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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Du hast deine Sache gut gemacht, mein Schatz. Aber du hättest auf Nick hören sollen.«
    » Nick? Du kennst…« Plötzlich ergab alles einen Sinn. Die vorgezogene Entlassung. Die heimlichen Telefonate. Sein Beharren darauf, dass ich nicht verstand, was er tat. » Du hast für die Polizei gearbeitet?«
    » Fürs FBI . Ein Teil der Abmachung war, dass du und das Kowalski-Mädchen nicht länger mitmachen solltet.«
    » Nick hat gesagt, sie würden uns nicht mehr brauchen. Weil sie dich hatten!« Das Gesamtbild, hatte Nick gesagt. Und ich hatte es nie gesehen. Ich hatte meinen Vater wie einen Verbrecher behandelt. Meine Stimme zitterte. » Du hättest es mir sagen sollen.«
    » Ich habe es noch nicht einmal deiner Mutter gesagt. Ich musste euch an mir zweifeln lassen. Das war die beste Möglichkeit, Billy und Marco zu überzeugen, dass ich wirklich wieder da war. Es tut mir leid.«
    » Macht nichts«, sagte ich, » schon gut. Nicht gut. Aber zu bewältigen, nicht wahr?« Die Worte sprudelten vor lauter Erleichterung nur so aus mir hervor. Er hatte sich für uns entschieden. Das war alles, worauf es ankam. Wir waren ihm wichtiger als die Mafia. Wir konnten alles in Ordnung bringen und wieder eine Familie sein. Ein Neuanfang, ganz wie er gesagt hatte. Ich ergriff seine Hand. » Es ist alles gut. Wir rufen die Polizei, sie nehmen Billy fest, und alles wird gut. Dann können wir…« Nach Hause, wollte ich sagen, aber Billys Empörung, die laut genug war, die Flaschen auf den Regalen durchzuschütteln, übertönte mich.
    » Du Dreckskerl!«
    » Pistole!«, rief Colin. Mein Vater stieß mich ächzend zu Boden, und der Klang des Schusses war unglaublich laut und nah. Er stolperte, fiel hin, und ich kroch über den Boden zu ihm, schrie, sah nur den dunklen Fleck, der sich auf seinem Jeanshemd ausbreitete, und dachte gar nicht mehr an Billy.
    Schusswunde. Druck auf die Wunde ausüben. Die Blutung stillen. Ich hatte im Erste-Hilfe-Kurs aufgepasst. Ich kannte mich damit aus. Ich konnte das in Ordnung bringen.
    Colin hechtete auf mich zu, aber Billy feuerte erneut. Der Knall zerfetzte die Luft, als wäre jemand ins Dazwischen gegangen. Die Kugel drang in meine Schulter, und die Magie loderte wie verrückt auf und kreischte protestierend. Colin zielte gerade auf Billy, als Leute mit Helmen und unförmigen Westen hereingestürmt kamen. Der Raum drehte sich um mich, während die Magie erschauerte, und Colin ließ die Pistole fallen, rief den Polizisten etwas zu, legte mich hin und streifte die Jacke ab, um sie mir auf die Schulter zu pressen.
    » Schusswunde«, murmelte ich Colin zu, während alles nur noch in Zeitlupe zu geschehen schien. » Druck auf die Wunde ausüben.«
    Ich sah an ihm vorbei. Billy hielt immer noch die Pistole fest, bleckte die Zähne und hielt alle in Schach. Er war vollkommen außer sich. Er würde mich töten, bevor die Polizei ihn aufhalten konnte.
    Er zuckte im selben Augenblick zurück, als ich noch mehr Schüsse hörte– vier scharfe Explosionen wie am Unabhängigkeitstag–, und verschwand hinter der Bar.
    Ich drehte den Kopf zur Seite und sah meinen Vater, der sich in eine halb sitzende Stellung aufgerichtet hatte. Colins Pistole glitt ihm aus der Hand, und eine Blutlache bildete sich um ihn. Er brach zusammen.
    » Nein!« Irgendwie schüttelte ich Colin ab und kroch keuchend zu meinem Vater, während die Magie vor Panik aufheulte und ein Klagelied auf den Verlust anstimmte. Ich hätte auch gern geklagt, aber ich konnte nur seinen Namen sagen und ihn anflehen, bei mir zu bleiben.
    Die Menschen blieben nicht bei mir.
    Ich hatte das schon einmal durchgemacht. Ich wusste es. Die Menschen blieben nicht bei mir. Nicht so. Nicht bei so viel Blut, und ich hatte Luc weggeschickt. Jetzt schrie ich nach ihm und spürte, wie die Hand meines Vaters meine berührte.
    » Ich wünschte, das hätte ich schon vor zwölf Jahren getan«, stieß er mühsam hervor, und die Worte verlangten ihm so viel ab. » Ich hätte nie weggehen sollen.«
    » Jetzt bist du ja hier«, sagte ich. » Bleib einfach bei mir, okay? Geh nicht weg. Halt noch ein klein wenig durch. Wir können dich wieder hinbekommen.«
    Ich brauchte Luc. Ich brauchte die Magie. Ich brauchte Zeit. Mein Gott, warum hatte ich nie genug Zeit?
    Er versuchte zu lächeln, aber nur ein Mundwinkel hob sich, und seine Augen blickten in meine, grünbraun und unendlich traurig. » Lügnerin.«
    » Daddy, nicht!« Meine Tränen lösten sich in dem Fleck auf, der sich über

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