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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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ja im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens! Veritys Haus, Polizeirevier, Gast zum Abendessen, Partys…«
    » Ernsthaft? Du bist mein Stalker?« Ich senkte die Stimme zu einem Flüstern und warf einen verstohlenen Blick auf den heruntergekommenen roten Truck draußen. » Du bist nicht einmal gut darin. Du bringst mich noch in Schwierigkeiten!«
    » Das bekommst du doch schon allein sehr gut hin. So ein vielbeschäftigtes Mädchen, Mouse. Wie schaffst du das nur alles?« Er streckte mir den leeren Kaffeebecher hin, und ich zwang mich, den Kaffee auch tatsächlich dort hinein und nicht auf seinen Schoß zu gießen. » Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, dass du dich da heraushältst. Du, chère, bist wirklich sehr schlecht darin, Anweisungen zu befolgen.«
    » Beiß mich.«
    Sein Lächeln wurde breiter, und diesmal war es echt. » Pass auf, was du dir wünschst. Ein Stück von dem Kuchen klingt gut.«
    Ich drehte mich zum hinteren Tresen um und schnitt den Kuchen ab, wobei ich hoffte, dass Luc meine Hände nicht zittern sehen konnte. Das Kuchenstück war kleiner als sonst, weil Luc zu lästig war, um eine ganze Portion verdient zu haben.
    » Ich dachte, du wolltest zurück nach New Orleans.«
    » Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du es nötig hast, im Auge behalten zu werden, weil du, wie ich schon sagte, beschissen schlecht darin bist, auf einen zu hören.«
    Ich knallte ihm einen kleinen Keramiksahnespender hin. » Ich habe bereits einen Wachhund, danke. Warum bist du gestern Abend aufgetaucht?«
    » Hast du gefunden, wonach du bei Vee gesucht hast?«
    Ich ließ die Kanne beinahe fallen, hielt meinen Gesichtsausdruck aber unschuldig. » Ich musste meine Sachen holen.«
    » Mm-hm.« Seine Augen blickten mich über den Kaffeebecher hinweg leuchtend grün und skeptisch an.
    » Wonach hätte ich denn wohl suchen sollen?«
    » Sag’s mir. Denn natürlich besteht selbst, wenn du etwas gefunden hast, keine Garantie, dass du auch weißt, was du damit tun musst.«
    Ich kniff die Augen zusammen. » Ich will nur herausfinden, wer Verity getötet hat. Vertrau mir– es lag kein unterschriebenes Geständnis in ihrem Zimmer.«
    Luc nahm einen Bissen von dem Kuchen und zeigte mit der Gabel auf mich. » Ärger. Wenn du weitersuchst, dann wirst du genau den finden. So großen Ärger, dass ein Mädchen wie du damit nicht zurechtkommt.«
    Ein Mädchen wie ich? Ich widerstand dem Drang, ihn zu fragen, was er meinte. » Ich muss mich um meine anderen Tische kümmern.«
    Vor Zorn kochend wischte ich Tische ab, brachte Rechnungen, schenkte Kaffee nach und steckte Trinkgelder ein. Die ganze Zeit über konnte ich Luc spüren, der an der Theke saß und tat, als wäre ich nicht da. Es war wirklich lästig. Dass ich mir seiner so bewusst war, ließ meine Haut unangenehm warm kribbeln.
    » Geh weg«, sagte ich, als ich wieder hinter dem Tresen stand, » bevor Colin dich sieht.«
    » Keine Ahnung, wie viel Cujo dir nützen wird, aber schaden kann er ja wohl nicht. Hörst du auf ihn?«
    » Warum glauben alle, dass sie mir sagen können, was ich tun soll?« Ich rieb mit mehr Kraft als nötig an einem eingetrockneten Ketchup-Fleck herum.
    » Weil du es zulässt. Gehst du auf die Party?«
    » Sie hat gesagt…« Ich presste die Lippen aufeinander.
    » Und du hast vor zu tun, was sie sagt? Du hast nichts von dem getan, worum ich dich gebeten habe, seit wir uns begegnet sind.«
    » Sie ist meine Mutter.«
    In der Küche läutete Tim erneut die Glocke.
    » Wenn du ein Omelette machen willst, musst du ein paar Eier zerschlagen«, sagte Luc und aß noch einen Bissen.
    » Ja, toll. Ich bin immer diejenige, an der es hängen bleibt, die ganze Schweinerei aufzuräumen.«
    Er zuckte die Achseln. » Ich schätze, du musst eine Entscheidung fällen. Weiterhin Ordnung halten– oder bekommen, was du willst. Beides kannst du nicht haben.«
    Ich holte die Bestellung aus der Küche. Als ich mich umsah, war Luc verschwunden, und es lag ein Zwanziger unter dem leeren Becher.
    Nach der Arbeit rollte ich mich im Bett zusammen und sah mir die Schneekugel noch einmal an. Wusste Luc, dass sie das war, was ich mitgenommen hatte? Wusste es Evangeline? Vielleicht hatte sie ihm befohlen, mich zu verfolgen. Es war unfassbar, dass irgendjemand sich für solch grellbunten Krimskrams interessieren sollte. Der Harlekin darin lehnte betrunken an einem Laternenpfahl. Er saß auf einer halbgeöffneten Schatztruhe, die mit Goldmünzen und bunt bemalten Edelsteinketten

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