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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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seine Brust ausbreitete.
    » Geh jetzt. Weit weg. Und sei… außergewöhnlich, okay?« Sein Atem rasselte, und ihm versagte die Stimme. » Hab dich lieb, mein Schatz.«
    » Ich hab dich auch lieb. Daddy, bitte. Es tut mir leid. Bitte. Nicht…«
    Die Sanitäter stießen uns aus dem Weg, drängten mich auf eine Trage, und ich wehrte mich gegen sie, aber die Schulter tat mir furchtbar weh, und alles begann, schwarz zu werden. Ich spürte, wie Colin mich hochhob und nach draußen trug, und Luc war da, drängte sich durch die Menge und loderte vor Furcht und Liebe.
    » Mouse!« Seine Hand lag auf meiner Schulter, aber ich stieß ihn in Richtung Tür. » Mein Vater, Luc. Drinnen.« Und dann war er wieder fort, und die Dunkelheit kehrte zurück.

Kapitel 44
    Da waren so viele Lichter und so viele schreckliche Geräusche– ein Heulen und Kreischen– und das Gefühl, durch die Leere geschleudert zu werden, und mir tat alles so weh, dass ich nicht atmen wollte. Ich öffnete die Augen nicht, aber ich sah den Ozean, den feuchten Sandstreifen, die endlosen Wellen, die sich hoch am Horizont auftürmten. Uralte, nebelverhangene Hügel, eine Wiese voller Wildblumen, deren Blüten sich in der Brise wiegten, während der azurblaue weite Himmel darüber mit Wolken gesprenkelt war. Friedliche Bilder. Beruhigende Anblicke, die mir die Magie sandte, die einzige Art von Heilung, die sie mir zu bieten hatte.
    Als ich schließlich die Augen öffnete, sah ich das Letzte, was ich sehen wollte.
    Das Krankenhaus. Die Notaufnahme. Ich hatte das schon einmal durchgemacht und freute mich wirklich nicht auf eine Wiederholung.
    » Hallo«, sagte Luc, der zwischen den Vorhängen in der Tür stand. » Du bist wach.«
    Sein Gesicht wirkte verhärmt und verstört.
    » Nein«, sagte ich und wandte den Blick ab, um nicht sehen zu müssen, was darin geschrieben stand.
    » Ich habe es versucht«, sagte er leise. » Es war zu spät.«
    Ich schloss die Augen und spürte, wie die Tränen daraus hervorquollen.
    » Es tut mir leid«, sagte er, und seine Stimme brach. » Es tut mir so leid. Ich habe es versucht…«
    » Ich weiß.«
    Ich kann Menschen heilen, Mouse, aber keine Toten auferwecken, hatte er vor einer Ewigkeit einmal zu mir gesagt.
    Er schwieg für einen langen Zeitraum, aber ich spürte, wie seine Hand mir sanft das Haar streichelte und wortlos Trost spendete.
    » Meine Mutter?«
    » Maman ist bei ihr. Ich habe mich um die Männer deines Onkels gekümmert und sie dann gerufen, um deiner Mutter Gesellschaft zu leisten, während ich wieder zu dir gekommen bin.« Er hielt inne. » Sie haben die Bar von so vielen Leuten beobachten lassen, dass ich nicht durchkommen konnte– nicht einmal mit einem Verhüllungszauber. Ich hätte durchs Dazwischen gehen müssen. Ich hätte es einfach riskieren sollen!«
    » Billy wäre durchgedreht und hätte auch so angefangen zu schießen. Es ist nicht deine Schuld.«
    Wenn überhaupt jemand schuld war, dann ich– ich war diejenige, die Billy provoziert und damit geprahlt hatte, dass ich die USB -Sticks ausgetauscht hatte. Wenn ich ihm nicht so zugesetzt hätte… Wenn mein Vater nicht zugegeben hätte, dass er fürs FBI arbeitete… Wenn Colin uns nicht überrascht hätte… Wenn Luc geblieben wäre… So viele Wenns, und keines davon machte einen Unterschied. Keines änderte etwas an der Wahrheit. Mein Vater war tot, und erst jetzt wurde mir bewusst, wer er wirklich gewesen war.
    Der Preis wird dir erst bewusst werden, wenn es schon zu spät ist. Ich hatte angenommen, dass Marguerite von der Magie gesprochen hatte oder davon, dass ich das Quartorenamt übernehmen sollte. Aber es war von Anfang an um diesen Augenblick gegangen. Noch nicht einmal mein Flachenleben konnte ihren Vorhersagen entkommen. Ich konnte meine beiden Leben nicht mehr voneinander trennen.
    » Weiß meine Mutter Bescheid?«
    » Cujo hat es ihr gesagt. Die Polizei war höchst interessiert an ihm, aber es ist ihm gelungen, sich davonzustehlen.« Er versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nicht. » Vielleicht hat ihm jemand ein bisschen dabei geholfen. Er dachte, es würde sie vielleicht weniger hart treffen, wenn sie es von ihm hören würde statt von der Polizei.«
    » Sie braucht mich.« Ich kämpfte darum, mich aufzusetzen, und er legte mir einen Arm um die Taille.
    » Lass mich deinen Arm heilen«, sagte er. » Bitte.«
    » Dem geht es gut.«
    » Sie haben dich zusammengeflickt, aber es wird die nächsten paar Wochen höllisch wehtun. Ich

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