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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Sorge, den einzigen Propheten des Kontinents Midcyru - vielleicht den einzigen der Welt - den Händen des Gottkönigs zu überlassen.
    »Und dabei weißt du das Beste noch nicht einmal«, sagte Dorian und grinste, als seien sie Kinder.
    Feir wich das Blut aus dem Gesicht. Die Zauber, die die Magie im Raum festhielten, ergaben plötzlich einen Sinn. »Du hast doch nicht etwa vor, es zu stehlen.«
    »Ich könnte argumentieren, dass es uns gehört. Wir drei waren diejenigen, die es gefunden und zurückgebracht haben. Sie haben es uns zuerst gestohlen, Feir.«
    »Du hast mit mir übereingestimmt, dass es hier sicherer aufgehoben wäre. Wir haben zugelassen, dass sie es uns wegnahmen.«
    »Also nehme ich es mir zurück«, sagte Dorian achselzuckend.
    »Es läuft also darauf hinaus, dass du wieder einmal gegen den Rest der Welt stehst.«
    »Es läuft darauf hinaus, dass ich für den Rest der Welt stehe, Feir. Wirst du mich begleiten?«
    »Dich begleiten? Ist das bereits der Wahnsinn?« Als Dorians prophetische Gabe sichtbar geworden war, hatte er als Erstes versucht, seine eigene Zukunft vorauszusagen. Er hatte erfahren, dass er, ganz gleich was er tat, eines Tages wahnsinnig werden würde. Wenn er in seine eigene Zukunft hinabtauchte, würde das das Nahen dieses Tages nur beschleunigen. »Ich dachte, du hättest gesagt, dass du immer noch ungefähr ein Jahrzehnt vor dir hättest.«
    »Jetzt nicht mehr so lange«, erwiderte Dorian. Er zuckte die Achseln, als sei es gleichgültig, als bräche es ihm nicht das Herz, geradeso, wie er die Achseln gezuckt hatte, als er Solon gebeten hatte, nach Cenaria zu gehen, wohl wissend, dass es
Solon Kaedes Liebe kosten würde. »Bevor du antwortest, Feir, solltest du eins wissen: Wenn du mich begleitest, wirst du es viele Male bereuen, und du wirst nie wieder durch die Hallen von Sho’cendi wandeln.«
    »Du vertrittst deine Sache wirklich sehr überzeugend«, bemerkte Feir und verdrehte die Augen.
    »Außerdem wirst du mir mindestens zweimal das Leben retten, eine Schmiede besitzen, in der ganzen Welt als der größte lebende Waffenschmied bekannt sein, eine kleine Rolle bei der Rettung der Welt spielen und zufrieden sterben, wenn auch nicht annähernd so alt, wie du oder ich gehofft haben.«
    »Oh, das klingt schon besser«, sagte Feir sarkastisch, aber sein Magen schlug Purzelbäume. Dorian verriet selten, was er wusste, aber wenn er es tat, log er nie. »Nur eine kleine Rolle bei der Rettung der Welt?«
    »Feir, deine Aufgabe im Leben ist nicht dein Glück. Du bist Teil einer viel größeren Geschichte. Das ist jeder. Wenn deine Rolle unbesungen ist, macht sie das wertlos? Unsere Aufgabe auf dieser Reise besteht nicht darin, Solon zu retten. Sie besteht darin, einen Jungen aufzusuchen. Um dort hinzugelangen, werden wir uns vielen Gefahren stellen müssen. Der Tod ist eine sehr reale Möglichkeit. Und weißt du, was dieser Junge von uns braucht? Drei Worte. Vielleicht zwei, wenn der Name als eines gilt. Weißt du, wie diese Worte lauten?«
    »Aber ja.«
    »›Frag Momma K.‹«
    »Das ist alles? Was bedeutet es?«, erkundigte Feir sich.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Manchmal konnte ein Seher eine unglaubliche Nervensäge sein. »Du verlangst eine Menge von mir«, sagte Feir.
    Dorian nickte.

    »Ich werde es bereuen, wenn ich ja sage?«
    »Viele Male. Aber nicht am Ende.«
    »Es wäre vielleicht einfacher, wenn du mir weniger erzählen würdest.«
    »Glaub mir«, sagte Dorian, »ich wünschte, ich hätte keine so klare Vorstellung von dem, welche Konsequenzen jede deiner möglichen Entscheidungen haben würde. Wenn ich dir weniger erzählte, würdest du mich dafür hassen, dass ich es vor dir verborgen habe. Erzählte ich dir mehr, hättest du vielleicht nicht den Mut weiterzumachen.«
    »Genug!« Bei den Göttern, würde es so schlimm werden?
    Feir blickte auf seine Hände hinab. Er würde eine Schmiede haben. Er würde in der ganzen Welt für seine Arbeit bekannt sein. Es war einer seiner Träume gewesen. Vielleicht konnte er sogar heiraten, Söhne haben. Er dachte daran, Dorian danach zu fragen, wagte es jedoch nicht. Schließlich seufzte er und rieb sich die Schläfen.
    Dorian lächelte breit. »Gut! Jetzt hilf mir, herauszufinden, wie wir Curoch von hier fortschaffen können.«
    Feir war davon überzeugt, dass er sich verhört haben musste. Dann spürte er, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich. Es gab Zauber an der Tür, um die Magie drinnen zu halten. »Wenn du ›hier‹ sagst,

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