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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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zuckte zurück.
    » Hier geht es nicht um mich. Ich will nicht, dass meine Mutter sich erst große Hoffnungen macht und denkt, dass wir künftig eine glückliche Familie sein werden, und er dann doch wieder nicht mehr da ist. Das ist alles. Ich erwarte nichts von ihm.«
    Colin warf einen Blick in den Rückspiegel, statt mich anzusehen. » Gut zu wissen.«
    » Was hat er zu dir gesagt? Hat er versucht, den überbehütenden Vater zu spielen?«
    » Ich glaube nicht, dass es nur gespielt war«, erwiderte er, und als er diesmal nach mir griff, entzog ich mich ihm nicht. » Er will wissen, wie es dir geht. Aus irgendeinem Grund vermutet er, dass du ihm gegenüber wahrscheinlich nicht aufrichtig bist. Also hat er mich nach dir gefragt.«
    » Und versucht, dich in die Flucht zu schlagen.«
    Er schwieg und streichelte meine Finger.
    » Er hat kein Recht, sich einzumischen. Nicht das geringste Recht«, sagte ich. » Lass uns zu dir fahren.«
    » Deine Mutter erwartet dich.«
    » Erst nach der Arbeit. Sie weiß nicht, dass ich früher gegangen bin. Außerdem ist es ja nicht so, als ob ich versprochen hätte, zu einer bestimmten Zeit zu Hause zu sein. Ich habe sogar meinen Leibwächter bei mir.«
    Wir hielten an einer Ampel, und Colin trommelte nachdenklich auf dem Steuerrad herum. » Wirklich zu mir?«
    » Komm schon«, beschwatzte ich ihn. » Meine Mutter liegt mir doch nur mit der Schule und mit meinem Vater in den Ohren! Und wir sind seit Ewigkeiten nicht mehr miteinander allein gewesen.«
    » Wir sind gerade allein.«
    » In einem fahrenden Auto. Das zählt nicht.« Ich hielt inne und bemerkte, dass sein Mundwinkel zuckte, als ob er sich ein Lächeln verbiss. Als ich weitersprach, war meine Stimme unschuldig und mild wie Sahne: » Es sei denn, du hast Angst davor, mit mir allein zu sein.«
    Er küsste mich, schnell und kraftvoll. Als ich wieder Luft bekam, fragte ich: » Das ist wohl ein Ja?«
    » Ja und nein. Ja, wir können zu mir fahren. Nein, ich habe keine Angst davor, mit dir allein zu sein.«
    Ich lehnte mich an ihn und lächelte, als er mir den Arm um die Schultern legte. » Gut.«
    Wir redeten nicht viel, bis wir in seiner Wohnung waren. Die Außentür bestand aus neuem, schwerem Stahl und hatte einen verstärkten Rahmen. Die Leute meines Onkels hatten die alte Tür letzten Herbst eingeschlagen. Colin hatte diese neue eingebaut, sobald seine gebrochenen Rippen geheilt gewesen waren. Er konnte das Gebäude in eine Festung verwandeln, aber in Wirklichkeit war das Einzige, was unsere Sicherheit garantierte, der Handel, den ich mit Billy geschlossen hatte.
    Damals war ich noch davon überzeugt gewesen, dass ich einen Ausweg finden und einen Plan austüfteln könnte, der uns alle drei– Colin, seine Schwester und mich– befreien würde. Ich versuchte es mit jedem Ansatz, der mir einfiel, aber bisher saßen wir weiterhin in der Falle, und es wurde immer wahrscheinlicher, dass wir auch nicht entkommen würden.
    » Kaffee?«, fragte Colin und half mir aus der Jacke. » Wenn du ihn kochst, bringe ich ein Feuer in Gang.«
    » Klar.« In den letzten paar Monaten war ich mit Colins Wohnung vertraut geworden– vertraut genug, um mich in der Küche zurechtzufinden, und es fühlte sich richtig an. Einfach. Ich wartete, während er seine Pistole in dem verschließbaren Schrank verstaute, und zog ihn dann an mich, um ihn noch einmal zu küssen.
    Ich liebte diese kleinen, stillen Augenblicke, in denen wir beide allein und vor dem Rest der Welt verborgen waren. Sie waren zurzeit nicht annähernd häufig genug, da meine Mutter weniger arbeitete und ich meinen Job im Morgan’s hatte. Als Colin die Arme um mich schlang und mit einem zufriedenen Seufzen das Kinn auf meinem Kopf ruhen ließ, hätte ich fast glauben können, dass wir ein ganz normales Paar waren. Fast.
    Er schob mich sanft in Richtung Kaffeemaschine und ging durchs Wohnzimmer zum Holzofen in der Ecke.
    Ich sah zu, wie er sich vor die offene Tür hockte und begann, das Feuer zu entfachen, und beschäftigte mich dann mit Filtertüten und Kaffeebohnen.
    » Worüber hast du sonst noch mit meinem Vater geredet?«
    » Er wollte wissen, was für Collegepläne du hast.« Er verschob die Schichten aus Zeitung, Kienspänen und Holzscheiten. » Hast du schon von der NYU gehört?«
    » Noch nicht. Außerdem werde ich vielleicht gar nicht angenommen. Jill McAllister hat schließlich schon einen Platz, und normalerweise nehmen sie immer nur ein Mädchen von St. Brigid.«
    Er warf

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