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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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bestanden?
    »Allerdings«, fuhr Jasnah mit leichter Verwirrung in der Stimme fort. »Vielleicht werde ich dir wirklich erlauben, bei mir für die Stellung eines Mündels zu ersuchen.«
    Vor Entsetzen wäre Schallan beinahe gestolpert. Sie sollte Jasnah ersuchen ? Hatte sie das nicht schon längst getan? »Eure Hellheit«, sagte sie, »ich hatte geglaubt, dass … nun, Euer Brief …«
    Jasnah sah sie eindringlich an. »Ich habe dir die Erlaubnis gegeben, dich mit mir zu treffen, Dame Davar. Ich habe dir aber nicht versprochen, dass ich dich auch nehme. Die Ausbildung und Betreuung eines Mündels ist eine Ablenkung, für die ich im Augenblick nur wenig Zeit habe. Du bist weit gereist, deshalb werde ich dein Gesuch in Erwägung ziehen. Aber du musst wissen, dass meine Anforderungen sehr hoch sind.«
    Schallan vermied es mit Mühe, eine Grimasse zu ziehen.
    »Kein Wutanfall«, bemerkte Jasnah. »Das ist ein gutes Zeichen. «
    »Wutanfall, Euer Hellheit? Von einer helläugigen Frau?«
    »Du würdest überrascht sein«, meinte Jasnah trocken. »Aber dein Verhalten allein wird dir nicht deine Stellung sichern. Sag mir, wie umfassend war deine Erziehung?«
    »Auf einigen Gebieten sehr umfassend«, antwortete Schallan. Dann fügte sie zögernd hinzu: »Und auf anderen ziemlich schlecht.«
    »In Ordnung«, sagte Jasnah. Der König, der noch vor ihnen stand, schien in Eile zu sein, aber er war schon so alt, dass er auch dann langsam war, wenn er es eilig hatte. »Dann wirst du
dich einer Beurteilung unterziehen müssen. Antworte wahrheitsgemäß und übertreibe nicht, denn deine Lügen werde ich sehr schnell durchschauen. Spiel mir aber auch keine falsche Bescheidenheit vor. Ich habe keinerlei Geduld für Albereien. «
    »Ja, Euer Hellheit.«
    »Wir fangen mit der Musik an. Wie würdest du deine Fähigkeiten einschätzen?«
    »Ich habe ein gutes Ohr, Euer Hellheit«, antwortete Schallan aufrichtig. »Am besten kann ich singen, aber ich habe auch eine Ausbildung an der Zither und der Flöte erhalten. Ich werde zwar weit entfernt vom Besten sein, das Ihr je gehört habt, aber ich bin auch nicht die Schlechteste. Die meisten historischen Balladen kenne ich auswendig.«
    »Sage mir den Refrain von Die trällernde Adrene auf.«
    »Hier?«
    »Ich mag es nicht, mich zu wiederholen, mein Kind.«
    Schallan errötete und sang los. Es war nicht gerade ihre beste Darbietung, aber ihre Stimme klang recht klar und sie stolperte über keines der Wörter.
    »Gut«, sagte Jasnah. Schallan hielt inne und holte Luft. »Sprachen? «
    Schallan dachte einen Moment lang nach und versuchte sich davon abzubringen, wie wild nach dem nächsten Vers zu suchen. Sprachen? »Ich spreche Euer heimatliches Alethisch, wie Ihr bemerkt habt«, sagte Schallan. »Weiterhin kann ich Thaylenisch ganz gut lesen und Azisch sprechen. Ich kann mich auf Selayisch verständlich machen, es allerdings nicht lesen.«
    Darauf erwiderte Jasnah nichts. Schallan wurde immer nervöser.
    »Schreiben?«, fragte Jasnah.
    »Ich kenne alle größeren, kleineren und aktuellen Glyphen und kann sie kalligraphieren.«
    »Das können die meisten Kinder.«

    »Die Bannglyphen, die ich male, werden von denjenigen, die mich kennen, als ziemlich beeindruckend betrachtet.«
    »Bannglyphen?«, fragte Jasnah. »Ich war der Meinung, du wolltest eine Gelehrte sein und keine Lieferantin abergläubischen Unsinns.«
    »Ich führe seit meiner Kindheit Tagebuch«, fuhr Schallan fort, »damit ich das Schreiben nicht verlerne.«
    »Herzlichen Glückwunsch«, meinte Jasnah. »Falls ich einmal jemanden brauchen sollte, der eine Abhandlung über ein ausgestopftes Pony oder einen Bericht über einen interessanten Kieselstein schreiben kann, den er gefunden hat, dann wende ich mich also an dich.«
    Schallan errötete. »Bei allem gebotenen Respekt, Euer Hellheit: Ihr besitzt einen Brief aus meiner Feder, und er war immerhin so überzeugend, dass Ihr mir diese Audienz gewährt habt.«
    »Das ist ein gutes Argument«, gab Jasnah zu und nickte. »Du hast aber lange gebraucht, um darauf zu kommen. Wie sieht es mit deiner Ausbildung in der Logik und den verwandten Künsten aus?«
    »Ich bin sehr gut in den Grundlagen der Mathematik«, sagte Schallan, die noch immer schamrot war, »und ich habe oft kleinere Berechnungen für meinen Vater durchgeführt. Ich habe die Gesamtwerke von Tormas, Naschan, Niali dem Gerechten und – natürlich – Nohadon gelesen.«
    »Und was ist mit Placini?«
    Mit wem? »Nein.«
    »Und

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