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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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konnte, nur von der ehemals massiven Holztür war nicht mehr viel übrig. Vorsichtig betraten sie das Innere des Turms und stiegen dann durch das Halbdunkel vorsichtig die ausgetretenen Stufen hinauf. Menno, der voranging und von Ragnor mit dem Bogen gedeckt wurde, spähte vorsichtig über die Plattformkante, stutzte einen Moment, richtete sich auf und fing dann an zu lachen.Er winkte den verblüfften Ragnor heran, der nun ebenfalls neugierig über die Kante spähte -  und was dieser dann zu sehen bekam, konnte er kaum glauben: Da saß Maramba mit überkreuzten Beinen auf einem Holzschemel, und rechts und links von ihm lagen sauber verschnürt und geknebelt zwei Kriegsknechte des Kastellans."Es wird Zeit, dass ihr endlich kommt", begrüßte sie Maramba trocken."Wie bist du ihnen denn entkommen?", fragte Ragnor etwas perplex aber glücklich, stürmte zu seinem schwarzen Freund hinüber, um ihn herzlich zu umarmen."Ich habe ganz einfach die Konfusion der Kriegsknechte genutzt, als ihr geflohen seid, und weg war ich", antwortete Maramba ebenfalls lachend."Und wie bist zu den beiden da gekommen?", fragte Menno grinsend, während er dem Schwarzen kräftig die Hand schüttelte."Ich habe die Handelsstraße beobachtet, da ich erwartet habe, dass ihr über kurz oder lang hier auftauchen würdet. Als ich euch dann kommen sah, habe ich die beiden Anfänger hier auf Eis gelegt", berichtete Maramba."Was wollen wir mit den beiden machen?", fragte Ragnor und deutete auf die beiden Kriegsknechte.Menno überlegte einen Moment und sagte dann: "Lauf runter und hole die beiden Soldaten herauf. Sie sollen die beiden Pakete bewachen und dann auf Hauptmann Kufur und seine Kampfgruppe warten. Wir ziehen inzwischen mit Maramba weiter nach Burg Monstein, und steigen dann zu dritt zur Burg auf. Ich denke, wir können ihn gut wirklich gebrauchen, wenn es darum geht, lautlos ein paar Gegner auszuschalten."
    Als sie am Steilhang unterhalb der Burg anlangten, stand die Sonne bereits tief, aber die Dämmerung hatte noch nicht eingesetzt. Menno trug seine geliebte Axt, Seil und Mauerhaken, denn er würde voran steigen. Ragnor ging in der Mitte, trug Schwert, Dolch, Köcher und Bogen. Maramba bildete den Schluss und trug ein kurzes Beuteschwert, welches er einem seiner Gefangenen abgenommen hatte und den Enterhaken, den sie benötigen würden, wenn sie erst am Fuß der Schildmauer angekommen waren. Menno und Ragnor trugen natürlich weder Helm noch Kettenhemd, sondern nur leichte Leinenanzüge. Das war zwar für den Kampf alles andere als optimal, aber für die Kletterei unumgänglich, denn mit den schweren Rüstungsteilen wäre es unmöglich gewesen, solch eine Steilwand zu besteigen.Routiniert kletterte Menno, jeden Vorsprung im Sandsteinfels ausnutzend, und jeden Tritt vorsichtig auf seine Tragfähigkeit prüfend, hinauf. Etwa alle zehn Schritt Höhenunterschied, oder wenn eine schwierige Stelle zu bewältigen war, schlug er mit seiner mit einem Tuch umwickelten Axt einen Kletterhaken in den Fels, um den Aufstieg seiner beiden Gefährten zu sichern. Ragnor und Maramba taten sich beim Aufstieg dadurch relativ leicht, da sie das, in die Haken eingehängte, Seil als Kletterhilfe benutzen konnten. Es dämmerte bereits, als sie schließlich auf einem kleinen Felsvorsprung anlangten, der unterhalb des Felsüberhanges lag, den es zu überwinden galt, um zur Schildmauer zu gelangen. Sie verschnauften einen Moment, und jeder von ihnen nahm einen Schluck Wasser.
    Menno musterte sehr zuversichtlich den unüberwindlich scheinenden Felsüberhang und meinte dann: "Ich glaube, der einfachste Weg ist, wenn mich Maramba auf die Schulter nimmt, damit ich den ersten Haken und das Seil befestigen kann. Dann zeige ich euch, wie man einen Felsüberhang überwindet.“Menno stieg mit Ragnors Hilfe auf Marambas breite Schultern, schlug einen Haken weit vorn in die Unterseite des Felsüberhanges ein und zog das Seil durch. Als er damit fertig war, hängte er sich an das Seil und zog sich kopfüber hoch. Dann klammerte er sich mit den Beinen am Felsüberhang fest und zog sich mit der linken Hand über den Felsvorsprung. Kurz darauf hörten sie, wie Menno, der aus dem Sichtfeld der beiden verschwunden war, wieder vorsichtig einen weiteren Haken einschlug und dann ein Seilende herabwarf, sodass es über den Rand herabhing. Ragnor zog sich am ersten Seil hoch, schwang ein wenig hin und her, ergriff dann das zweite Seil und kletterte hoch. Maramba tat es ihm nach. Oben

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