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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mit Gabrathin, Yustara, Manaline, Syasikk, Schauka-Tochter-Hasweth? «
    Schallan krümmte sich innerlich und schüttelte abermals den Kopf. Der letzte Name stammte offenbar aus Schin. Hatte das Volk der Schin überhaupt eine Logikmeisterin? Erwartete Jasnah wirklich, dass ihre Mündel solch obskure Texte studiert hatten?
    »Ich verstehe«, sagte Jasnah. »Und was ist mit Geschichte?«
    Geschichte. Schallan krümmte sich noch mehr. »Ich … Das ist eines der Gebiete, auf denen ich unzureichend ausgebildet bin, Euer Hellheit. Meinem Vater ist es nicht gelungen, eine geeignete Lehrerin für mich zu finden. Ich habe zwar die Geschichtswerke gelesen, die ihm gehörten …«
    »Und welche waren das?«
    »In der Hauptsache die Gesamtausgabe von Barlescha Lhans Stoffe .«
    Jasnah machte mit ihrer Freihand eine abwertende Bewegung. »Sie sind kaum die Zeit wert, die zu ihrem Verfassen nötig war – bestenfalls eine populärwissenschaftliche Abhandlung historischer Ereignisse.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Euer Hellheit.«
    »Das ist eine peinliche Lücke. Geschichte ist die wichtigste der literarischen Unterkünste. Man sollte meinen, dass deine Eltern auf dieses Gebiet besonderes Gewicht gelegt hätten, wenn sie der Hoffnung waren, dass du unter einer Historikerin wie mir studieren sollst.«
    »Die Umstände waren ungewöhnlich, Euer Hellheit.«
    »Unwissenheit ist wohl kaum ungewöhnlich, Dame Davar. Je länger ich lebe, desto deutlicher erkenne ich, dass sie sogar der natürliche Zustand des menschlichen Geistes ist. Es gibt viele, die Unwissenheit als etwas Heiliges betrachten und erwarten, dass man von ihr beeindruckt ist.«
    Schallan errötete wieder. Ihr war zwar klar gewesen, dass sie gewisse Schwächen hatte, aber Jasnah hegte doch unvernünftig hohe Erwartungen. Sie sagte nichts und ging weiter neben der großen Frau her. Wie lang war eigentlich dieser Korridor? Sie war so durcheinander, dass sie nicht einmal einen Blick auf die Gemälde warf, an denen sie vorbeikamen. Sie umrundeten eine Ecke und gingen noch tiefer in den Berg hinein.
    »Dann wollen wir zur Wissenschaft übergehen«, sagte Jasnah in unzufriedenem Tonfall. »Was kannst du auf diesen Gebieten von dir behaupten?«

    »Ich habe ein annehmbares Grundwissen in den Wissenschaften, wie man es von einer jungen Frau meines Alters erwarten kann«, sagte Schallan steifer, als es ihr lieb war.
    »Und was bedeutet das?«
    »Ich kann mich über Geografie, Geologie, Physik und Chemie unterhalten. Vor allem habe ich mich für Biologie und Botanik interessiert und konnte meinen Studien auf den Besitzungen meines Vaters nachgehen. Aber wenn Ihr von mir erwartet, dass ich Fabrisans Rätsel mit einer einzigen Handbewegung lösen kann, dann muss ich Euch wohl leider enttäuschen. «
    »Habe ich etwa nicht das Recht, vernünftige Forderungen an meine zukünftigen Studentinnen zu stellen, Dame Davar?«
    »Vernünftig? Eure Anforderungen sind in etwa so vernünftig wie die der Zehn Herolde am Bewährungstag! Bei allem gebotenen Respekt, Euer Hellheit, Ihr scheint Meisterwissenschaftlerinnen als Mündel haben zu wollen. Vielleicht finde ich in der Stadt ein paar achtzigjährige Feuerer, die vielleicht Euren Anforderungen entsprechen. Sie könnten sich um diese Stellung bemühen, auch wenn sie vielleicht zu schwerhörig sind, um in der Lage zu sein, Eure Fragen zu beantworten.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Jasnah. »Sprichst du auch mit deinen Eltern so gereizt?«
    Schallan zuckte innerlich zusammen. Die Zeit bei den Seeleuten hatte ihre Zunge zu sehr gelöst. War sie so weit gereist, nur um Jasnah zu beleidigen? Sie dachte an ihre notleidenden Brüder, die zu Hause nur mit Mühe die Fassade aufrechterhielten. Sollte sie unverrichteter Dinge zu ihnen zurückkehren, nur weil sie diese Gelegenheit hatte verstreichen lassen? »Ich habe nicht so mit ihnen geredet, nein, Euer Hellheit. Und ich sollte es auch nicht mit Euch tun. Ich bitte um Verzeihung. «
    »Wenigstens bist du so demütig, dass du einen Fehler eingestehen kannst. Doch ich bin trotzdem enttäuscht. Warum
hat dich deine Mutter als reif für eine Mündelschaft angesehen? «
    »Meine Mutter ist gestorben, als ich noch ein kleines Kind war, Euer Hellheit.«
    »Und dein Vater hat bald wieder geheiratet – Malise Gevelmar, soweit ich weiß.«
    Schallan war über ihr Wissen erstaunt. Das Haus Davar war sehr alt, aber nur von mittelmäßiger Macht und Wichtigkeit. Die Tatsache, dass Jasnah den Namen von Schallans

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