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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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umherschwirren wie die Pfeile auf einem Schlachtfeld.
    »Wir reiten!«, rief er und gab Galanter die Sporen. Renarin und die Gardisten folgten ihm; das Donnern der Hufe war wie ein Vorspiel zu dem heraufziehenden Großsturm. Dalinar beugte sich weit vor und spannte sich an. Der graue Himmel war mit Staub und Blättern gesprenkelt, die vor der Sturmwand dahinwirbelten. Die Luft lud sich vor Feuchtigkeit und Spannung auf. Dicke Wolken entstanden am Horizont. Dalinar und die anderen galoppierten an Aladars Lagerwachen vorbei, die geschäftig hin und her liefen und ihre Mäntel und Umhänge dabei krampfhaft festhielten.
    »Vater?«, rief Renarin von hinten. »Bist du …«
    »Wir haben noch genug Zeit!«, brüllte Dalinar.
    Schließlich erreichten sie den zerklüfteten Felswall des Kholin-Lagers. Die verbliebenen Soldaten in Blau und Weiß grüßten ihn. Die meisten hatten sich bereits in ihre Behausungen zurückgezogen. Er musste Galanter zügeln, um durch den Kontrollpunkt gelangen zu können. Bis zu seinem Quartier war es jetzt nur noch ein kurzer Galopp. Er wendete Galanter und wollte gerade lospreschen.
    »Vater!«, rief Renarin und deutete nach Osten.

    Die Sturmwand hing wie ein Laken in der Luft und raste auf das Lager zu. Der massige Regenvorhang war von einem silbrigen Grau, die Wolken darüber wirkten onyxschwarz und wurden durch gelegentliche Blitze von innen erhellt. Die Wächter, die vorhin salutiert hatten, eilten nun in einen nahe gelegenen Bunker.
    »Wir können es schaffen«, sagte Dalinar. »Wir …«
    »Vater!«, rief Renarin noch einmal, schloss zu ihm auf und packte ihn am Arm. »Es tut mir leid!«
    Der Wind peitschte ihnen entgegen. Dalinar biss die Zähne zusammen und sah seinen Sohn an. Dessen Augen waren hinter der Brille vor Sorge ganz groß geworden.
    Dalinar warf wieder einen Blick auf die Sturmfront. In wenigen Augenblicken würde sie hier sein.
    Er hat Recht.
    Er gab Galanters Zügel einem ängstlichen Soldaten, der ebenfalls die Zügel von Renarins Reittier nahm, und die beiden stiegen ab. Der Soldat eilte davon und zog die Pferde hinter sich her in einen steinernen Stall hinein. Dalinar wäre ihm beinahe gefolgt – in einem Stall würden ihn weniger Menschen beobachten. Doch in einer Baracke in seiner Nähe stand die Tür offen, und die Männer winkten ihm von drinnen ängstlich zu. Das war sicherer.
    Schicksalsergeben rannten Dalinar und Renarin auf die Steinbaracke zu. Die Soldaten machten ihnen Platz; auch eine Gruppe von Dienern hatte hier Unterschlupf gefunden. In Dalinars Lager wurde niemand gezwungen, die Stürme in Zelten oder baufälligen hölzernen Buden zu überstehen. Und niemand musste dafür zahlen, dass er den Schutz der Steingebäude aufsuchen durfte.
    Die Männer schienen entsetzt zu sein, als sie ihren Großprinzen und dessen Sohn hereinkommen sahen; einige erbleichten, als die Tür ins Schloss fiel. Das einzige Licht kam von einigen Granatsteinen, die an den Wänden befestigt waren.
Jemand hustete, und Felssplitter wurden gegen das Haus geblasen. Dalinar versuchte, die verängstigten Blicke um sich herum nicht zu beachten. Draußen heulte der Wind. Vielleicht würde ja nichts passieren. Vielleicht würde diesmal nicht …
    Der Sturm brach mit voller Macht herein.
    Es begann.

19
DER STURZ DER STERNE
    Er besitzt den erschreckendsten und furchtbarsten aller Splitter. Denk eine Weile darüber nach, altes Reptil, und sage mir dann, ob dein Beharren darauf, nicht einzugreifen, wirklich vernünftig ist. Ich versichere dir, dass Rayse keine solchen Skrupel haben wird.
    D alinar blinzelte. Die stickige, schwach erhellte Baracke war verschwunden. Stattdessen stand er in der Dunkelheit. Er roch den schweren Duft getrockneten Getreides, und als er die linke Hand ausstreckte, spürte er eine hölzerne Wand. Er befand sich in einer Scheune.
    Die kühle Nacht war still und klar; es gab keinerlei Anzeichen für einen Sturm. Vorsichtig betastete er seine Seite. Sein Schwert war verschwunden, seine Uniform ebenso. Stattdessen trug er einen selbst gewebten Umhang, der von einem Gürtel gehalten wurde. Seine Füße steckten in Sandalen. Dies war die Art von Kleidung, die er bei alten Statuen gesehen hatte.
    Sturmwinde, wohin habt ihr mich diesmal geschickt? Jede Vision war anders. Das hier war die zwölfte. Erst die zwölfte?, dachte er. Es schienen ihm viel mehr zu sein, doch sie suchten ihn erst seit wenigen Monaten heim.

    Etwas bewegte sich in der Dunkelheit. Er zuckte überrascht

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