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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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direkt neben meinem Trommelfell mit den Fingern schnippen– ein heller, durchdringender Knall.
    » Du willst mich nicht erschießen.« Einleuchtende, logische Argumente überfluteten mein Gehirn: Luc würde ihn umbringen. Colin würde ihn umbringen. Forelli würde ihm trotz allem an der Sache mit dem USB -Stick die Schuld geben. Eine Mordanklage konnte zu einer gesalzeneren Strafe führen als eine wegen Schutzgelderpressung. Er würde die Bar verlieren. Er würde alles verlieren.
    Aber mein Mund reagierte einfach nicht, und der wilde, leere Ausdruck von Billys Augen sagte mir, dass Logik nicht viel nützen würde. Sein Zorn hatte ihn Lichtjahre über die Vernunft hinausgetragen.
    » Wir haben alle eine Wahl«, sagte mein Vater und stellte sich vor mich. » Und meiner Tochter etwas anzutun wäre die schlechteste, die du je getroffen hast.«
    Ich sackte gegen den Tisch. Mein Vater schenkte mir über die Schulter hinweg ein schwaches, erschöpftes Lächeln. » Es wird schon alles gut, Süße.«
    Ich hatte mir nie mehr gewünscht, ihm glauben zu können.
    Er hielt die Hände erhoben, nicht bedrohlich, aber sein Tonfall war stahlhart, als er sagte: » Runter mit der Pistole.«
    » Wir müssen den Schaden eindämmen«, beharrte mein Onkel.
    » Mo«, sagte mein Vater, als hätte Billy gar nicht gesprochen. » Geh.«
    Ich warf einen Blick zur Eingangstür hinüber und hatte zu viel Angst, um auch nur zu atmen.
    » Mach keinen einzigen Schritt«, sagte Billy. » Jack, die Lage ist ernst, und wir müssen uns darum kümmern.«
    » Das werden wir auch«, versprach mein Vater. Eine Verwandlung ging mit ihm vor– er ließ die Schultern nicht mehr hängen, und die Fältchen um seine Augen wirkten plötzlich entschlossen statt resigniert. » Du wirst Mo gehen lassen. Du wirst die Männer bei uns zu Hause zurückpfeifen. Und dann befasse ich mich mit dir.«
    Billy zitterten die Hände. » Du weißt, dass ich Annie nie etwas antun würde. Nicht wirklich.«
    » Du lässt mein Zuhause von zwei Männern bewachen, und sie sind beide bewaffnet. Ich kann sie zwar jetzt von meinen Leuten ausschalten lassen, aber es wäre mir lieber, meine Frau nicht in Gefahr zu bringen. Meine Frau, du Dreckskerl. Meine Frau und meine Tochter. Ich habe mich darauf verlassen, dass du dich gut um sie kümmern würdest.«
    » Deine Leute?«, fragte Billy, und die Pistole zitterte nicht mehr. » Und wer sind deine Leute, dass du es wagst, in meine Bar zu kommen und mir zu erzählen, was ich tun soll?«
    » Zunächst einmal ich.« Die Tür zum Lagerraum, der das Morgan’s mit dem Slice verband, flog weit auf. Colin marschierte herein, und ich bekam wieder Luft.
    Billy sah zwischen uns dreien hin und her, und die Verwirrung war ihm deutlich vom Gesicht abzulesen. » Du hast doch die Stadt verlassen.«
    » Noch nicht ganz«, sagte Colin. Er streckte mir die Hand hin. » Komm schon, Mo.«
    Ich konnte einfach nicht aufhören, die Wellen des Hasses zu beobachten, die von meinem Vater wegbrandeten. So viel Zorn, so mühsam zurückgehalten, als ob er auf irgendetwas wartete.
    » Du hast meine Frau ausgenutzt. Mein Kind. Das war nie Teil unserer Abmachung«, sagte mein Vater und machte einen langsamen, drohenden Schritt nach vorn.
    » Ich habe sie beschützt.«
    » Du hast sie ausgenutzt. Ich habe die Unterlagen gesehen. Ich weiß, was du mit der Buchführung des Restaurants angestellt hast, sogar noch, nachdem du es Annie überschrieben hattest. Ich habe ihr gesagt, dass sie dich nicht bei der Steuererklärung helfen lassen und all ihre Dateien getrennt von deinen halten sollte, aber sie war blind, was dich angeht. Schon immer.«
    » Das war nichts«, sagte Billy. » Es war die Mühe eigentlich kaum wert. Ich habe nur Bargeld dort gewaschen, bis es blitzsauber war, so wie ich es schon immer getan habe, und sie hat den Unterschied nie bemerkt.«
    » Und dass du das Slice niedergebrannt hast?«
    » Das Geld war mir natürlich ganz willkommen, aber vor allem mussten wir Mo auf unsere Seite bringen. Und es hat den Leuten gezeigt, wie schlimm alles werden würde, wenn sie den Falschen unterstützen.«
    » Also hast du das Restaurant meiner Frau niedergebrannt, um Menschen– darunter auch Mo– einzuschüchtern und an ein bisschen Versicherungsgeld zu kommen?«
    » Die Zeiten sind schwer. Ich tue, was immer nötig ist, um zu schützen, was mir gehört.«
    » Ich auch.« Mein Vater drehte sich zu mir um und wandte damit absichtlich Billy und der Pistole den Rücken zu. »

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