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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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retten sollte, warum hätte irgendjemand den Wunsch haben sollen, sie aufzuhalten? Das ergibt keinen Sinn.« Nichts davon ergab einen Sinn, aber es schien so, als ob meine einzige Hoffnung darin bestand, das, was er sagte, als Tatsache zu betrachten.
    Er wirkte erschöpft, und seine Augen waren umschattet. » Es gibt eine Gruppe, die die Verantwortung trägt: die Quartoren. Sie setzen Regeln fest, stellen sicher, dass alle verschiedenen Parteien miteinander auskommen, sorgen dafür, dass alles glattgeht. Wenn die Prophezeiung zutrifft und die Sturzflut kommt, dann wird alles in sich zusammenbrechen. Es wird schlicht und einfach Chaos herrschen. Die rohe Magie wird die schwächeren Bögen auslöschen. Das wäre der perfekte Zeitpunkt, die Bühne zu betreten und die Macht zu übernehmen… unbeständige Magie, tote Bögen, überforderte Quartoren… Es ist ein Machtpoker. Verity zu beseitigen war ihr erster Schachzug.«
    » Okay, also hat jemand ihr die Düsterlinge auf den Hals geschickt, um die Prophezeiung zu untergraben. Wer?«
    » Daran arbeite ich noch.« Er sah mich stirnrunzelnd an. » Aber jetzt sind sie hinter dir her. Ich denke, es hat etwas mit deinem Schmuckgeschmack zu tun.«
    Unwillkürlich hob ich die Hand an meinen Hals. » Ich habe den Ring aber schon seit ein paar Tagen. Warum hätten sie mich ausgerechnet heute Abend anfallen sollen?«
    » Wann hast du ihn an den Finger gesteckt?«
    » Unmittelbar vor der Party.«
    Er nickte, aber sein Stirnrunzeln vertiefte sich. » Ist irgendetwas passiert, als du das getan hast?«
    » Er ist irgendwie… glänzender geworden, aber ich stand unter einer Laterne am Haus. Wahrscheinlich hat sich nur etwas in dem Ring gespiegelt. Warum?«
    » Der Ring hat auf die Magie in Veritys Blut reagiert, sie an die Linien gebunden. Er sendet eine Art Signal aus, aber nur für Verity, nicht für irgendjemanden sonst. Wenn jemand die richtige Frequenz angepeilt und gezielt danach gesucht hätte, dann hätte er mitbekommen, wenn sie ihn an den Finger gesteckt hätte. Man hätte ihn benutzen können, um sie zu finden.«
    » Du warst darauf eingestellt? Und die Düsterlinge?«
    » Der Ring ist ein Familienerbstück, ein Teil der Prophezeiung. Ich habe danach gesucht, seit Vee nach Hause zurückgekehrt ist«, antwortete er. » Düsterlinge nähren sich von Magie. Wenn der Ring ausgelöst wird, kommen sie also angerannt, als sei es Zeit zum Abendessen. Sie haben sich wahrscheinlich nur zurückgehalten, weil du in einem Haus voller Leute warst.«
    Wenn man davon ausging, dass er nicht verrückt war, ergab das einen Sinn. In gewisser Weise. » Wenn der Ring nur bei Verity funktioniert hat, weshalb sollte es eine Rolle spielen, ob ich ihn trage?«
    » Irgendetwas an dir hat ihn ausgelöst.« Er nahm mein Kinn in die Hand, drehte mein Gesicht hin und her, musterte es prüfend. » Bist du dir sicher, dass du nicht über Magie verfügst?«
    Ich stieß seine Hand fort. » Nein, ich habe keine– sehe ich etwa aus wie jemand, der Magie wirken kann? Hätte ich sie dann nicht heute Nacht eingesetzt?«
    » Ich habe nicht gefragt, ob du gut darin bist. Könnte ja sein, dass du nicht bei Kräften bist. Oder zu viel Angst hast, um es zu versuchen.«
    » Ich bin bloß ich. Ganz langweilig und normal. An mir ist nichts Besonderes und schon gar nichts Magisches.« Und genauso gefiel es mir auch.
    Er wies mit einem langen, eleganten Finger auf mich. Einen kurzen, hysterischen Moment lang dachte ich, dass er irgendeinen Zauber wirken und ich mich als Frosch oder Kleiderständer oder so etwas wiederfinden würde. » An dir ist nichts normal, Maura Fitzgerald, ganz gleich, wie sehr du dir das Gegenteil wünschst.« Er hielt inne und zog die Augenbrauen hoch. » Wie geht es deinem Vater in Terre Haute? Bald hat er doch eine Bewährungsanhörung, nicht wahr?«
    » Sprich nicht von meinem Vater.«
    » Wie wär’s dann mit deinem Onkel? Der charmante Billy Grady, der einzige Ire in der Mafia von Chicago, der dein Viertel und ein gutes Stück der Western Avenue kontrolliert? Der das Unternehmen überredet hat, ihm das Revier zu überlassen, weil er den Gewinn teilen und den Frieden sichern kann?«
    » Das sind bloß Gerüchte«, sagte ich dumpf.
    Er zuckte mit den Schultern. » Wie auch immer. Aber dieser Ring sollte für niemanden außer Vee aufleuchten. Da er es bei dir getan hat, wäre es für deine Lebenserwartung vielleicht gut, wenn wir herausfinden könnten, warum. Erzähl mir von dem

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