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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Madam.«
    Plötzlich bewegte sich der Sack auf des jungen Mannes Rücken. Er hüpfte und wand sich. Jhary-a-Conel setzte ihn vorsichtig ab und holte eine kleine geflügelte schwarz-weiße Katze heraus. Auch sie hatte Falkenmond in seiner Vision gesehen.
    Falkenmond erschauderte. Obgleich er durchaus nichts Unsympathisches an dem jungen Mann finden konnte, hatte er doch die schreckliche Vorahnung, dass Jhary-a-Conels Erscheinen Unerfreuliches für ihn nach sich ziehen würde. Genauso wenig, wie er nicht begriff, weshalb er fand, dass der Bursche Oladahn ähnelte, entschlüpfte es ihm immer wieder, weshalb so viele andere Dinge ihm vertraut zu sein schienen. Es war wie unerklärbare Echos; wie jene, die ihn überzeugt hatten, dass Yisselda noch lebte …
    »Kennt Ihr Yisselda?« fragte er schließlich. »Yisselda von Brass?«
    Jhary-a-Conel runzelte überlegend die Stirn. »Ich glaube nicht. Aber andererseits kenne ich so viele Menschen und vergesse die meisten, genau wie ich möglicherweise eines Tages auch Euch vergessen werde. Das ist mein Schicksal. Genau wie Eures auch.«
    »Ihr sprecht, als wäre Euch mein Geschick nicht fremd. Weshalb solltet Ihr mehr davon wissen als ich selbst?«
    »Weil ich es in diesem Fall eben weiß. Ein andermal erkennt vielleicht keiner von uns den anderen. Held, was ruft Euch jetzt?«
    Als Diener des Runenstabs wunderte Falkenmond sich nicht einmal allzu sehr über diese sicher merkwürdig klingende Frage, die nicht so leicht ein anderer stellen mochte. Aber wovon der Bursche sonst noch gesprochen hatte, blieb ihm unverständlich.
    »Nichts ruft mich. Ich bin mit dieser Dame auf einer dringenden Mission.«
    »Dann dürfen wir nicht säumen. Einen Moment.«
    Jhary-a-Conel rannte den Hügel eilig wieder hoch und verschwand in der Burgruine. Einen Augenblick später tauchte er mit einem alten gelben Pferd wieder auf. Es war der hässlichste Gaul, den Falkenmond je gesehen hatte.
    »Ich glaube nicht, dass Ihr mit diesem Tier unser Tempo werdet einhalten können«, bezweifelte Falkenmond. »Außerdem war überhaupt keine Rede davon, dass Ihr uns begleitet.«
    »Dazu bedarf es keiner Worte.« Jhary-a-Conel steckte den Fuß in den Steigbügel und schwang sich auf den Klepper, der unter seinem Gewicht fast zusammenzusacken schien. »Schließlich ist es unser Los, miteinander zu reiten.«
    »Das ist vielleicht Eure Ansicht, mein Freund«, sagte Falkenmond grimmig. »Aber ich glaube nicht daran.« Und doch war ihm insgeheim bewusst, dass er es doch tat. Irgendwie war es das Natürlichste auf der Welt für ihn, dass Jhary mitkommen sollte. Gleichzeitig ärgerte er sich über die Anmaßung des anderen und seine eigene innere Überzeugung, dass er tatsächlich recht hatte.
    Falkenmond warf einen schnellen Blick auf Katinka van Bak, um festzustellen, was sie davon hielt. Sie hob lediglich die Schultern. »Ich habe nichts dagegen, wenn wir noch eine gute Klinge bei uns haben.«
    Eines missfälligen Kopfschütteins konnte sie sich jedoch nicht enthalten, als sie das gelbe Pferd näher betrachtete. »Allerdings fürchte ich, dass wir uns Eurer Gegenwart nicht sehr lange erfreuen können.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, sagte Jhary-a-Conel grinsend. »Wohin gedenkt Ihr zu reiten?«
    »Weshalb fragt Ihr?« erkundigte er sich barsch.
    Jhary zuckte die Schultern. »Mir fiel gerade ein, dass ich Unerfreuliches über eine wilde Bande in den Bergen östlich von hier gehört habe. Sie überfallen und vernichten alles in einem Blitzangriff und kehren dann in ihren Schlupfwinkel zurück.«
    »Mir kam Ähnliches zu Ohren«, gestand Falkenmond vorsichtig. »Wie erfuhrt Ihr davon?«
    »Durch einen Reisenden, den ich unterwegs traf.«
    Endlich fand Falkenmond Katinka van Baks Geschichte durch einen anderen bestätigt. Er war äußerst erleichtert, dass sie ihm keine Lügenmär aufgetischt hatte. »Wir reiten ungefähr in diese Richtung«, erklärte er. »Vielleicht werden wir selbst etwas von diesen Banditen sehen.«
    »Das wäre sehr leicht möglich«, warf Katinka van Bak mit grimmigem Lächeln ein.
     
    Und nun waren sie zu dritt unterwegs zu den Bulgarbergen – ein seltsames Trio, wahrhaftig. Mehrere Tage ritten sie schon gemeinsam dahin, aber Jharys Gaul schien keine Schwierigkeiten zu haben, mit den beiden anderen Pferden Schritt zu halten.
    Eines Tages wandte Falkenmond sich an ihren neuen Gefährten und fragte ihn: »Seid Ihr je einem Mann namens Oladahn begegnet? Er war ziemlich klein, und am

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