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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Dachtest du wirklich, zwischen dir und mir wäre alles gut, Mo? Du hast Verity sterben lassen– du bist davongelaufen und hast sie allein gegen die Düsterlinge kämpfen lassen. Sie ist gestorben, weil sie versucht hat, deinen wertlosen Arsch zu retten.«
    » Düsterlinge, die Anton geschickt hatte«, sagte ich. » Warum bin ich die Böse, wenn er doch derjenige war, der sie hat töten lassen?«
    Constance zitterte immer noch, aber vor Zorn, nicht vor Furcht. Sie spuckte mir geradezu ins Gesicht: » Verity wollte nicht auf sie hören. Wenn sie auf die Seraphim gehört und sich ihnen angeschlossen hätte, als man sie darum gebeten hat, wäre alles gut gewesen. Aber sie hat sich zu viele Gedanken darum gemacht, zu dir und euren blöden New-York-Plänen zurückzukehren. Und dann war sie tot, und du hast ihr Leben gestohlen. Du bist einfach hineingeschlüpft, als hätte es sie nie gegeben. Du hast dir ihren Freund geangelt und dann auch noch meine Tante getötet, um ihren Platz hier einnehmen zu können.«
    » Evangeline hat mit ihnen zusammengearbeitet. Sie hat Verity verraten. Was zur Hölle stimmt bloß nicht mit dir, Constance?«
    » Du verstehst diese Welt nicht«, antwortete sie. » Du magst sie nicht. Du respektierst sie noch nicht einmal. Er versucht, sie besser zu machen. Stärker. Und du mischst dich ständig nur ein.«
    » Du bist so dämlich«, sagte ich. » Und weißt du, was noch? Du hast ein entsetzlich schlechtes Gedächtnis. Als wir das letzte Mal gegeneinander gekämpft haben, habe ich dir den Hintern versohlt, und das werde ich wieder tun, sobald ich hier fertig bin.«
    Anton verdrehte mir den Arm, so dass ich erneut ihn ansah. » Dann lass uns anfangen.«
    » Pass auf, was du dir wünschst«, sagte ich, als er mir die Hände an die Schläfen legte. Es fühlte sich an, als ob er mein Gehirn umgrub und mit eisigen Fingern wahllos Erinnerungen daraus hervorkramte, und von dem Eindruck wurde mir übel. Aber diesmal war ich vorbereitet. Ich schenkte ihm die schlimmsten Erinnerungen, die ich hatte– wie ich Veritys Körper gehalten hatte, als sie gestorben war, wie die Düsterlinge im Park nach mir gegriffen hatten, Kowalskis Anblick, als er in der Magie verbrannt war, Ekomow, der zusammengesunken im Altenheim am Boden lag. Als er nach mehr griff, kämpfte ich nicht gegen ihn an, sondern ließ die geballte Kraft der Magie– ihre Intelligenz, ihre Macht, die ungeminderte Wucht, die ich einst in mich aufgenommen hatte– in einem zornigen Energiestrom zusammenfließen und goss ihn geradewegs in seinen Verstand.
    Er war so gierig, dass er zunächst nicht einmal bemerkte, was geschah. Er sog die Magie mit ungezügelter Schadenfreude und Gier in sich auf, bis sie ihn übermannte. Als er schließlich versuchte, sich zurückzuziehen, ließ die Magie es nicht zu, sondern zwängte sich durch die Spaltung und wandte sich gegen ihn. Ich sprach die Worte, die mir die Magie eingab– Warnung, Empörung und Strafe–, instinktive, machtvolle Worte, die seine Schutzwälle durchschnitten, ihn aushöhlten und ihn mit roher Magie füllten.
    Ich spürte ihre Macht, und für einen Sekundenbruchteil dachte ich daran aufzuhören. Aber dann fiel mir Verity ein, und die Zukunft, die er ihr genommen hatte, all die Erinnerungen, die sie nun nie mehr erwerben würde. Das Leben, das sie hätte führen sollen.
    Das Leben, das ich hätte führen sollen.
    Ich hörte nicht auf.
    Luc hatte mir erzählt, dass rohe Magie Bögen von innen tötete. Je begabter sie waren, so hatte er gesagt, desto länger dauerte es. Anton war stark– sein Anspruch auf die Führung der Seraphim hatte auf seiner Macht beruht. Aber jetzt zog sie sein Leiden in die Länge. Als die Düsterlinge dann die Wände des Hauses durchbrachen, war es Anton, aus dessen Augen und Mund, Brust und Fingerspitzen rohe Magie strömte, den sie angriffen. Selbst als seine Schreie in ihre Sprache übergingen, er sie anflehte aufzuhören und sie in meine Richtung schicken wollte, ignorierten sie ihn, packten ihn mit ihren Klauen, und seine Schreie wurden unverständlich.
    Die Düsterlinge zerfleischten ihn. Ich wandte den Blick nicht ab, obwohl viele der Bögen es taten. Die Magie erkannte den Augenblick, in dem Antons Herz zu schlagen aufhörte. Blitzschnell zog sie sich in die Linien zurück und versiegelte sich, so dass die Düsterlinge sie nicht erreichen konnten. Anton war tot, und ich fiel erschöpft zu Boden.
    Und dann waren die Düsterlinge unter uns, und die Schlacht

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