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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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unvermittelt auf seinem Bett wieder.
    Überrascht orientierte er sich erst mal, denn so etwas war ihm während einer Meditation im Schwert noch nie passiert. In seinem Kopf schrillte eine Alarmglocke, die er sich nicht erklären konnte, bis sein Blick auf seinen Quasarring fiel, und er bemerkte, dass der rote Kern im milchigen Quasar grell und pulsierend blinkte. Irgendwie war ihm sofort klar, ohne dass er im Grunde auch nur ansatzweise verstand, was da los war, dass sich in ihrer unmittelbaren Nähe irgendetwas Dämonisches abspielen musste.
    Hastig schlüpfte er in Hemd und Hose, vergaß in der Eile jedoch nicht das Kettenhemd und den Schwertgurt anzulegen, sowie den Helm aufzusetzen. Dann zog er das Schwert aus der Scheide und rannte, wie er meinte auf alles vorbereitet, hinunter. Überrascht sahen seine Reisegefährten und die wenigen Gäste, die sich in der Herberge aufhielten, von ihren Krügen hoch, als Ragnor waffenklirrend die Treppe herabgestürmt kam. Bevor Menno allerdings fragen konnte, was denn eigentlich los sei, rief ihnen Ragnor, bereits von der Treppe aus, zu: "Draußen muss sich irgendetwas Bedrohliches abspielen, mein Ring spielt verrückt!", und als er sah, dass seine Freunde noch zögerten, ihm zu folgen, setzte er sehr dringlich hinzu: "Auf...,  kommt endlich mit und lasst uns nachschauen!"
    Obwohl Menno und Maramba nicht so recht verstanden, worum es hier eigentlich ging, reagierten sie, wie routinierte Krieger, die sie ja waren, sofort, schnappten ihre Waffen und liefen Ragnor hinterher. Auch der alte Lars folgte ihnen langsam nach, neugierig darauf herauszufinden, was es mit der neusten Erfahrung mit Ragnors Quasarring wohl auf sich hatte.
    Draußen angekommen sahen sie sich alle erst einmal um. Bei der Herberge und den Ställen schien alles ruhig zu sein, aber es war merkwürdig hell für die späte Abendstunde. Da stieg Menno plötzlich ein brandiger Geruch in die Nase. Als er gerade versuchte festzustellen, wo dieser her kam, rief ihnen Ragnor, der bereits drüben am Durchgang zwischen dem Gasthof und den Ställen stand, aufgeregt zu: "Unten am Ufer, bei den gräflichen Lagerhäusern an der Mors, brennt es."
    Menno reagierte, gewohnt schnell, und rief dem alten Lars zu, während er hinter Maramba her zu Ragnor hinüber lief: "Geh rein und sag Bescheid. Sie sollen die Dorfwache und die Bauern alarmieren, dass es unten am Fluss brennt. Wir werden schon mal nachsehen, was wir tun können."
    Ohne eine Antwort des Alten abzuwarten, spurtete er hinter seinen beiden Freunden her, die bereits hinter der Ecke des Gasthofes verschwunden waren, und auf dem Weg hinunter zu den Docks waren.
    Nachdem Menno schließlich die Ecke des Gasthofes gerundet hatte, sah er, wie die ersten hellen Flammen aus dem mittleren der fünf großen Lagerhäuser züngelten, welche unten am Pier für die Flussschiffe standen. Als Ragnor, der an der Spitze lief, die Rückwand des Gasthofes passiert hatte, brachen mehrere vermummte, dunkel gekleidete Männer mit Schwertern von der Seite her aus der Deckung des Gebäudes und stürzten sich auf ihn. Menno und Maramba eilten herbei und unterstützten ihn im Kampf mit den Vermummten. Zuerst waren die drei in der Defensive, denn die Angreifer waren in der Überzahl, ohne dass sie deren genaue Anzahl im Getümmel des Kampfes feststellen konnten. Es war irgendwie ein merkwürdiges Gefecht, denn keiner der Fremden sprach auch nur ein Wort. Es war nur das immer lauter werdende Prasseln des Feuers, welches nun ungehemmt durch das Dach des Lagerhauses schlug, und hin und wieder war auch das angestrengte Keuchen der ansonsten so stummen Kämpfer zu hören.
    Ragnor kämpfte, während in seinem Gehirn weiter die Warnung des Ringes pulsierte, vor der gespenstischen Kulisse, des nun lichterloh brennenden Lagerhauses, gegen zwei der Vermummten. Sie waren recht geschickt im Kampf mit Schwert und Dolch, und doch schien es dem Jungen, als ob sie seltsam schematisch kämpften. Schnell hatte er das Schlagrepertoire seiner Gegner studiert, um dann effektiv zuzuschlagen. Den ersten Gegner erledigte er mit einem Rückhandhieb, nachdem er einem, auf seinen Kopf gezielten, Schlag des einen Brandstifters durch eine Rolle vorwärts auswich und im Hochschnellen den Vermummten überraschte. Den anderen erledigte er mit einer geschickten Parade, indem er das Schwert mit seinem Dolch ablenkte und dann, anstatt zuzuschlagen, was sein Gegner offenbar erwartet hatte, einfach blitzschnell geradeaus zustieß.

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