Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
also auf mich abgesehen.« Als ob Anton, die Seraphim und zwei Mafiaclans noch nicht genug gewesen wären! Ich konnte darauf verzichten, auch noch von Lucs Vater aufs Korn genommen zu werden. Ich ging schneller. » Perfekt.«
» Nicht so. Er will, dass du das Quartorenamt übernimmst.«
» Das weiß ich«, sagte ich. » Besser ich als Anton, nicht wahr?«
» Anton das Handwerk zu legen ist ein kurzfristiges Ziel. Ein großes, gewiss, aber er plant langfristig. Wenn du den Quartoren angehörst und wir aneinander gebunden sind, stärkt das das Haus DeFoudre.«
» Ich werde nicht nachsichtiger mit ihm sein, nur weil ich mit dir zusammen bin.« Ich hielt inne, als mir klar wurde, was ich gesagt hatte. » Wir sind noch nicht einmal zusammen. Das weiß er doch, oder?«
» Er nimmt an, dass es nur eine Frage der Zeit ist. Wie ich schon sagte, Maman hat selten unrecht.«
» Es würde noch Jahre dauern, bevor auch du zu den Quartoren gehören würdest, nicht wahr?«
» Wahrscheinlich. Aber sogar unter diesen Umständen würde diese Art Verbindung zwischen den Häusern den Feuerbögen auf Jahrzehnte hinaus die Kontrolle sichern. Wir hätten dann die Hälfte der Quartoren in der Tasche.«
» Hätten die Wasserbögen nicht auch etwas davon?«
» Natürlich. Aber die DeFoudres waren schon immer Quartoren. Als der Tisch angefertigt und das Quartorenamt eingerichtet wurde, waren wir dabei. Politik und Machtkämpfe liegen uns im Blut. Dein Onkel ist zwar kein schlechter Lehrer, aber seine Geschäfte sind im Vergleich dazu Kleinkram.«
» Ich verstehe.« Und das tat ich– zumindest größtenteils. Ich konnte Dominic nicht überlisten, da ich in dieser Welt zu neu war. Er würde Möglichkeiten finden, mich zu manipulieren, selbst wenn ich wachsam blieb. » Was meinst du?«
Er zuckte fast mürrisch mit einer Schulter. » Ich weiß es nicht.«
» Wirklich? Mir kommt es ziemlich eindeutig vor. Entweder willst du mich als Mitglied der Quartoren sehen oder nicht.«
» Ich will, dass Anton aufgehalten wird. Ich will, dass die Seraphim in alle Winde zerstreut werden wie die Asche eines Lagerfeuers. Ich will dich, Mouse.«
» Da hast du deine Antwort«, sagte ich. Erleichterung brach über mich herein wie eine Welle. » War doch nicht so schwer.«
Den Blick weiterhin starr nach vorn gerichtet, fuhr er fort: » Aber ich will auch, was das Beste für meine Leute ist. Es ist meine Pflicht, mich meinem Haus gegenüber anständig zu verhalten. Wenn ich das nicht tue, bin ich kein guter Erbe, und Theo ist für nichts und wieder nichts gestorben. Ich habe dieses Leben für ihn übernommen, und es muss einfach etwas zu bedeuten haben.«
Ich verstand das Gefühl nur zu gut, denn ich hatte schließlich nach Veritys Tod dasselbe empfunden. Aber ich wusste auch, wie leicht es war, sich selbst dabei zu verlieren. Marguerites Besorgnis um Luc war jetzt nur zu nachvollziehbar. » Da spricht der Erbe aus dir.«
» Da spricht ein Mann, der mit angesehen hat, wie gute Menschen im Namen des Schicksals geopfert wurden, und nicht will, dass es vergebens war. Wenn du glaubst, dass es nur mein Titel ist und nicht, wer ich im tiefsten Innern bin, dann kennst du mich überhaupt nicht.«
» Ich kenne beide Seiten von dir. Was ich nicht weiß, ist, wer bei der Zeremonie neben mir stehen wird. Denn wenn es Luc ist, kann ich dir mein Leben anvertrauen. Und wenn es der Erbe ist, kann ich dir überhaupt nicht vertrauen.«
Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. » Ich lasse mir nicht gern ein Ultimatum stellen.«
» Und ich lasse mich nicht gern als Spielfigur missbrauchen.« Ich hängte mir die Tasche über die Schulter. Das Morgan’s war einen Block entfernt, und ich spürte, wie die Schutzzauber sich teilten, um uns durchzulassen. » Apropos: Ich muss meinen Onkel besuchen.«
» Lass mich mitkommen.«
» Er hat gesagt, dass ich allein kommen soll.« Irgendwie erschien es mir jetzt, da Billy über die Bögen Bescheid wusste, wichtiger denn je, meine beiden Leben getrennt zu halten. So als ob zu viele Überschneidungen beide in Gefahr bringen würden. » Es wäre vielleicht besser, wenn du hier draußen wartest.«
» Ich werde mich verhüllen. Er wird mich noch nicht einmal bemerken.«
Ich presste die Lippen aufeinander. Es würde eindeutig sicherer sein. Billy würde nicht mehr den besorgten Onkel spielen wie in Lucs Gegenwart, und ich konnte mehr Informationen über die Namensliste herausbekommen, an der alle solches Interesse hatten.
» Du
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