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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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beruht auf ihrer Fähigkeit, sie von Kristallen zu speisen. In Egaru waren Tausende davon. Hier ist das anders. Hier sind nur die Truhe, die Zhi-Bogen und unsere persönlichen Steine. Rael hat die Sonnenfeuer auf die Stadtmauer bringen lassen. Ich habe Sofarita vor den Gefahren dieser Reise gewarnt, und jetzt versucht sie, sich nicht von der Energie zu nähren, die sich hier auf dem Schiff befindet.«
    » Und das Problem…?«
    » Denkt an Vagaren, die drogensüchtig geworden sind. Wenn man sie von ihren Rauschmitteln trennt, werden sie aufgeregt und manchmal auch gewalttätig. Sie werden von Sehnsucht getrieben. Einige haben sogar schon getötet, um Geld zu erbeuten, mit dem sie ihr Verlangen befriedigen konnten. Sofarita leidet, und dabei haben wir die Stadt gerade erst verlassen. Es wird drei Wochen dauern, den Ozean zu überqueren. Wenn sie ihre Sehnsucht nicht besiegen kann, könnte sie die Energie der Truhe aufsaugen. Oder noch Schlimmeres.«
    » Was könnte noch schlimmer sein, Ro?«
    Der Questor zupfte an seinem Bart. » Wir speisen diese Kristalle mit menschlichem Leben. Die Steine speichern die Energie einfach nur. Wenn Sofarita sehr verzweifelt ist, könnten sie uns alle dem Kristalltod ausliefern.«
    » Das würde sie niemals tun«, widersprach Talaban. » Sie ist eine feine Frau.«
    » Möglicherweise kann sie ihren Drang aber nicht mehr kontrollieren«, antwortete Ro.
    » Was schlagt Ihr vor?«
    » Wie schnell können wir reisen?«
    Talaban dachte über die Frage nach. » Wir reisen bereits mit hoher Geschwindigkeit. Ein normales Segelschiff würde zwei Monate für diese Strecke brauchen.« Er hielt inne. » Wenn wir uns jedoch nicht damit aufhalten, Energie zu sparen, und es keine überraschenden Stürme gibt, können wir diese Reise in zwanzig Tagen bewältigen. Aber das ist sehr gefährlich, Ro. Wenn wir mit einer solchen Geschwindigkeit reisen, würden wir große Schäden davontragen, wenn wir mit einem Wal oder gar einem Riff kollidierten.«
    » Zwanzig Tage ist viel zu lang«, entgegnete Ro. » Bis dahin wird die Gier Sofarita längst überwältigt haben.«
    » Von welcher Zeitspanne reden wir denn hier?«, wollte Talaban wissen.
    » Meiner Schätzung nach von etwa drei Tagen.«

Kapitel 25

    Die Dämonen waren mächtig und ihre Waffen schrecklich anzusehen. Diejenigen, die in der Himmlischen Stadt lebten, blickten auf die Höllenhorde hinab und wurden von Furcht ergriffen. Ra-Hel, der König der Götter, beobachtete, wie sie sich versammelten. Die Königin des Todes sah ebenfalls aus weiter Entfernung zu. Oh, meine Brüder, dies ist eine Geschichte von Helden und vom Krieg. Die Dämonen waren so zahlreich wie die Blätter des dunklen Waldes, aber Ra-Hel war der Gott der Sonne. Und er bediente sich ihrer Macht.
    Aus dem Abendlied der Anajo
    In einer Schlacht, das wusste Rael, kam alles auf den richtigen Zeitpunkt an. Sofarita hatte ihm gesagt, dass die Kristallkönigin sämtliche Planungen beobachten und belauschen konnte. Sie konnte ihren Kommandeur Cas-Coatl informieren, und der würde entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das jedoch kostete eine gewisse Zeit. Und diese Verzögerung war der einzige Vorteil, den Rael besaß.
    Die Almecs hatten ihre Streitkräfte etwa eine Viertelmeile vor Egarus Mauern zusammengezogen, unmittelbar außerhalb der Reichweite der Zhi-Bogen. Ein ganzes Stück hinter ihnen standen mehr als vierzig Feuerrohre aus schimmernder Bronze. Auch die Sonnenfeuer konnte sie aus dieser Entfernung nicht treffen, und zudem hatte Rael ohnehin nicht genug Energie für vierzig Schüsse. Mit viel Glück schaffte er vielleicht drei.
    Mejana und Pendar waren zu Rael auf die Bastionen gegangen. » Warum greifen sie nicht an?«, fragte Pendar nervös, während der Morgen verstrich.
    » Das werden sie gleich tun«, antwortete Ral.
    Im selben Moment feuerten die bronzenen Röhren ihre Feuerbälle ab. Sie segelten hoch über die Schlachtreihen der Almecs, sanken dann herab und trafen die Stadtmauer an drei verschiedenen Stellen. Zinnen wurden zerschmettert, und Männer stürzten in den Tod. Ein klaffender Riss bildete sich in der Mauer etwa dreihundert Meter rechts von Rael, und ein Abschnitt davon stürzte ein. Rael spähte über die Befestigung und sah, dass die Ingenieure der Almecs ihre Waffen neu ausrichteten. Jetzt regneten alle Feuerbälle auf diese eine Stelle herab. Die fünfzehn Meter hohe Mauer widerstand zwölf Explosionen. Dann brach sie zusammen, und es tat sich eine zehn Meter

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