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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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breite Bresche auf, durch die der Feind in die Stadt eindringen konnte.
    Rael schrie Goray und Cation, die unten vor der Mauer standen, seine Befehle zu. Ein Karren wurde herangezogen, und zwanzig Männer stürmten vor, um ihn zu entladen. Die bronzene Sonnenfeuer aus Schlange Sieben wurde in Einzelteile zerlegt auf die Befestigungsanlage geschleppt. Vier Soldaten hoben das Fundament und die Zahnräder der Waffe und befestigten sie auf einer Plattform neben Rael. Dann wurde der Lauf eingebaut, und zum Schluss verbanden Rael und Cation die Waffe über goldene Drähte mit der Energietruhe. Dann richtete Rael die Sonnenfeuer auf die Erdwälle, die verhinderten, dass der Luan in der Regenzeit über die Ufer trat und die Stadt überflutete.
    Die Waffe begann zu vibrieren.
    Rael warf einen nervösen Seitenblick auf die Reihe der Feuerrohre der Almecs. Sie schwiegen im Moment, aber die Ingenieure waren dabei, drei von ihnen neu auszurichten. Rael wusste, dass innerhalb weniger Minuten Feuerbälle in seine Richtung fliegen würden. » Ihr solltet besser von den Bastionen verschwinden«, sagte er zu Mejana. » Denn jetzt sind wir das Ziel.«
    Sie schüttelte störrisch den Kopf und blieb, wo sie war.
    Die Almec-Armee marschierte in einer breiten Reihe vor und näherte sich der Bresche in der Stadtmauer.
    Die Sonnenfeuer hörte auf zu vibrieren. Rael zielte auf einen bestimmten Abschnitt des Dammes, schloss die Augen und betätigte den Abzugshebel. Der gewaltige Energiestrahl traf den Damm. Einen Moment lang geschah überhaupt nichts. Dann explodierte tief in dem Erdwall die Energieladung. Eine ungeheure Wolke aus Staub und Erde stieg in den Himmel empor. Die befreiten Wasser des Luan strömten durch den Spalt und ergossen sich über die Ebene. Die Macht des Flusses riss eine zwanzig Meter breite Bresche in den Damm, und dann rauschte die Flut erst richtig hindurch.
    Die Almecs marschierten derweil unerschrocken weiter. Das Wasser floss ihnen über die Füße, aber sie hielten ihre Feuerstöcke hoch in die Luft und kamen der Bresche in der Mauer immer näher.
    Rael schwang die Sonnenfeuer herum. » Hebt sie hinten an!«, schrie er Goray und Cation zu. Der Lauf ruhte auf den Zinnen der Befestigung, während die beiden Offiziere mithilfe von drei anderen Soldaten den hinteren Abschnitt der Waffe anhoben.
    Mejana kamen ihre Aktionen beinahe komisch vor. Tausende Männer waren dabei, sie anzugreifen, und der General der Avatar verschwendete seine Zeit mit einer einzigen Waffe. Selbst wenn er die ersten Reihen des Feindes traf, würde der Schuss vielleicht zwanzig Soldaten töten.
    Die Almecs schossen zwei Feuerbälle ab. Sie segelten hoch in die Luft und sanken dann auf die Befestigungen herab. Der erste krachte gegen die Bastionen und ließ die ganze Wand erzittern. Der zweite flog über die Verteidiger hinweg, landete auf dem Dach eines Lagerhauses und setzte es in Brand.
    Rael legte seine Hand auf den Abzugshebel der Sonnenfeuer und blickte auf die Männer, die durch das Wasser auf die Stadt zuwateten. Mejana trat neben ihn.
    » Was habt Ihr vor?«, erkundigte sie sich.
    Die Vibration der Waffe hörte auf. » Schließt die Augen«, befahl Rael leise. Dann feuerte er.
    Der Energiestrahl zuckte hinab, verfehlte die erste Reihe der marschierenden Soldaten und schlug in dem Wasser hinter ihnen ein. Mejana öffnete die Augen wieder… und sah den Schrecken, der diesem Einschlag folgte. Blaue Funken stoben auf und tanzten über das Wasser. Hunderte Almecs begannen, krampfhaft zu zucken, während blaue Flammen über sie hinwegzüngelten. Ihre Kleidung fing Feuer, ihre Waffen entluden sich. Überall starben Soldaten, und der Vormarsch kam ins Stocken.
    » Gib mir noch einen! Nur einen!«, schrie Rael und warf einen Blick zum Himmel.
    Drei weitere Feuerbälle explodierten in unmittelbarer Nähe. Mejana wurde von der Wucht der Explosion umgerissen. Benommen versuchte sie, wieder aufzustehen. Zwei Avatar lagen am Boden. Ihre weißen Umhänge brannten. Pendar riss sich seinen Umhang herunter, lief zu ihnen und erstickte die Flammen. Rael zog sich an der Sonnenfeuer hoch. Die linke Seite seines Gesichtes war schrecklich verbrannt. Ächzend vor Schmerz und Anstrengung schwang er die Sonnenfeuer herum. » Anheben!«, brüllte er. Cation, Pendar und Mejana liefen zu ihm. Gemeinsam packten sie das hintere Ende der Waffe und hoben sie hoch.
    Rael betätigte den Auslöser.
    Ein weiterer Energiestrahl traf das Wasser, diesmal weiter im Rücken der

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