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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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kündete. Er und die zwanzig anderen Anwesenden lauschten einem großen, fetten Mann. Er war mit Gold geradezu überladen, trug Ringe an jedem seiner dicken Finger und einen schweren goldenen Reif um seinen dicken Hals. Sofarita musterte die anderen Konzilsräte. Questor Ro wirkte wütend, und sein Gesicht war bleich. Neben ihm saß ein schlanker Mann mit einem schmalen, vogelartigen Gesicht, der ein Lächeln zu unterdrücken versuchte. Während der fette Mann weitersprach, sprang Ro plötzlich auf, fuchtelte mit den Händen herum und schrie etwas. Sofarita hatte ihre geistigen Ohren verschlossen, fragte sich jetzt jedoch, worum dieser Streit ging.
    Zögernd erlaubte sie den Geräuschen, in ihren Geist einzudringen. » …vollkommen wahnsinnig! Habt Ihr denn ganz und gar den Verstand verloren, Caprishan?«
    » Nicht ich habe ihn verloren, sondern Ihr«, konterte der fette Mann. » Was habt Ihr Euch dabei gedacht, Ro? Die Vagaren sind unsere Diener, so wie es die Quelle beabsichtigt hat. Einen von ihnen, der eine solche Macht demonstriert hat, am Leben zu lassen, bedeutet, dass wir alles untergraben, wofür wir stehen. Es signalisiert allen anderen Vagaren, dass sie danach streben sollten, uns gleich zu werden. Und das, meine Freunde«, fuhr er fort und blickte von Ro auf die anderen Konzilsräte, » wäre für uns der Anfang vom Ende. Ich empfehle daher dringend, diese Frau augenblicklich zum Tode zu verurteilen!«
    Nachdem er sich gesetzt hatte, bedeutete der Questor General Questor Ro, das Wort zu ergreifen. Der kleine Mann zupfte an seinem blauen, gegabelten Bart. » Wir leben in äußerst schwierigen und gefährlichen Zeiten, meine Freunde«, begann er, während er sich nach wie vor bemühte, seine Wut im Zaum zu halten. » Ich habe den Feind gesehen, und er ist sehr mächtig. Außerordentlich mächtig. Dreißig Schiffe sind hierher unterwegs, andere sind bereits im fernen Süden gelandet. Durch Sofaritas Macht können wir sie beobachten, möglicherweise ihre Pläne belauschen und sie überlisten. Ohne sie sind wir vollkommen blind, was ihre Ziele betrifft. In einem solchen Moment davon zu reden, die Vagaren weiterhin zu unterwerfen, geht vollkommen am Thema vorbei. Wenn eine Lawine ein Haus bedroht, dann fragt man sich nicht, ob es möglicherweise Leute gibt, die die Fenster putzen.«
    Der Mann mit dem Vogelgesicht hob seine Hand. » Wir erteilen unserem Cousin Niclin das Wort«, sagte der Questor General. Ro setzte sich.
    » Es gibt da einen großen Denkfehler in Questor Ros Argumentation«, sagte er. » Wir wissen nicht, ob die Neuankömmlinge eine Lawine oder einen Segen darstellen. Sie sind Avatar wie wir auch. Wir könnten an der Schwelle eines neuen, großen Zeitalters stehen. Bis sie nicht hier eingetroffen sind und ihre Absichten verkündet haben, können wir sie nicht einschätzen. Was wir wissen, ist, dass sie eine Energiequelle besitzen, die es ihnen ermöglicht hat, dem Kataklysmus in ihrer eigenen Welt zu entkommen. Wenn wir uns mit ihnen verbünden, könnte unser vereintes Wissen beeindruckende Möglichkeiten für die Zukunft schaffen. Allerdings ist das zweifellos eine zweitrangige Frage.
    Hier und jetzt diskutieren wir die Folgen für unsere Kultur, zu denen eine junge Frau der Vagaren führen könnte, die eine Macht besitzt, deren wir uns selbst nicht länger erfreuen können. Caprishan tut ganz recht daran, auf die Wirkung hinzuweisen, die eine solche Frau auf die von uns beherrschten Vagaren haben könnte.
    Welche Zukunft hätten wir, wenn diese Frau uns zum Sieg verhülfe, in dem ohnehin unwahrscheinlichen Fall, dass diese Neuankömmlinge einen Krieg gegen uns führen wollten? Die Avatar wären von einer Angehörigen einer niederen Rasse gerettet worden. Warum also sollten sie länger unsere Vorherrschaft akzeptieren? Ich stimme mit Caprishan überein. Diese Frau sollte den Kristalltod erleiden.«
    Erneut sprang Ro auf die Füße. » Questor General, ich berufe mich auf Euch! Ihr habt ihre Macht erlebt und auch die Macht des Feindes gesehen. Dies ist eine militärische Angelegenheit und sollte nicht durch eine Abstimmung entschieden werden.«
    Rael lehnte sich zurück und schwieg einen Moment. Dann erhob auch er sich. » Wir herrschen«, sagte er, » durch eine Mischung aus Furcht, Ehrfurcht und Egoismus. Die Vagaren wissen, dass wir sehr mächtige Waffen besitzen und beinahe unsterblich sind. Sie wissen ebenfalls, dass das Leben in den fünf Städten unter unserem Zepter gutes Essen, hohe

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