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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht.«
    »Wir wissen genug. Sie haben komplizierte Kniffe benutzt, um große Macht und eine heilige Berufung vorzutäuschen. Als ihr Betrug dann entdeckt wurde, sind sie geflohen.«
    »Ihre Macht war keine Lüge. Sie war echt.«
    »Ach ja?«, meinte Sadeas belustigt. »Das weißt du so genau? Hast du nicht gerade gesagt, dieses Ereignis liege so lange zurück, dass es sich in den Schattentagen hätte abspielen können? Wenn die Strahlenden so wunderbare Kräfte besaßen, warum kann sie dann niemand kopieren? Wohin sind diese unglaublichen Fähigkeiten verschwunden?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Dalinar leise. »Vielleicht waren wir ihrer nicht länger wert.«
    Sadeas schnaubte verächtlich, und Dalinar wünschte sich, er hätte sich auf die Zunge gebissen, statt so etwas zu sagen. Die einzigen Beweise für das, was er hier von sich gab, waren seine Visionen. Aber wenn Sadeas etwas kleinmachte, dann verteidigte Dalinar es instinktiv.
    Ich kann mir das nicht leisten. Ich muss mich auf die Schlacht konzentrieren, die vor mir liegt.
    »Sadeas«, sagte er, um das Thema zu wechseln, »wir müssen härter daran arbeiten, die Kriegslager zu vereinigen. Jetzt, da du der Großprinz für Nachrichtenwesen bist, will ich deine Hilfe dazu haben.«
    »Was soll ich denn tun?«
    »Das, was getan werden muss. Zum Besten Alethkars.«
    »Das ist aber doch ganz genau das, was ich ohnehin schon tue, alter Freund«, erwiderte Sadeas. »Ich töte die Parschendi.
Ich erringe Ruhm und Reichtum für unser Königreich. Ich suche nach Rache. Es wäre das Beste für Alethkar, wenn du nicht mehr so viel Zeit im Lager verschwenden würdest – und hör endlich auf, vom Weglaufen zu reden. Wir sind keine Feiglinge. Es wäre das Beste für Alethkar, wenn du dich wieder wie ein Mann benähmest.«
    »Es reicht, Sadeas!«, sagte Dalinar lauter, als er beabsichtigt hatte. »Ich habe dir die Erlaubnis gegeben, mich zu begleiten, damit du deine Nachforschungen betreiben kannst, nicht aber um mich zu beleidigen!«
    Sadeas schniefte. »Dieses Buch hat Gavilar zugrunde gerichtet. Und jetzt tut es dasselbe mit dir. Du hast diese Geschichten zu oft gehört, und nun steckt dein Kopf voller falscher Ideale. Niemand hat je so gelebt, wie es der Kodex erfordert.«
    »Pah«, machte Dalinar und wendete Galanter mit einer knappen Handbewegung. »Ich habe heute keine Zeit für deine Abfälligkeiten, Sadeas.« Er ritt davon, war wütend auf Sadeas und noch wütender auf sich selbst, weil er die Beherrschung verloren hatte.
    Er überquerte die Brücke, kochte innerlich und dachte an Sadeas’ Worte. Er erinnerte sich an einen Tag, als er mit seinem Bruder bei den Unmöglichen Wasserfällen von Kholinar gestanden hatte.
    Die Dinge sind jetzt anders, Dalinar, hatte Gavilar gesagt. Ich sehe jetzt auf eine Art, wie ich nie zuvor gesehen habe. Ich wünschte, ich könnte dir zeigen, was ich damit meine.
    Das war drei Tage vor seinem Tod gewesen.

    Zehn Herzschläge.
    Dalinar schloss die Augen, atmete ein und aus – langsam, ruhig –, während sie sich hinter der Belagerungsbrücke vorbereiteten. Vergiss Sadeas. Vergiss auch die Visionen. Vergiss deine Sorgen und Ängste. Konzentriere dich ganz auf deine Herzschläge.

    In der Nähe kratzten die Chulle mit ihren harten, gepanzerten Klauen über die Steine. Der Wind blies ihm ins Gesicht, er roch feucht. Hier draußen in diesem Sturmland roch er immer feucht.
    Soldaten klapperten, Leder knarzte. Dalinar hob den Kopf zum Himmel; sein Herz hämmerte tief in der Brust. Die strahlend weiße Sonne fleckte seine Lider rot.
    Männer regten sich, riefen, fluchten, steckten Schwerter in die Scheiden und zogen sie wieder heraus, überprüften Bogensehnen. Er spürte ihre Anspannung, ihre Angst, die mit Vorfreude gemischt war. Zwischen ihnen sprossen Erwartungs-sprengsel aus dem Boden; sie glichen Wimpeln, die am unteren Ende mit dem Fels verbunden waren und deren oberes Ende im Wind flatterte. Einige Angstsprengsel kochten zwischen ihnen hoch.
    »Bist du bereit?«, fragte Dalinar leise. Seine Erregung nahm zu. »Ja«, sagte Adolin mit erwartungsvoller Stimme. »Du beschwerst dich nie über die Art unseres Angriffs«, sagte Dalinar, der die Augen noch geschlossen hielt. »In dieser Hinsicht forderst du mich nicht heraus.«
    »Es ist die beste Art. Schließlich sind es auch meine Männer. Was nützt es, Splitterträger zu sein, wenn wir die Attacke nicht anführen können?«
    Der zehnte Herzschlag ertönte in Dalinars Brust. Er

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