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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Soldaten. Einer von ihnen öffnete den Gürtel und half dem verwundeten Mann zu einem Felsen, wo er zusammensank und seine Augen zu einem Dankgebet schloss.
    Talaban rang nach Luft und rief Goray zu sich. » Bericht«, sagte er.
    » Sechs Avatar tot, drei verwundet. Zwei tote Vagaren, neun verwundet. Aber keiner besonders schlimm.«
    » Und der Feind?«
    » Ich habe zweiundsiebzig Leichen gezählt«, meinte Goray. » Die Überlebenden sind nach Osten geflohen. Nicht mehr als ein Dutzend sind entkommen.«
    » Sammelt die Feuerstöcke, die Beutel mit dem schwarzen Pulver und die Kugeln ein. Gebt den Vagaren die Waffen und erklärt ihnen, wie sie funktionieren.«
    » Jawohl, Ser.« Goray war einer von den dreißig Avatar, die mit den erbeuteten Waffen in Egaru herumexperimentiert hatten. Er hatte sich ausgesprochen geschickt damit angestellt.
    Talaban ging zu Pendar, der an einen Felsen gelehnt dasaß. Das Schwert des jungen Mannes lag immer noch neben dem geköpften Almec, etwa zwanzig Schritte von ihm entfernt.
    » Ist dir schlecht?«, erkundigte sich Talaban.
    » Nicht mehr. Ich habe mich so oft übergeben, dass es mir vorkommt, als hätte ich drei Mägen«, meinte Pendar. » Jetzt fühle ich mich einfach nur noch schwach. Wie ich sehe, seid Ihr verwundet.« Er deutete auf den Schnitt auf Talabans Wange. Die Wunde blutete immer noch, und das Blut überzog die rechte Seite seines Gesichtes.
    » Ich glaube, das sieht schlimmer aus, als es ist. Ein Steinsplitter hat die Haut aufgeschnitten.« Talaban zog seinen Kristall hervor und hielt ihn an die Wunde, die sofort heilte.
    » Das war ein Meisterstück, wie Ihr heruntergeklettert seid«, erklärte Pendar. » Die Männer werden euch dafür lieben.«
    Talaban ignorierte das Kompliment. » Ihr seid nie im Schwertkampf unterwiesen worden, stimmt’s?«
    » Nein. Habt Ihr mich gerettet?«
    » Ja. Ich musste schnell schießen und habe zu hoch gezielt. Tut mir leid. Es muss ein ziemlicher Schock gewesen sein, als der Energiestrahl traf.«
    » Schock trifft es wohl nicht ganz. Eben noch grinste er mich bösartig an, und im nächsten Moment hatte er kein Gesicht mehr, mit dem er hätte grinsen können. Wäre es mir nicht schon vorher klar gewesen, hätte ich spätestens in diesem Moment gewusst, dass ich für diese Art von Arbeit nicht wirklich geeignet bin.« Er lächelte und wandte den Blick ab.
    » Unterschätz dich nicht, Pendar. Von einem Soldaten wird gefordert, sich Fähigkeiten anzueignen. Du hast einen scharfen Verstand, und du lernst schnell. Halte dich an mich. Beobachte die Abläufe. Du wirst es bald begreifen. Einen Anfang hast du schon gemacht. Du hast den Angriff sehr gut geführt. Dafür bedanke ich mich. Das war mutig.«
    Pendar lächelte. » Dieses Kompliment kommt genau zum richtigen Moment, Talaban.« Der Vagar entspannte sich und betrachtete das Schlachtfeld. » Das ist es also, was es ausmacht, ein Krieger zu sein«, sagte er. » Ich kann nicht behaupten, dass es besonders verlockend ist. Und der Gestank in der Luft ist so schlimm, dass er die Fliegen anlockt.«
    » Wenn Männer im Kampf sterben, dann öffnen sie ihren Schließmuskel«, erklärte Talaban. » Es gibt sehr viele Lieder über Schlachten und Helden, aber in keinem einzigen wird dieser Umstand erwähnt. Ich glaube, nur wenige der Dichter, die diese Lieder geschrieben haben, haben jemals an einer Schlacht teilgenommen.« Er setzte sich neben den Vagaren. » Fühlst du dich jetzt besser?«
    » Ja. Wie geht es weiter?«
    » Wir schicken die besonders schlimm Verwundeten nach Egaru zurück und reiten weiter, um so viele Almecs zu töten, wie wir können. Möchtest du lieber zurückreiten? Das wäre keineswegs unehrenhaft. Ich werde dich in meinem Bericht lobend erwähnen.«
    » Ich glaube kaum, dass meine Großmutter das besonders schätzen würde«, antwortete Pendar. » Sie bereitet mich auf ein politisches Amt vor. Und sie glaubt, dass man als Held bei den Leuten besser angesehen ist.«
    » Da hat sie nicht ganz Unrecht.«
    » Sie irrt sich nur selten. Sie ist eine sehr harte Frau und ausgesprochen zielstrebig.«
    Mondstein kam zu den beiden Männern geschlendert. » Ich gehe auf Klippe«, erklärte er. » Töte Beobachter. Wir treffen uns später, ja?«
    » Sei vorsichtig«, warnte Talaban ihn. » Wir rücken in einer Stunde ab.«
    Mondstein lächelte und spazierte davon.
    » Ich habe gesehen, wie viele Männer er mit diesem kleinen Kriegsbeil getötet hat«, erklärte Pendar. » Das war

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