Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
wenn das hier geschafft ist, bringst du uns an einen wunderbaren Ort. An den Ozean. Ich habe noch nie im Leben den Ozean gesehen, und ich glaube, es wird Zeit.«
» An den Ozean«, sagte er und schluckte schwer. » Trägst du dann einen Bikini?«
» Du könntest mich wahrscheinlich dazu überreden.«
» Ich würde dich lieber überreden, ihn auszuziehen«, brummte er.
» Auch das.« Ich küsste ihn langsam und gründlich, bis mein Blut sich zu erwärmen begann und seine Hände sich unter mein Hemd schoben, und dann wurde der Kuss heftig, hart und verzweifelt.
Danach löste ich mich von ihm und ging zum Morgan’s, wobei ich mir vornahm, dass es das letzte Mal sein würde.
Kapitel 41
Wir hätten durchs Dazwischen gehen können, aber ich brauchte die Zeit, um mir einen Plan einfallen zu lassen. Die Luft roch trotz des eisigen Winds nach Erde und schmelzendem Schnee. » Es riecht nach Frühling«, sagte ich überrascht. Wann war der Winter zu Ende gegangen?
Luc holte tief Luft und tat mir den Gefallen mitzuspielen. » Ich habe nie irgendwo gelebt, wo es Jahreszeiten gibt, aber es würde mir nichts ausmachen, es auszuprobieren, wenn du es willst.«
» New Orleans verlassen?« Ich hatte nie auch nur in Betracht gezogen, dass Luc irgendwo anders hinziehen könnte. Er hatte immer gewirkt, als sei er eng mit der Stadt verbunden. Allerdings hatten wir auch noch keine Zeit gehabt, überhaupt über unsere Zukunft nachzudenken.
» Ich gehöre noch nicht zu den Quartoren«, sagte er. » Es ist kein Problem, kurz vorbeizuschauen, wenn sie uns brauchen.«
Es wäre so leicht gewesen, mit Luc spazieren zu gehen und unsere Zukunft zu planen– jetzt, da wir eine hatten. Aber die Pläne, die ich nun schmieden musste, waren etwas dringlicher und weitaus weniger vergnüglich.
» Ich traue deinem Onkel nicht über den Weg«, sagte Luc. » Ich schätze, er lädt dich nicht ins Morgan’s ein, um dir einen Drink zu spendieren.«
» Nein«, sagte ich. » Aber er wird mir nichts antun. Nicht, wenn du dabei bist.« Ich berührte ihn am Arm. » Es widerstrebt mir sehr, das von dir zu verlangen.«
» Hast du es dir also anders überlegt? Willst du, dass ich ihn zur Strecke bringe?«
» Nein. Aber du könntest bedrohlich dreinblicken. Funken aus der Hand sprühen lassen. Das Schwert wäre auch nicht schlecht.«
» Also soll ich meinen üblichen Charme spielen lassen.«
» Genau. Der USB -Stick, den ich Jenny gegeben habe, sollte reichen, ihn ins Gefängnis zu bringen, und nach allem, was sie gesagt hat, werden sie ziemlich schnell zuschlagen. Ich muss alles nur noch ein klein wenig länger unter Kontrolle halten.«
» Kinderleicht«, sagte er und blieb mitten im Schritt stehen. » Weißt du was? Du hast deinen Vater bei alledem noch gar nicht erwähnt.«
Ich verstand meinen Vater endlich. Ich hatte gelernt, wie leicht man sich selbst in die Falle manövrieren konnte, indem man aus den besten Absichten heraus eine falsche Entscheidung traf und dann zusehen musste, wie einem das eigene Leben entglitt. » Er wusste nicht von Anton, da bin ich mir sicher. Billy wollte die Magie für sich behalten. Was den Rest angeht… er ist mein Vater. Er ist nicht froh, wieder für Billy zu arbeiten, aber er hat es dennoch getan. Ich glaube, er weiß, dass es nicht gut ausgehen wird, aber er sitzt in der Klemme.«
» Bist du immer noch wütend?«
Wir gingen einen Block weiter, bevor ich antwortete. » Verletzt, nehme ich an. Ich wünschte, meine Mutter und ich wären ihm genug gewesen. Oder vielleicht dachte er, er wäre nicht genug für uns. Jedenfalls… kann ich ihm jetzt nicht helfen.«
Er drückte mir in stummem Verständnis die Hand.
» Also gehen wir rein«, sagte Luc, » und du gibst ihm den USB -Stick? Obwohl er gefälscht ist?«
» Ich will, dass Billy glaubt, dass er gewonnen hat«, erklärte ich. » Ich will sehen, dass er annimmt, mich geschlagen zu haben, so dass er mich mit diesem selbstgefälligen Blick bedenkt– und dann will ich sein Gesicht sehen, wenn ich ihm alles nehme. Wenn ich ihm sage, dass die Cops den echten USB -Stick haben und dass er am Ende ist. Er hat mir so viel genommen, Luc– und meiner Mutter auch. Ich will miterleben, wie er zu der Erkenntnis gelangt, dass ich ihm auch noch das Letzte genommen habe.«
Luc blinzelte und schüttelte den Kopf. » Du bist ja geradezu blutrünstig, Mouse. Das ist unerwartet.«
» Stört es dich?«
» Überhaupt nicht. Ich glaube aber, du bist vielleicht doch eine
Weitere Kostenlose Bücher