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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Speisekarte zurück in den Drahtständer. » Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern. Wann bist du mit der Arbeit fertig?«
    » Um fünf.«
    » Komm und übernachte heute bei mir, okay?«
    Von Tisch acht – eine Mutter mit zwei übermütigen Kleinkindern, die mittlerweile einen Großteil ihres Erdbeerkuchens anhaben – erreicht mich das panische Winken einer Frau, die auf dem besten Weg ist, zu härteren Erziehungsmaßnahmen zu greifen.
    » Klar. Ich kann’s kaum erwarten – du musst mir alles erzählen.«
    Verity nickt, aber sie sieht dabei an mir vorbei.
    » Und Sie haben niemanden gesehen, der verdächtig wirkte?«
    Elsas Füller klopfte neben mir leicht auf den Tisch. Ich rieb mir die Augen, die vom Schlafmangel trocken waren und brannten. Jedes Mal, wenn ich einzunicken begann, stürzten sich diese schwarzen Gestalten auf Verity, und sie schrie wieder und wieder, während ich dabeistand und nichts tat, zu klein und zu verängstigt, um sie aufzuhalten. Mein Kopf pochte vor Anstrengung, so sehr mühte ich mich ab, nicht vor Kowalski zu weinen. Der Schnitt in meiner Handfläche ziepte. Mein Stuhl war hart und wirklich unbequem. Das hatten sie wahrscheinlich mit Absicht so gemacht.
    Die Wände bestanden aus schlichten Betonblöcken, bis auf den Spiegel hinter Kowalski, sodass mir nichts anzusehen blieb als mein eigenes Spiegelbild, besonders die entsetzliche gelb-lilafarbene Prellung an der Stirn und die Ringe unter den Augen. Ich war es gewohnt, ziemlich durchschnittlich auszusehen. Nicht bildschön, nicht furchtbar, nur halbwegs nett. Vorzeigbar, wie meine Mutter gesagt hätte. Aber jetzt bot ich wirklich einen ziemlich interessanten Anblick, in derselben Hinsicht wie Auffahrunfälle auf der Schnellstraße, die Schaulustige anziehen. Ich war in Sachen Schönheit das Äquivalent des Katastrophentourismus.
    » Mo?«, hakte Kowalski nach. » Passte irgendjemand nicht dorthin?«
    » Das ist Zeitverschwendung!« Ich knallte das Buch mit den Fahndungsfotos zu. Wut durchströmte mich, sauber und scharfkantig. Das war ich nicht– dieses Mädchen, das log und stahl und schrie. Ich war dazu erzogen worden, mit gesenkter Stimme zu sprechen und zu tun, was von mir erwartet wurde. Aber dieses neue Mädchen… es hatte Antworten bekommen, wo der alten Mo nur der Kopf getätschelt worden wäre. Und ich begann zu hoffen, dass das neue Mädchen bleiben würde, zumindest für eine Weile. Sie war die Freundin, die Verity verdient gehabt hätte. » Nein! Zum myriadsten Mal, nein! Alles war völlig normal. Warum hören Sie mir denn nicht zu?«
    Elsa beugte sich vor und mischte sich aalglatt ein: » Meine Mandantin hat diese Fragen schon beantwortet, Detective. Lassen Sie sich neue einfallen, oder wir gehen auf der Stelle.«
    Kowalski leerte seine Kaffeetasse. Er begann, die Papiere, die vor ihm lagen, zusammenzuschieben, als ob er zum Ende kam, und die Anspannung in meinen Schultern legte sich beim Gedanken an Flucht ein wenig.
    » Kannte Verity Ihren Onkel?«
    Neben mir erstarrte Elsa.
    » Natürlich.« Verity und Onkel Billy waren sich im Laufe der Jahre häufig begegnet. Er war eine Institution im Viertel und in der Kirche. Es wäre seltsam gewesen, wenn sie sich nicht gekannt hätten.
    » Und Ihre Familien kamen so weit miteinander klar?«
    Ich stieß einen ungeduldigen kleinen Laut aus, und Elsa sah mich stirnrunzelnd an. Ich ignorierte sie. » Sie sind gut miteinander ausgekommen. Hören Sie, ich verstehe schon, Sie mögen meinen Onkel nicht. Ihnen wäre nichts lieber, als ihn mit der Sache in Verbindung zu bringen. Aber Sie irren sich. Wer auch immer Verity umgebracht hat, hat nichts mit meiner Familie zu tun.«
    » Wer hat es dann getan? Wenn Sie eine Theorie haben, Mo, oder irgendetwas wissen, dann würde ich es gern hören. Wirklich.«
    » Wir sind fertig.« Elsa rückte vom Tisch ab. » Wir sind in gutem Glauben hergekommen, Detective, um bei Ihren Ermittlungen zu helfen– nicht, um belästigt zu werden. Bis Sie Fragen haben, die wirklich etwas mit meiner Mandantin und mit Miss Greys Tod zu tun haben, steht Mo Ihnen nicht mehr zur Verfügung.«
    Ich kämpfte mich auf die Beine und griff nach meiner Handtasche.
    Elsa schob mich mit einer Hand auf meiner Schulter aus dem Raum, zurück durch die verstaubten, trostlosen Korridore des Polizeireviers und auf die Straße. Sie ließ die Hand sinken und wies auf das nahe Parkhaus.
    » Du kommst mir wie ein intelligentes Mädchen vor«, sagte sie im Gehen. » Ich war

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