines Säbels erneut zu Boden.
    Der fette König stand mit offenem Mund da, während er zusah, wie seine Männer bezwungen wurden. Viruk drehte sich zu ihm herum. » Glaubst du an den Großen Gott?«, fragte Viruk ihn beiläufig.
    Judon nickte.
    » Ich auch«, fuhr der Avatar fort. » Bestell ihm meine ergebensten Grüße, wenn du ihn triffst.«
    Mit diesen Worten ritt Viruk davon. Judon stand da und starrte ihm hinterher. Nach hundert Metern drehte der Avatar sich herum. In der Hand hielt er einen Zhi-Bogen. Judon blinzelte, sprang vom Wagen und rannte los.
    Der Energiestoß traf ihn zwischen die Schulterblätter und riss ihn von den Füßen. Er landete mit dem Gesicht auf der Straße, und seine Kleider loderten rund um ein riesiges Loch in seinem Rücken. Viruk ritt zu der Stelle zurück, wo die Krieger sich allmählich wieder aufgerappelt hatten.
    » Ihr seid wirklich tollpatschige Gegner«, erklärte er. Dann drehte er sich zu dem Wagenlenker herum, einem kleinen Mann mit schütterem schwarzem Haar. » Ich glaube, die Pferde werden die Rückreise jetzt genießen. Ich habe selten einen so fetten Mann gesehen.«
    » Gewiss, Herr«, erwiderte der Wagenlenker nervös.
    » Keine Angst, kleiner Mann. Man hat mir befohlen, Zeugen am Leben zu lassen. Du bist einigermaßen sicher.«
    » Danke… Herr.«
    Viruk wendete den Schimmel und ritt ein paar Schritte davon. Dann drehte er sich im Sattel herum. » Wie heißen diese kleinen weißen und blauen Blumen?«, fragte er einen der Soldaten.
    Der Mann blickte auf die Blumen hinab. » Himmelssterne«, antwortete der Soldat.
    » Ein merkwürdiger Name. Ich werde das prüfen. Danke.«
    Dann gab er dem Schimmel die Sporen und ritt nach Westen, nach Egaru.

Kapitel 12

    Als die Sonne unterging und die Lichter des Schiffes aufflackerten, begann Methras seine Runde. Zuerst ging er in die Mannschaftsquartiere auf dem Unterdeck. Die ausgelassene Stimmung, welche die Wiedergeburt der Schlange begleitet hatte, hatte sich mittlerweile gelegt, seit die Seeleute begonnen hatten, über ihre Zukunft nachzudenken. Jetzt wurde niemand von ihnen mehr gebraucht, da die Masten abgesägt und über Bord geworfen worden waren. Talaban kontrollierte die Schlange von der Brücke aus, und die Stimmung unter den Seeleuten war gedrückt.
    Methras betrat den langen Raum und fand etliche der Männer bei einem Würfelspiel. » Wir sind bald zuhause«,

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