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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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ansonsten eher grimmiges, von tiefen Furchen durchzogenes, Gesicht mit dem grauen, kurz gestutzten Vollbart, rang sich dabei sogar ein verschmitztes Lächeln ab.
    An Ragnor gewandt, bemerkte er, als Lars über Ragnors bevorstehende Ausbildung in Kaarborg berichtet hatte: "Grüß mir meinen Sohn Lamar, wenn du in Kaarborg in die Ritterausbildung einsteigst. Er wird seit einem halben Jahr ebenfalls dort ausgebildet". Und mit hörbarem Stolz in der Stimme fuhr er fort: "Er ist mein ältester Sohn und mein Erbe. Ich denke, ihr werdet euch sicher anfreunden, und du wirst ihn mögen."Ragnor nickte etwas verlegen, ohne davon überzeugt zu sein, dass sich der Erbe eines Barons für ihn interessieren würde, antwortete aber trotzdem höflich: "Ich werde ihm Eure Grüße selbstverständlich gerne ausrichten."Der Baron nickte zufrieden und wandte sich nun wieder Menno und Lars mit der Frage zu, die ihn offensichtlich am meisten interessierte: "Was denkt Ihr, wird Rurig unternehmen, wegen des Mordes an seinem Bruder?"Menno antwortete grimmig: "Er wird die Mörder und insbesondere die Drahtzieher des Anschlages gnadenlos zur Rechenschaft ziehen, und wenn er dafür halb Caer auseinandernehmen muss.""Das habe ich befürchtet", antwortete der Baron, säuerlich lächelnd. "Das wird mich vermutlich in eine schwierige Lage bringen, falls sich die Sache zu einem Krieg auswächst. Denn dann muss ich Farbe bekennen, mit wem ich es halte. Seit dieser Idiot in Ahrborg mit den Harkonen kungelt, der wiederum recht offensichtlich mit Lorca paktiert, hat sich die Lage gefährlich zugespitzt. Sollte der Harkone hinter dem Mord stecken, was ich vermute, so wird es Rurig ganz schön schwer haben, denn die Brüder haben ihn dann, zumindest wenn der König nicht eingreift, ganz schön in der Zange", setze mit sorgenvoller Miene hinzu.
    Lars, der den Ausführungen des Barons aufmerksam gefolgt war, sah den Baron einen Moment prüfend an und fragte dann kühl und sehr direkt: "Was soll ich Rurig sagen, wenn er mich fragt, wie ihr es halten werdet?"Kador da Niewborg grinste, ob der direkten Frage und antwortete dann lachend: "Jetzt habt ihr mich aber festgenagelt."Dann wurde sein Gesicht aber schlagartig sehr ernst, und er sagte leise, sodass nur Menno und Lars es hören konnten: "Sagt dem neuen Grafen, dass ich ihn im Kriegsfalle unterstützen werde. Er soll aber niemanden gegenüber auch nur ein Wort darüber verlauten lassen, bis es wirklich ernst wird. Meine Kontakte zu den Harkonen sind zu gut, als dass ich sie gefährden möchte, denn nichts ist wichtiger, als über einen potenziellen Gegner gut informiert zu sein."Menno und Lars nickten zustimmend, was der Baron zufrieden registrierte.
    Ragnor, der von alle dem nichts mitbekommen hatte, da ihn inzwischen einer der Panzerreiter des Barons in ein Gespräch über den Kampf in Mors verwickelt hatte, war ganz in die Erläuterung der Geschehnisse vertieft gewesen, als sich die Aufmerksamkeit des Barons ihm wieder zuwandte.Während Kador da Niewborg genussvoll einen Schluck aus seinem Bierkrug nahm, lauschte er mit wachsendem Erstaunen den fesselnden Beschreibungen des jungen Mannes, der von der Aufmerksamkeit des hohen Herrn gar nichts mit bekam. Die zwingend logischen Analysen des spannenden Kampfverlaufes, zusammen mit den präzisen taktischen Hintergrundinformationen, brachten einen alten Strategen, wie den alten Baron, doch ins Grübeln. Schließlich nickte er beeindruckt von dem, was er da gehört hatte, und bemerkte leise, an Menno gewandt: "Sehr talentiert, Euer junger Freund. Offensichtlich nicht nur als Schwertkämpfer. Ich denke, ich möchte nicht sein Feind sein, wenn er erst mal erwachsen ist."Menno lächelte, nicht wenig stolz auf seinen Schützling, und antwortete ebenso leise, sodass Ragnor ihn nicht hören konnte: "Er überrascht mich auch des Öfteren. Er ist ein erstaunlicher junger Mann. In letzter Zeit kommt es mir manchmal selbst so vor, als ob er nicht von dieser Welt wäre. Er ist so ganz anders als die jungen Männer, die ich in seinem Alter bisher kennengelernt habe. Er war schon immer sehr aufgeweckt, aber seit er unser abgelegenes Tal, wo er sehr behütet aufgewachsen ist, vor etwa einem Jahr zum ersten Mal verlassen hat, entwickelt er sich mit einer nahezu atemberaubenden Geschwindigkeit. Damit meine ich vor allem seine Fähigkeit, neue Situationen und Erfahrungen zu bewerten dann umgehend und präzise die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen."
    Der Baron nahm die Antwort

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