Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
Vom Netzwerk:
wenig Abwechslung. Sie zogen entlang, der sich in engen Schlingen windenden Mors und mussten Dank der Vorräte, die sie von Rooks Hof mitgenommen hatten, nicht bei den unverschämten, fliegenden Händlern kaufen, die auf den diversen Rastplätzen am Fluss Lebensmittel feilboten.
    Zweimal trafen sie auf Handelskarawanen, die auf dem Weg nach Mors waren, nachdem sich herumgesprochen hatte, dass die marodierende Bande vernichtet worden war. Auf Mennos Geheiß hin verschwiegen sie ihre Beteiligung an der Vernichtung der Gesetzlosen, sammelten aber selbst fleißig Informationen über die Baronie Ahrborg und insbesondere über Rurigs Grafschaft Kaarborg, ihr Reiseziel.So erfuhren sie, dass sich die Situation in der Baronie Ahrborg inzwischen weiter verschärft hatte und die Ausbeutung der Bevölkerung durch ihren Baron sprichwörtlich zum Himmel schrie. Außerdem wussten die Händler zu berichten, dass die Übergriffe durch die Söldner des Barons ständig zunahmen, und sie beklagten sich bitter über die hohen Wegezölle, welche diese ihnen bei ihrer Durchreise abgepresst hatten.Dies bestätigte Mennos Einschätzung der Lage, dass die Durchquerung von Ahrborg kein Kinderspiel sein würde.
    Aus Kaarborg hörten sie, dass Rurig die wohlgeordnete Grafschaft, die sein ermordeter Bruder gut geführt hatte, in aller Stille übernommen hatte. Es wurde allerdings gemunkelt, dass der neue Graf gleich nach seiner Amtsübernahme durch sein Land gereist war und daraufhin eine Zunahme von Übungen der Milizregimenter zu verzeichnen gewesen war, nachdem er seine jeweiligen Antrittsbesuche beendet hatte.Der alte Lars bemerkte am folgenden Abend deshalb sehr ernst: "Rurig rechnet also mit einer bewaffneten Auseinandersetzung. Die unheilige Allianz zwischen den Ahrborgern und den Harkonen macht ihm offenbar Sorgen. Aber es muss mehr dahinter stecken. Die beiden könnten Kaarborg auch zusammen kaum gefährlich werden, da muss noch jemand anderes im Spiel sein!"Nach kurzem Nachdenken setzte er grimmig hinzu: "Ich fresse einen Besen, wenn da nicht auch noch die verdammten Lorcaner, unsere 'lieben' Nachbarn, mit drin stecken. Ich denke, wir sollten uns beeilen, nach Kaarborg zu kommen. Er wird unsere Unterstützung brauchen."Menno stimmte ihm düster zu und bemerkte grimmig: "Da kann ich dir nur recht geben. Es braut sich offensichtlich etwas Unerfreuliches zusammen."Ragnor sagte gar nichts, sondern behielt seine Gedanken für sich. Irgendwie wäre es ihm ungebührlich erschienen in diesem Moment seine Meinung zu Dingen abzugeben von denen er eigentlich nichts verstand. Trotzdem ging ihm an diesem Abend eine ganze Menge im Kopf herum. Der Gedanke an Krieg, diesen für ihn während seiner Kindheit völlig abstrakten Begriff, ließ ihn besorgt und doch gleichzeitig gespannt nach vorne blicken. Ganz unerfahren war er nach dem Kampf gegen die Gesetzlosen ja nun nicht mehr, aber er erahnte auch, wenn er an die Erzählungen von Lars über den letzten Krieg mit Lorca dachte, dass ein richtiger Krieg wohl etwas ganz Anderes sein musste. Seine Gedanken kehrten dann aber schnell, nachdem sie kurz durch die Unwägbarkeiten der ferneren Zukunft gestreift waren, zu den näherliegenden Konsequenzen ihrer weiteren Reise zurück. Er nahm sich fest vor bei der Durchquerung der Baronie Ahrborg besonders wachsam zu sein und auch auf alles zu achten, was auf Kriegsvorbereitungen der Ahrborger schließen ließ. Diese Informationen konnten dann möglicherweise für Rurig von Nutzen sein.
    Nach einer weiteren Reisewoche, erreichten sie zu Beginn der Dämmerung Morslinden, eine kleine Stadt am Rande des Ahrwaldes, eines größtenteils unbewohnten Waldgebietes, dass sich zwischen den Baronien Niewborg und Ahrborg erstreckte.
    Sie beschlossen, einen Tag Rast einzulegen, um ihre Vorräte zu ergänzen, bevor sie den Ahrwald betraten. Sie passierten die nur leicht befestigten Stadttore und hielten dann vor einem großen Gasthof auf dem weitläufigen Marktplatz, um dort zu übernachten.Menno sprang ab und ging hinein und kurze Zeit später wurde das Hoftor von einem Knecht geöffnet, sodass die Wagen in den von Fackeln erhellten Hof einfahren konnten. Die Reisenden schirrten die Pferde ab und brachten diese in einen der zahlreichen Ställe, welche sich rund um den Innenhof befanden. Die beladenen Wagen selber blieben im Hof stehen, dessen großes Tor inzwischen wieder verschlossen worden war und das von zwei Knechten mit Spießen bewacht wurde um Diebesgesindel

Weitere Kostenlose Bücher