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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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gewesen war. Die Vergiftung der Gäste war ein Geniestreich gewesen. Roth hatte sich in der Küche aufgehalten, als die Vorkoster von jeder Speise probiert hatten, und nicht ein Einziger von ihnen war auch nur krank geworden. Die Art, wie Durzo das Gift in den Kelch des Königs manövriert hatte, war ein Wunder athletischer Kunst gewesen. Das Gebräu selbst hatte noch besser gewirkt, als Blint versprochen hatte. Roth würde neue Arbeit für diesen Mann finden. Mit Durzo als seinem Werkzeug würde Roth solch exquisite Qualen verabreichen, wie er sie sich noch nie
zuvor vorgestellt hatte. Kräuter! Er hatte niemals auch nur über ihr Potenzial nachgedacht. Durzo würde genau der Richtige sein, um ihn mit all ihren Verwendungszwecken vertraut zu machen. Wer hätte gedacht, dass dem König verabreichte Kräuter Agon so weit treiben würden?
    Er hatte geradezu gekichert, als der Lordgeneral den Narrenkönig um seinen Kopf erleichtert hatte. Es war besser gewesen, als es selbst zu tun. Er hatte bisher nie das besondere Vergnügen gehabt, einem Mann zuzusehen, der in seinen eigenen Augen Verrat beging. Es war wirklich ein Leckerbissen, einen Mann dabei zu beobachten, wie er sich selbst verdammte.
    Roth und seine Männer hatten gerade lange genug in der Großen Halle verweilt, um zu sehen, dass der Lordgeneral und seine Männer den Köder geschluckt hatten und auf dem Weg waren, und dann waren sie losgelaufen.
    Wenn er dies richtig geplant hatte - und Roth plante alles richtig -, würde er heute Nacht noch bessere Früchte kosten als Agons Verrat. Vater würde sehr zufrieden sein.
    Sechshundert der Elitehochländer des Gottkönigs sollten binnen der nächsten halben Stunde in der Burg eintreffen. Tausend weitere würden bei Sonnenaufgang eintreffen. Der König hatte Roth erklärt, dass er nicht mehr als die Hälfte von ihnen verlieren wolle, bis er selbst einen Tag später mit der Besatzungstruppe eintreffen würde.
    Roth dachte, dass er weniger als ein Viertel verlieren würde. Vielleicht erheblich weniger. Er würde seine Uurdthan großartig bestehen. Der Gottkönig würde Roth zum König von Cenaria ernennen und sich selbst den Titel Hochkönig geben. Mit der Zeit würde er Roth das ganze Reich überlassen. Roth schob den Gedanken an künftigen Ruhm beiseite und blieb, während seine Männer aufholten, im letzten schmalen Flur stehen. Die Tür
vor ihm würde sich auf ungesehenen Angeln öffnen und zu der Treppe am Fuß des Nordturms führen. Roth gab seinen Männern ein Zeichen.
    Sie traten die verborgene Tür auf und stürmten mit blitzenden Schwertern in die Halle. Die beiden am Sockel des Turms postierten Ehrenwachen hatten keine Chance. Sie hatten kaum Zeit, überrascht zu sein, bevor sie tot waren.
    »Wir halten diese Tür. Agon wird nicht nach oben gehen«, sagte Roth. »Der Prinz und die Prinzessin sind die Nächsten.« Er überprüfte seine Armbrust.
     
    Logan saß auf der Bettkante und wartete. Er schloss die Augen und rieb sich die Schläfen. Für den Moment war er allein in dem Schlafgemach im obersten Stockwerk des Nordturms. Jenine Gunder - nein, Jenine Gyre - hatte ihn verlassen, um sich bereitzumachen.
    Um sich bereitzumachen.
    Logan fühlte sich krank. Er hatte natürlich Fantasien gehabt, was die körperliche Liebe betraf, aber er hatte sein Bestes getan, um sein Begehren auf eine einzige Frau zu beschränken - und diese Frau war nicht Jenine.
    Als Serah seinen Antrag angenommen hatte, hatte er gedacht, dass seine Fantasien Wahrheit werden würden. Sie hatten noch an diesem Morgen ihre Hochzeit geplant.
    Und jetzt dies.
    Er hörte das leise Tappen von nackten Füßen auf Teppich und blickte auf. Jenine hatte das Haar heruntergelassen, und es floss ihr in üppigen Locken den Rücken hinab. Sie trug ein seidiges, durchscheinendes weißes Gewand und zeigte ein ängstliches Lächeln. Sie war atemberaubend. Jede Andeutung, die ihr Abendgewand am vergangenen Tag gemacht hatte - Götter! War
das wirklich erst der vergangene Tag gewesen? -, wurde erfüllt, jedes sinnliche Versprechen übertroffen. Logans Augen tranken ihre Kurven; ihre Hüften wölbten sich einer schmalen Taille entgegen, die Taille schwoll zu perfekten Brüsten an, Kurve fügte sich in Kurve, mit einer Süße, die Kunst inspirierte. Er labte sich am Gold ihrer Haut im Kerzenlicht, an den dunkleren Kreisen ihrer Brustwarzen, die zart durch ihr Gewand schimmerten, am Flattern des Pulses an ihrem Hals, an der Verschämtheit ihrer Haltung. Er

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