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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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wunderte sich über diese Worte, obgleich sie aus ihrem eigenen Mund kamen.
    »Seid gegrüßt, Dian von Garathorm, Ewiger Held«, sagte der junge Mann lächelnd. Eine kleine schwarzweiße Katze saß auf seiner Schulter. Die Katze hatte ein Flügelpaar auf dem Rücken gefaltet.
    »Und Falkenmond, lebt wohl – für den Augenblick zumindest«, sagte die Frau mittleren Alters, die in einer ziemlich mitgenommenen Panzerrüstung steckte.
    »Falkenmond?« fragte Ilian nachdenklich. »Der Name ist mir vertraut. Doch einen Augenblick dachte ich, ich würde auch Urlik Skarsol genannt. Wer seid Ihr?«
    Der junge Mann verbeugte sich, doch an ihm wirkte es nicht herablassend spöttisch oder mitleidig, wie Ilian es selbst am Hof gewöhnt war.
    »Ich bin Jhary-a-Conel. Und diese Dame ist Katinka van Bak, an die Ihr Euch vielleicht erinnert.«
    Ilian runzelte überlegend die Stirn. »Ja … Katinka van Bak! Ihr wart es doch, die mich rettete, als Ymryls Meute mich verfolgte …«
    Und dann schwand einen Augenblick Ilians Erinnerung.
    Falkenmond knurrte durch llians Lippen: »Was habt Ihr mir angetan, Katinka van Bak?« Entsetzt betastete er seinen Körper. Die Haut war weicher, die Form anders. Er war kleiner. »Ihr habt eine Frau aus mir gemacht!«
    Jhary-a-Conel beugte sich vor. Seine Augen leuchteten in abnormaler Eindringlichkeit. »Es musste sein. Ihr seid Ilian von Garathorm. Diese Welt braucht Ilian. Vertraut uns. Es wird auch Falkenmond von Nutzen sein.«
    »Ihr habt dieses Komplott gemeinsam geschmiedet! Es gab gar keine Armee in den Bulgarbergen! Dieser Tunnel …«
    »Führte hierher, nach Garathorm«, beendete Katinka van Bak den Satz für ihn. »Ich entdeckte diesen Weg zwischen den Dimensionen, als ich mich vor dem Dunklen Imperium versteckte. Ich war hier, als Ymryl und die anderen ankamen. Ich rettete Euer Leben, Ilian, aber sie waren mit ihrer Zauberei imstande, Euren Geist aus Eurem Körper zu vertreiben. Ich war voll Angst und Verzweiflung für Garathorm. Da traf ich Jhary. Er hatte einen Einfall. Falkenmond war dem Tode nahe. Als eine Manifestation des Ewigen Helden konnte sein Geist llians ersetzen – denn sie ist eine weitere Manifestation dieses Helden, müsst Ihr wissen. Die Geschichte, die ich Euch erzählte, war dazu bestimmt, Euch hierher, durch den Tunnel zu bringen. Die Armee gibt es wirklich. Sie treibt ihr Unwesen jenseits der Bulgarberge, wie ich sagte – nämlich hier in Garathorm!«
    Falkenmonds Gedanken überschlugen sich. »Ich verstehe nicht«, murmelte er. »Ich befinde mich also im Körper eines -einer anderen? Das wolltet Ihr doch sagen. Das kann nur das Werk des Dunklen Imperiums sein!«
    »Glaubt mir, das ist es nicht!« versicherte ihm Katinka van Bak ernst.
    »Obgleich das Dunkle Imperium zweifellos etwas damit zu tun hatte, dass es überhaupt zu dieser Katastrophe kam«, warf Jhary-a-Conel ein. »Genau wie und inwieweit muss sich noch herausstellen. Doch nur als Ilian könnt Ihr hoffen, etwas gegen jene zu erreichen, die nun diese Welt beherrschen. Es ist llians Geschick, wisst Ihr? Nur llians. Falkenmond hätte hier nichts erreicht …«
    »Also habt ihr mich in den Körper dieser Frau verbannt … Aber wie? Welche Zauberei steckt dahinter?«
    Jhary blickte in das dichte Gras. »Ich habe ein wenig Geschick in dieser Beziehung. Aber Ihr müsst vergessen, dass Ihr Falkenmond seid. Falkenmond hat keinen Platz in Garathorm. Ihr müsst zu Ilian werden, wenn unsere Bemühungen nicht umsonst sein sollen. Ilian – von Ymryl begehrt. Und da er sie nicht besitzen konnte, vertrieb er ihre Seele aus ihrem Leib. Selbst Ymryl erkannte nicht, was er tat – wusste nicht, dass es Ilians Los ist, ihn zu bekämpfen. Ymryl sieht in Euch, Ilian, lediglich eine begehrenswerte Frau, auch wenn sie sein erbittertster Feind ist, der den Rest der Armee ihres Vaters gegen ihn einsetzte.«
    »Ymryl …« Falkenmond bemühte sich, an seiner eigenen Identität festzuhalten, aber schon wieder entschlüpfte sie ihm. »Ymryl, der dem Chaos dient. Ymryl mit dem gelben Horn. Sie kamen aus dem Nirgendwo und eroberten Garathorm. Ah, ich entsinne mich der Feuer. Ich erinnere mich an meinen Vater, den gütigen Pyran. Trotz all seiner Abneigung vor Gewalttätigkeiten verteidigte er das Land doch lange …«
    »Und dann übernahmt Ihr Pyrans flammendes Banner. Erinnert Ihr Euch, Ilian? Ihr nahmt die brennende Flagge, das Zeichen der Freiheit Garathorms, und seid gegen Ymryls Streitmacht gezogen …«, sagte Katinka van Bak

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