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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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sehr nachdenklich auf und bemerkte nach einer Weile mit erkennbarem Nachdruck in der Stimme: "Dann passt mal gut auf ihn auf, das er seine Talente für eine gute Sache nutzt und ihm seine Erfolge nicht zu Kopf steigen. Es wäre schade um ihn.""Wir werden ihn leiten, so gut wir es vermögen", antwortete Lars, der dem Gespräch der beiden Männer aufmerksam gefolgt war, an Mennos statt. "Ich weiß schon sehr lange, dass er viel begabter ist als alle Schüler, die ich je hatte und, bei Ama, ich hatte eine Menge davon."Wie im Fluge verging der Abend in angeregten Gesprächen, bis alle Beteiligten, kurz nach Mitternacht, mit einem satten und von dunklem Bier sehr guten müden Gefühl in ihre Kammern gingen, um eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.
    Als Ragnor am nächsten Morgen auf den Hof trat, sah der Junge zum ersten Mal in seinem Leben gerüstete Panzerreiter in schimmernden Plattenpanzern auf ebenfalls gepanzerten Pferden voll in Aktion. Der einzige Ritter den Ragnor bisher gesehen hatte, war Rurig gewesen und der hatte stets nur ein Kettenhemd getragen und sein Pferd war ebenfalls nicht gepanzert gewesen. So sahen sie also aus, die gefürchteten Ritter von Caer, wenn sie in den Kampf ritten. Prächtig waren sie anzusehen in ihren weiten Mänteln und ihren bunten Wimpeln, die an den Spitzen ihrer langen Lanzen flatterten. Er sah ihnen bei ihrem Ausritt zu und dachte darüber nach, dass er vielleicht einmal selbst so prächtig in seiner neuen Rüstung in den Kampf reiten würde und während er so darüber nachdachte, begann sich sein analytischer Verstand bereits mit den Nachteilen der schweren Rüstung zu beschäftigen. Es war typisch für den Jungen sich nicht mit dem ersten Anschein zufrieden zu geben, sondern immer gleich alles zu hinterfragen.
    Als Menno unter der Tür zu ihm trat, fragte ihn darum der Junge auch sofort ein wenig skeptisch: "Sind die schweren, massigen Rüstungen, die diese Reiter getragen haben, nicht sehr unhandlich und hinderlich beim Kämpfen. Und macht die Panzerung die Pferde nicht sehr schnell müde."Menno grinste breit und antwortete: "Du hast völlig recht, aber die Ritter von Caer kämpfen nun mal so. Wenn du durch den Wald reitest, ist es natürlich nicht gerade optimal, so unbeweglich wie eine Panzerechse zu sein. In offenem Gelände allerdings sind die Panzerreiter kaum zu besiegen, und sie sind in der Lage, zahlenmäßig weit überlegene Streitkräfte vernichtend zu schlagen. Außerdem ist es für einen durchschnittlichen Bogenschützen kaum möglich, die massive Panzerung zu durchdringen. Sei froh, dass deine moderne Rüstung so beweglich ist. Aber es gibt bisher nur wenige Ritter, die eine solche Rüstung besitzen."
    Die Ritter des Grafen ritten nun, nach und nach, aus dem Hof und formierten sich auf dem Marktplatz in einer Zweierreihe. Als Letzter verließ der Baron den Gasthof. Er hob noch einmal kurz die Hand zum Gruß, als er die beiden im Torbogen bemerkte, preschte an der prächtigen Kolonne vorbei, und mit ihm an der Spitze setzten sich die Reiter klirrend durch das Nordtor in Richtung Mors in Bewegung.
    Eine Stunde, nachdem der Baron mit seinen Rittern abgerückt war, waren auch die beiden Wagen von Ragnors Reisegruppe zur Abreise bereit. Diese waren überdies großzügig mit frischen Vorräten beladen worden, die, zu Mennos großem Erstaunen, bereits vom Baron bezahlt worden waren, der ja allgemein in dem Ruf stand, entsetzlich geizig zu sein. Wieder einmal ein schöner Beweis dafür, dass die pauschale Beurteilung eines Menschen, im Einzelfall, schlicht falsch sein konnte. Dann brachen Ragnor und seine Freunde ebenfalls auf und verließen das Städtchen Morslinden, in entgegengesetzter Richtung durch das Südtor, in Richtung des großen Ahrwaldes.
    Die nächsten zwanzig Tage, solange sie sich innerhalb der Grenzen von Niewborg bewegten, zogen sie weiter auf der für die Verhältnisse in Caer breiten Handelsstraße, an der, sich weiterhin in engen Schlingen windenden, Mors entlang.
    Ragnor hatte nun noch mehr Spaß an der Reise, da ihm der Baron, auf seine schüchterne Anfrage hin, erlaubt hatte im Ahrwald zu jagen. Hierfür hatte er Ragnor einen offiziellen Jagdbrief übergeben, nicht ohne ironisch zu bemerken, dass dieser ansonsten natürlich nicht kostenlos zu haben war. Der Junge versorgte Tanas Kochtopf nun täglich mit frischem Fleisch und die Zeit verstrich wie im Fluge, während er auf seiner Stute Amarana durch den lichten Mittelgebirgswald, aus dem der Ahrwald

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