Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)
Tod. » Welchen Tag haben wir? Wie lange bin ich schon weg?«
Er schüttelte müde den Kopf. » Denselben Tag. Es ist etwa fünfzehn Minuten her, dass wir den Park verlassen haben.«
» Du spinnst.« Verity hatte nicht recht daran getan, Luc zu vertrauen, das wurde mir jetzt klar. Ich hatte gedacht, er sei vertrauenswürdig, aber nun, da ich wusste, dass sie sich geirrt hatte… Ich begann mich zur Tür vorzutasten und blickte mich nach einer Waffe um. Da drüben stand die holzgeschnitzte Statue eines Vogels, die schwer genug aussah, einigen Schaden anzurichten.
» Wo willst du hin, Mouse? Fremde Stadt, keine Handtasche, kaputter Knöchel? Benutz einen Teil des Gehirns, mit dem Verity immer angegeben hat. Ich werde dir nichts tun.« Er kam mit erhobenen Händen auf mich zu, um mir zu zeigen, dass er harmlos war. » Setz dich und iss deinen Toast. Dann fühlst du dich besser.«
» Klar.«
» Ich habe dich durch Magie hergebracht. Und ich werde dich auf demselben Wege zurückbringen, wenn wir fertig sind. Aber wir haben eine Abmachung.«
» Und ich soll dir glauben… Warum?«
» Wenn ich dir wehtun wollte, hätte ich dich den Düsterlingen überlassen.«
Ich rückte langsam weiter von ihm ab und schüttelte den Kopf. Es klang logisch, aber alles an Luc widersprach jeglicher Logik.
» Willst du Beweise?«
» Beweise wären gut.«
» Lass mich deinen Knöchel ansehen.«
Ich stützte mich fluchtbereit an der Wand ab. Er kniete sich zu meinen Füßen hin und nahm den übel aussehenden Schnitt in Augenschein. Er zog ein Tuch hervor und tupfte das Blut sachte ab; seine Finger waren sanft und warm. » Ein Wunder, dass du dich in diesen Schuhen nicht selbst umgebracht hast. Nicht, dass ich den Effekt nicht zu schätzen wüsste.«
» Willst du behaupten, dass du auf magische Art nervtötend bist? Denn das würde ich dir glauben.«
Er grinste. » Schließ die Augen«, sagte er.
» Äh, nein.« Das war genau die Vorgehensweise, die man in Slasher-Filmen sah, bevor der Mörder ein drittklassiges Filmsternchen köpfte. Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Kamin, das Geräusch der prasselnden Holzscheite, die Schatten, die das Feuer in dem halbdunklen Raum warf.
Luc sprach, und die Worte waren wie eine Flamme, die an Laub leckte. Seine Finger schwebten über dem brennenden Schnitt und dem tieferen Pochen der Verstauchung.
Eine kribbelnde Wärme durchströmte meinen Fuß und floss mit Lucs Fingern meine Wade hinauf; der Schmerz verblasste zu einem Prickeln, bevor er ganz verschwand.
Luc drückte mein Bein leicht, und ich riss den Blick vom tanzenden Feuer los.
Der Schnitt war verschwunden.
Mein Knöchel war unversehrt, als sei nie etwas damit gewesen. Ich griff nach unten und berührte die Stelle, an der die Wunde sich befunden hatte. Die Haut war glatt und makellos.
» Du…«
Er nickte und stand auf. » Versuch dich hinzustellen.«
Das tat ich und ergriff seine Hand, nur für den Fall, dass ich umzufallen drohte.
Das Zimmer drehte sich, und er führte mich zur Couch zurück. Ich ließ mich hinplumpsen und war noch nicht einmal in der Lage, eine Frage zu formulieren. Ich blickte sprachlos zu ihm hoch.
» Magie«, sagte er, selbstgefällig wie immer.
Kapitel 12
Ich hob die Teetasse erneut an, weil ich mich irgendwie beschäftigen musste, und stellte sie gleich wieder ab, als ich nicht verhindern konnte, dass sie auf der Untertasse klapperte. Behutsam betastete ich meinen Knöchel.
Luc ließ sich neben mir nieder, einen Arm über die Rückenlehne der Couch gelegt, als hätte er nicht gerade alles auf den Kopf gestellt.
» Könntest du mir das… na, du weißt schon… erklären?«
» Da gibt es nicht viel zu erklären. Es gibt Magie auf der Welt. Manche Leute haben ein Talent dafür. Manche nicht.«
» Das ergibt keinen Sinn.« Es gab keine Magie. Natürlich war es eine praktische Erklärung für alles, was in letzter Zeit geschehen war, aber das war unmöglich. Ich öffnete den Mund, um das zu sagen, aber Luc hielt mich auf.
» Du willst mir doch nicht sagen, dass ich mich irre, oder? Es war ein langer Tag, Mouse. Es waren zwei lange Wochen. Musst du da wirklich eine Debatte anzetteln, die du nicht gewinnen kannst? Nach allem, was du heute Nacht gesehen hast, glaubst du mir immer noch nicht?«
» Magie? Wirklich echte Hexen-und-Zaubersprüche-und-Besenstiel-Magie?«
Er runzelte übertrieben die Stirn. » Jetzt machst du dich über mich lustig…«
» Magie?«
Er nickte.
» Und dein Talent
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