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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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wahre Siegespreis, umso mehr jetzt, da ich weiß, was du bisher verheimlicht hast.«
    » Diese Leute sind dir doch egal«, sagte ich und starrte auf ihn hinab. » Du willst sie vernichten.«
    » Ich will ein neues Zeitalter anbrechen lassen. Die Häuser sind bedeutungslos. Unsere Abstammungslinien sind besudelt. Die Quartoren dienen zuallererst ihren eigenen Interessen. Sogar diese Zeremonie ist ein Zerrbild dessen, was sie einst war. In alten Zeiten haben diejenigen, die geprüft werden wollten, ihr Leben für das Privileg aufs Spiel gesetzt, unserem Volk zu dienen. Das Blutvergießen war echt, nicht symbolisch, und derjenige, der überlebte, wurde zum Anführer bestimmt. Wir sind schwach geworden. Minderwertig.«
    » Das Volk wählt«, sagte ich. » Es hat Einfluss auf seine Zukunft. In welcher Hinsicht ist es schlecht, die Mitglieder eines Hauses bestimmen zu lassen, welchen Weg es einschlägt?«
    » Sie haben es nicht verdient«, sagte er. » Du willst doch Wissenschaftlerin werden. Das ist Evolution. Ich fördere sie nur und sorge dafür, dass die Starken diejenigen sind, die uns in die Zukunft führen– diejenigen, die in der Lage sind, die Bürde der Größe zu tragen. Alle anderen sollten ausgemerzt werden. Sie sind nutzlos.«
    » Was ist dann mit mir? Ich bin nicht einmal ein Bogen. Ich bin dir zu nichts nütze.«
    » Du bist das nützlichste Ding von allen«, erklärte er. » Durch dich werden wir die Magie loslassen und reinen Tisch machen. Du hast uns gezeigt, was wir sein können, wie stark und rein und wie mächtig. Alles, was wir tun müssen, ist, die Magie freizulassen.«
    » Das lasse ich nicht zu«, sagte ich und griff nach dem Dolch in meinem Stiefel.
    » Nein? Nicht einmal, wenn es diejenigen rettet, die du liebst?« Er griff hinter sich und zog eine in einen Umhang gehüllte, sichtlich zitternde Gestalt aus der Menge hervor. » Armes Ding. Sie glaubt, dass du sie retten wirst. Wieder einmal. Aber ich glaube, dass du kaltschnäuzig genug bist zuzulassen, dass ich an Ort und Stelle ihr Blut vergieße. Du hast doch heute schon einen Unschuldigen für dich sterben lassen. Was ist schon eine mehr?«
    Er schlug den Umhang zurück, und Constance stand in seinem Griff da. Sie war blass und weinte, und ihre blauen Augen, die Veritys so ähnelten, flehten mich um Hilfe an.
    Ich legte den Dolch auf den Tisch.
    » Mouse«, sagte Luc leise und warnend. » Halte dich an den Plan.«
    Der einzige Mensch, den du heute Abend retten musst, bist du selbst. Aber damit hatte Luc nicht gerechnet. Veritys Schwester. Eines musste man Anton lassen: Er spielte seine Trümpfe gekonnt aus.
    » Ekomow war nicht unschuldig, und er ist auch nicht für mich gestorben. Die Situation hier ist ein bisschen anders«, sagte ich und stieg ebenso vorsichtig wie zielstrebig die Stufen hinab.
    » Denk nach«, sagte Luc. » Tu es nicht.«
    Ich sah Constance in die Augen, bemerkte das Zittern ihres Kinns, die Tränen, die in ihren Wimpern bebten. » Ich weiß, was ich tue.«
    Dominic trat vor. » Keinen Schritt weiter, Maura!«
    » Du kannst hier nichts unternehmen, Dominic«, erklärte Sabine.
    » Du auch nicht«, sagte Anton fröhlich zu ihr. » Sonst töte ich das Mädchen.«
    Und das würde er tatsächlich. Er würde jeden hier töten, um mich in die Finger zu bekommen. Um mich zu übernehmen, wie er es mit Jill getan hatte, und mich zu zwingen, die Magie loszulassen.
    Constance stieß einen erstickten Laut aus, und ich trat näher heran, die Hände zum Zeichen erhoben, dass ich mich ergab. Sobald ich in Reichweite war, stieß Anton Constance zu Boden, packte mein Handgelenk und zog mich zu sich.
    Ich machte mir nicht die Mühe, mich zu wehren.
    » Für jemanden mit solchem Potenzial, Maura Fitzgerald, bist du entsetzlich berechenbar.« Sein Atem traf heiß auf meine Wange, ließ mich aber dennoch frieren, während seine Finger klamm auf meiner Haut lagen. » Du solltest daran arbeiten.«
    » Ich hab’s dir doch gesagt«, bemerkte Constance, kam auf die Beine und trat direkt hinter Anton. » Mo, die Märtyrerin. Es funktioniert jedes Mal.«

Kapitel 38
    Wenn Anton mich nicht so fest umklammert hätte, hätte ich Constance das hämische Grinsen mit einer Ohrfeige aus dem Gesicht gewischt.
    » Verdammt, Constance! Angeblich bist du doch so schlau.«
    Sie warf ihr Haar zurück, löste den blauen Umhang, den sie getragen hatte, und beförderte ihn mit einem Fußtritt beiseite.
    » Schlau genug, dich hereinzulegen«, sagte sie. »

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